Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Rohrweihen – Kinderfutter – Übergabe 01

Die Qualität dieser (Dokumentations-) Aufnahmen ist jenseits von Gut und Böse – manchmal muss so etwas aber trotz zu großer Entfernung, unpassendem Licht und ähnlicher Unwägbarkeiten aufgrund der raren Möglichkeiten dennoch unbedingt sein ; + )
Seit einigen Jahren ist mir ein Rohrweihenvorkommen bekannt – es stand aber stets zu wenig oder nur unpassende (Jahres-) Zeit zur Verfügung. 2013 hatte ich das Glück, mir beim intensiven Libellenfotografieren durch Beobachtungen eines anderen, glücklicherweise weitestgehend unzugänglichen Gewässerufers sehr schnell über geschlüpfte Rohrweihenkinder sicher zu sein. Die klassische Beuteübergabe der Rohrweihen zu beobachten und vielleicht sogar zu fotografieren, war schon lange ein Wunsch. Was also tun: Mit dem 200er Libellen – Makroobjektiv war es schlecht und mit dem dicken 500er plus Stativ wollte ich mich nicht öffentlichkeitswirksam ins Gelände stellen und so möglicherweise Begehrlichkeiten wecken. Dazu kommt, dass die Futterübergabe selten und unregelmäßig geschieht und dann auch noch sehr schnell. Sich also mit einem Buch oder dem Frühstück irgendwo geduldig hinzusetzen, dürfte kaum zum Erfolg, aber sicher zu Frust führen, weil das Entscheidende garantiert in dem Moment passiert, an dem man nicht aufmerksam guckt …..
Ganz pragmatisch habe ich mich also entschieden, in Begleitung meines geliebten, aber für Greifvögel natürlich viel zu kurzen 300ers vor 05:00 Uhr morgens loszuziehen. Das wesentliche Entscheidungskriterium dafür war die garantierte Flexibilität und Beweglichkeit. So sind mir auch einige ganz nette Aufnahmen vom Sonnenaufgang, von Gänsen, jungen Vögeln, einem Reh undsoweiter gelungen. Obwohl die Rohrweihen auch an anderen Tagen schon sehr früh unterwegs waren, konnte ich sie an diesem trotz wiederholter Blicke gen Himmel und Brutplatz nicht entdecken bzw. war an einer anderen Ecke des Geländes mit anderen Tieren beschäftigt. Vier Stunden später drehte ich dann mit knurrendem Magen noch eine letzte Runde, was mir zumindest endlich eine Ringelnatter auf die Speicherkarte brachte.
Ein letzter Blick zurück – da war plötzlich der nicht nur von mir heiß ersehnte Rohrweihenmann. Sekunden später dann das Weibchen (Foto 01). Das Männchen flog sofort über das Weibchen und ließ die Beute (vermutlich Feldmaus) fallen – zumindest auf dem Originalfoto deutlich sichtbar (Foto 02). Im Flug ergriff Frau Rohrweihe die Maus mit den Krallen (Foto 03) – was für eine Fähigkeit! Dann flogen beide noch kurz miteinander (Foto 04) bis die Rohrweihenmutter nach ein paar Ablenkungsmanövern im Nest landete.
Ich habe in den Exifs nachgesehen: Die ganze Aktion dauerte gerade mal eine Minute …… was für ein tolles Erlebnis ; + )

Prima Infos zu den Rohrweihen gibt es hier:
http://www.bfn.de/natursport/info/SportinfoPHP/infosanzeigen.php?lang=de&z=Tierart&code=d145
Nordwestmecklenburg, 12.05.13.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, aus der Hand, Ausschnitt.

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