802 11

Werner Braun


Premium (Pro), Wien

Raster in Gelb

S-Bahn Hamburg

Canon EOS 20D
Canon EF 24 - 85 mm USM
Belichtungszeit: 1/8 sec.
Blende: 4
ISO: 100
Brennweite: 38 mm

Commenti 11

  • Herbert Schueppel 07/02/2006 1:15

    @Werner: Wer sagt, dass mich die Vordergrundunschärfe nicht in diesem Bild auch stört? Es würde auch noch ein paar andere geben, aber ich habe mich eben gerade für dieses eine als Beispiel entschieden.
    Meine Abneigung gegen die Vordergrundunschärfe kommt ja nicht von ungefähr. Ich habe tausende Szenen in Filmen gesehen, wo im bewegten Bild sehr oft mit Vordergrundunschärfen gespielt wird und sich dabei wunderbare Effekte ergeben. Und genau diese habe ich in vielen Fotos in der Vergangenheit immer wieder anzuwenden versucht - und immer wieder festgestellt, dass dies im ruhenden Bild einfach nicht gut wirkt. Dass bei Time Out die Irritation beabsichtigt ist, daran zweifle ich überhaupt nicht, trotzdem muss mir ein beabsichtigter Effekt nicht unbedingt zusagen, und ich bin Dir sicher, Dir geht es oft genau so.
    Es ist auch nicht so, dass eine generelle Ablehnung bei mir verhindert, mich nicht trotzdem mit dem "Problem" auseinanderzusetzten (so wie ich die Weinsorte "Zweigelt" im Allgemeinen als minderwertig einstufe, aber trotzdem ab und zu auch auf eine gute Flasche stoße). Ausnahmen bestätigen die Regel, und ich bin ständig auf der Suche nach diesen Ausnahmen.
    Ich finde ja auch Dein Bild (mit Ausnahme des Rahmens) durchaus gelungen. Dass ich mich anders genähert hätte, heißt weder, dass mir etwas besseres gelungen wäre, noch dass ein anderes Herangehen von mir gleich als weniger gut bewertet würde.
    lg Herbert
  • Werner Braun 07/02/2006 0:46

    @Herbert: Und doch ist es so, dass ich mir für mein Bild auch einen 'krasseren' Schärfeverlauf gewünscht hätte. (Das zu Deiner Feststellung über die weniger auffällige Wirkung der Vordergrundunschärfe in meinem Bild gegenüber dem von Time Out . Das Irritierende in diesem zitierten Bild ist die versetzte Überlagerung gleichförmiger (aber verschieden scharfer) Bildelemente - wobei das vordere - entgegen der Sehgewohnheit - das ganz deutlich unscharfe ist. Diese Irritation ist (daran zweifle ich nicht) beabsichtigt und notwendig als Ansatz zum Verstehen (oder 'Begreifen') des Bilds. Darin aber wird der scheitern, der nicht den Sinn gerade dieser Vordergrundschärfe hinterfragt, sondern sie bloß als Störfaktor wahrnimmt. Das soll sie ja sein - aber warum? Nur über diese Schwelle kommst Du an das Bild heran. Warum also vor der Schwelle umdrehen? Warum zum Beispiel stört (Dich) die Vordergrundunschärfe nicht in diesem Bild, wo sie doch auch deutlich wahrzunehmen ist? Deutlicher als technisch nötig!
    break_203
    break_203
    Time Out

    Ich glaube aber, dass ein scharfer Vordergrund im hier vorliegenden Bild die abgeschlagene Stelle als Bildelement entwertet hätte (sowohl wenn scharf, als auch wenn sie unscharf gewesen wäre). Mit etwas mehr Muße und Überlegung wäre sicher aus dem Motiv (mit deutlicherer Vordergrundunschärfe) mehr herauszuholen gewesen. Leider war das ein plötzliches Erkennen des Motivs während meine S-Bahn schon in die Station einfuhr. Ein leicht tieferer und nach links versetzter Standort hätte einen Durchblick auf die schwarze Stelle durch das vordere Lehnenrohr gebracht, was für mich auch interessante Aspekte gebracht hätte. Doch dann hätte ich auf die ziemlich bildfüllende Wirkung des Sitzflächengitters verzichten müssen, das noch dazu (neben den Lehnenrohren) der Rhythmus ins Bild bringt. Das alles und andere Alternativen hätte halt beobachtet und erwogen werden müssen. Geht eben nicht mit 'one foot on the platform, the other foot on the train'.
    Trotzdem - bei allem Respekt vor persönlichen Präferenzen und ohne speziellen Bezug auf das gegenständliche Bild - ist doch eine 'weitgehend' generelle Ablehnung von Vordergrundunschärfe so etwas wie ein veschlossenes Tor, das zu manchem Bild den Zugang verwehrt. Ich würde diese Haltung übergrübeln - in jedem Einzelfall ;-)
    Danke für Deine Mühe!

    lg Werner
  • Herbert Schueppel 06/02/2006 18:28

    Schade, dass dieser Text über das "perfekte" Bild erst jetzt kommt, wo Dein Bild wahrscheinlich schon in den Diskussionsseiten der Kommentatoren weit nach hinten gerutscht sein wird und nicht mehr so oft angesehen werden dürfte. Ich stimme Dir darin völlig zu und werde mir erlauben, Dich gegebenenfalls zu zitieren.
    Zu Deiner Aussage beuüglich des Scärfeverlaufs: Für mich sind Vordergrundunschärfen weitgehend unattraktiv. Ich kenne jetzt keine Regel, die besagt, wo der ideale Schärfepunkt in einem Bild sein sollte, stelle aber in der fc fest, dass er selten ganz vorne liegt, sondern meist einen Teil Vordergrundunschärfe enthält. Mit der Aussage, dass der Blick dadurch gelenkt werden sollte, dass ein sich im Hintergrund befindliches Objekt scharf gezeigt wird, während der Vordergrund unscharf bleibt, wurde ich unlängst erst konfrontiert - ich kann dem aber nichts abgewinnen, da die große Fläche des mich störenden Vordergrundes mein Auge eher anzieht. Bei Hintergrundunschärfen habe ich hingegen kein Problem, ganz im Gegenteil.
    Aber selbst wenn die Vordergrundunschärfe nur zu einem kleinen Teil besteht, empfinde ich sie als störend. Ich möchte als Beipiel ein Bild des von mir insgesamt hochgeschätzten Time Out anführen, der das Objekt der Begierde zwar meist im Vordergrund platziert, hier hat er allerdings erst das zweitnächste Objekt gewählt:
    break_130
    break_130
    Time Out

    Obwohl insgesamt ein durchaus ansprechendes Bild, empfinde ich die Vordergrundunschärfe hier als störend.
    Durch die viel kürzere Brennweite kommt die Unschärfe im Vordergrund bei Deinem Bild allerdings viel weniger zum Ausdruck, und ich hätte sie auch nicht erwähnt, wäre die Schärfe nicht schon vor meinem Kommentar angesprochen worden.
    lg Herbert
  • Werner Braun 04/02/2006 23:21

    @Alle: Herzlichen Dank für die Anmerkungen, die mich alle sehr gefreut haben :-) Schön, dass da auch ein wenig Kontoverse durchkommt.
    Obwohl ich mich durchaus nicht berufen fühle, über die Perfektion von Bildern Urteile abzugeben, möchte ich dazu eine theoretische Überlegung anstellen: Wir sind doch als Menschen alle unvollkommen - und wir verändern uns ständig von der Geburt bis zum Tod. Veränderung ist ein Zeichen von Unvollkommenheit, denn Vollkommenheit (Perfektion) bedeutet gleichzeitig auch Stillstand, d. h. das Ziel einer Entwicklung wäre erreicht und es gibt nichts, was noch zu erstreben wäre. Wenn man am Gipfel steht, kann man nicht weiter hinaufsteigen. Unvollkommen ist daher auch alles, was wir tun und schaffen - nichts, was nicht irgendwie oder irgendwann verbessert werden könnte - und ja auch wird. Ist es da vorstellbar, dass wir vollkommene (perfekte) Bilder machen könnten? Außerdem: Kann es "perfekte Bilder" (im Plural) überhaupt geben?
    Der Begriff Perfektion stellt (wenn ich es nicht falsch verstehe) einen Absolutheitsanspruch. Es kann also nur etwas perfekt sein oder eben nicht. Graduelle Formen der Perfektion wie "noch perfekter", "weniger perfekt" etc. gibt es nicht. Perfektion schließt auch individuelle Abweichungen aus (etwa dass ein Fotograf ein Motiv anders auffasst als der andere). Auch das sind in gewisser Weise graduelle Abweichungen - und Individualität ist doch auch nur ein Zeichen von Unvollkommenheit. Das (hypothetische) perfekte Bild kann also nur genau ein einziges sein - der Schlusspunkt jeder und wirklich jeder fotografischen Bemühung und Anstrengung - das absolute Bild. Dieses ist denkbar - aber (für mich) nicht vorstellbar, weil mich meine Unvollkommenheit begrenzt.
    Die Frage, die mir aber wirklich wichtig erscheint, ist folgende: Wollen wir überhaupt das perfekte Bild? Wollen wir uns der Chance begeben, eines unserer Bilder mit dem nächsten oder übernächsten noch zu übertreffen? Ist das nicht (auch) der Antrieb, der uns immer weiter neue Bilder machen lässt? Was sollte ich morgen posten, wenn ich heute das perfekte Bild heraufgeladen hätte?
    Aber darüber brauche ich mir ohnehin keine Sorgen zu machen.
    In diesem Sinn stimme ich Dir, Nicki, durchaus zu, was die nicht gegebene Perfektion dieses Bildes betrifft. Es würde mich aber sehr wundern, wenn sich die Differenz am 'schirchen' (?!) Gelb und an der fehlenden (tatsächlich?!) Schärfe aufhängen ließe. Meine müden und gewiss auch unvollkommenen Augen nehmen der Bereich um die abgeschlagene Stelle als durchaus scharf wahr. Soll ich die Kritik so verstehen, dass das 'perfekte' Bild durchgehend scharf sein muss? Oder muss bloß der Vordergrund scharf sein? In beiden Fällen: warum? Aus sich heraus scheint mir dieser Kritikpunkt nicht plausibel: Das Bild hätte nach meiner Vorstellung im Vordergrund noch unschärfer sein sollen, damit die Blickführung zur abgeschlagenen Stelle zwingender wird - aber mehr als die Blende ganz öffnen kann ich (bei der Aufnahme) nicht.
    Auch was das 'schirche' Gelb betrifft, so fehlt mir bei diesem Kritikpunkt jeder Anhalt. Soll 'schirch' bedeuten: kein reines Gelb? Wäre denn das ein Kriterium für das perfekte Bild? Oder geht hier eine farbliche Harmonie verloren? Nicki, könntest Du Deine Kritik (die ich vom Ansatz her durchaus interessant finde) etwas präziser formulieren, selbst dann, wenn sie gar nicht auf das perfekte Bild abzielte.
    Dass die Farbe des Rahmens etwas unglücklich gewählt ist, darin muss ich Dir, Herbert, leider Recht geben. Ich hätte besser bei meiner üblichen Usance bleiben sollen und einen weißen Rand nehmen. Obwohl ich mit Deinen "bunten Objekten" nichts am Hut habe, muss ich Dir auch bezüglich des Schärfeverlaufs zustimmen - wie schon oben angeführt. Nicht plausibel wird mir aber, warum die Schärfe weiter vorne liegen soll.

    Euch allen nochmals herzlichen Dank :-)

    lg Werner
  • Alexander Schifter 03/02/2006 11:07

    herbert: ...Von der Farbgebung her ein eher ungewöhnlicher Braun...

    :)

    LGAS
  • Herbert Schueppel 02/02/2006 18:11

    Ich fühle mich geehrt, hier genannt zu werden, auch wenn mein Konzept der bunten Objekte einen krasseren Schärfeverlauf vorsieht ;-)
    Die Schärfe ist zweifellos da, aber schwer zu lokalisieren. Ich persönlich hätte sie weiter vorne angesetzt. Schön finde ich das schwarze Loch, die Farbe des Rahmens, so dünn er auch sein mag, ist für mich allerdings etwas gewöhnungsbedürftig ;-)
    Von der Farbgebung her ein eher ungewöhnlicher Braun...
    lg Herbert
  • Alexander Schifter 02/02/2006 14:51

    ...ein Beitrag zu Schüppels Reihe: "Bunte Objekte" ???

    :) :) :)

    mein Vorredner meint hier etwas von nicht perfekt. Glatt das Thema verfehlt, oder?

    Ich finde, grade das Grün (ist es Grün?) und das WirrWarr der Sitzflächen und die Reihe mit den Lehnen machts.

    Schöne gesehen...

    Vermutlich hat er nicht mal das abgeschlagene Eck bemerkt, das genau sitzt.

    Für mich eigentlich perfekt...

    LGAS
  • Nicolae Donat 02/02/2006 13:12

    perfekt ist das nicht für mich ...
    aber vielleicht ist es ja absicht gewesen...ich finde es unscharf und datt gelb ist schirch :-P
  • rwesiak 02/02/2006 9:50

    sehr gutes motiv und perfekt fotografiert lg orsi
  • Marguerite L. 02/02/2006 9:43

    Ein tolles Motiv, die abgeschlagene Stelle ist der Hingucker, auch wenn es nicht nett ist von den Leuten, die sowas tun ....
    Grüessli Marguerite
  • Augenblicke - Südtirol 02/02/2006 9:41

    feine Idee.. ;-))

    lg
    Wiu