"Russenplatz"
NSG "Am Rümpfwald" , 6/08
Nach dem 2. Weltkrieg übernahmen die sowjetischen Truppen die glauchauer Kaserne und stationierten eine Panzereinheit , das heutige Naturschutzgebiet war das Panzerübungsgelände und wurde im Laufe der Jahrzehnte um große Flächen erweitert .
In den frühen 60ern war es für Kinder der ideale Spielplatz ; wir durften auf den Panzern herumklettern und sogar mitfahren , saßen mit den Soldaten am Feuer und machten darin Kartoffeln heiß , nutzten jeden kleinen Schlammtümpel zum Baden , lernten , größer geworden , das Mopedfahren (der arme "Spatz" von Großvater mußte einiges ertragen) . Zu den einfachen Soldaten hatten wir ein unproblematisches , fast freundschaftliches Verhältnis . Tauschgeschäfte waren an der Tagesordnung ; Kathalyt oder Uhren gegen Speck , Kartoffeln , Eier . Und Machorka wurde natürlich auch geraucht ...
Später , gegen Ende den 70er , wurde das Gebiet strenger kontrolliert und man wurde ab und an des Platzes verwiesen . Ich kann mich noch daran erinnern , wie ein Offizier (sicher einer von denen , die abends die glauchauer Kneipen unsicher machten) , auf einen Soldaten eintrat . Er ließ zwar ab , als ich ihm empört was zurief , nur hat der Soldat wohl später die doppelte Ladung Dresche abbekommen . Oben und Unten existierte definitiv auch bei der ruhmreichen Sowjetarmee .
Eines gab es da aber neben Panzerpisten und Patonenhülsen schon immer : Natur satt .
Schrägervogel 07/09/2012 19:26
so oft bin ich als zehnjähriger den weg durch's "russengelände", von glauchau nach st.egidien gelaufen- abends-allein-und ich fühlte mich sicher-unter freunden.hg
Hans-Joachim Maquet 07/09/2012 10:11
Schönes Foto zu Deiner Geschichte.LG Hans-Joachim