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Rheinbrücke Wintersdorf II

Rheinbrücke Wintersdorf II

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Kurt Hurrle


Premium (Basic), Rosbach

Rheinbrücke Wintersdorf II

Die Rheinbrücke Wintersdorf ist eine durch den Straßenverkehr genutzte ehemalige Eisenbahnbrücke, die zwischen Rastatt-Wintersdorf und Beinheim den Rhein und die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich überspannt.

Das Bauwerk liegt bei Rheinkilometer 335,7 und überführt mit zwei Fahrstreifen die Landesstraße 78b beziehungsweise die Departementsstraße 87. Bis 1999 war es außerdem Bestandteil der Bahnstrecke Rastatt–Rœschwoog.

Geschichte der Brücke

Am 23. Mai 1892 kam es zu einem Staatsvertrag zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Deutschen Reich, als Träger der staatlichen Hoheit im Elsass, über eine 37,6 Kilometer lange zweigleisige Eisenbahnstrecke zwischen Rastatt an der Rheinbahn und Haguenau an der bestehenden Strecke von Straßburg nach Modern. Dazu wurde auch eine neue Rheinbrücke vereinbart. Insbesondere strategische Gründe für eine leistungsfähige Rheinquerung ins Elsass nördlich von Straßburg, die nächste feste Rheinbrücke lag stromabwärts erst in Germersheim, führten zum Streckenbau.

1913 benutzten täglich zwei Schnell-, zwei Eil-, zwölf Personen- und 13 Güterzüge die Brücke. Das Eilzugpaar verband Luxemburg mit Nürnberg. Im Ersten Weltkrieg wurde ein intensiver Militärzugverkehr zur Westfront über die Brücke abgewickelt. Im Jahr 1919 kam die Brücke aufgrund des Versailler Vertrags komplett in Besitz Frankreichs. Erst nach der Inbetriebnahme des ausgebauten gemeinsamen Grenzbahnhofes in Wintersdorf wurde am 17. Dezember 1922 der Zugbetrieb wieder aufgenommen. 1934 verkehrten fünf Personenzugpaare über die Brücke.

Die Brücke erfreute sich wegen ihrer imposanten Form großer Beliebtheit als Postkartenmotiv. Auf französischen Postkarten wurde sie auch als „Pont de Rastatt“ (Rastatter Brücke) bezeichnet.[1]

Am 12. Oktober 1939 sprengten französische Truppen den westlichen Strompfeiler sowie drei Vorlandbrücken. Im März 1941 begann der Wiederaufbau der Brücke in der ursprünglichen Form, am 3. Mai 1942 erfolgte die Wiederinbetriebnahme mit täglich zwei Schnellzugpaaren und acht Personenzugpaaren. Am 12. Dezember 1944 sprengten deutsche Truppen alle Brückenpfeiler und zerstörten den Überbau.

Ende 1947 veranlasste die französische Militärregierung den Wiederaufbau der Brücke, um einen weiteren Rheinübergang für ihre Nachschubstrecken nutzen zu können. Im Mai 1949 erfolgte die Wiederinbetriebnahme der Brücke. Bis auf den mittleren Überbau der Strombrücke, der durch einen Neubau ersetzt werden musste, konnten die alten Überbauten gehoben und repariert werden. Das Bauwerk wurde wieder mit zwei Gleisen ausgerüstet, allerdings wurde eine Brückenseite mit Bohlen für den Straßenverkehr hergerichtet. In den folgenden Jahren diente die Brücke vor allem dem Militärverkehr. Zu einer Wiederaufnahme eines grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs kam es nicht. Am 7. Oktober 1950 wurde der Reisezugverkehr zwischen Rastatt und Wintersdorf eingestellt. Die gesamte Bahnstrecke wurde nur noch eingleisig als Nebenbahn betrieben.

Ab 1954 erfolgte die Finanzierung des Unterhaltes des deutschen Teils der Rheinbrücke aufgrund strategischer Interessen der NATO durch das Bundesverteidigungsministerium. Dazu musste die Brücke und die anschließende Strecke innerhalb von 48 Stunden zweigleisig befahrbar sein. 1960 erhielt die Brücke zur Nutzung als zweistreifige Straßenbrücke Rillenschienen und eine neue asphaltierte Fahrbahnplatte. Letzter Zugverkehr fand vom 4. bis 18. Mai 1966 statt, als aufgrund der Anhebung der Rheinbrücke Kehl die Züge zwischen Deutschland und Straßburg auf die Wintersdorfer Rheinbrücke umgeleitet wurden.

(Quelle: Wikipedia)

Rheinbrücke Wintersdorf
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