Ritorna alla lista
Sankt Laurentius ...

Sankt Laurentius ...

2.842 2

Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Sankt Laurentius ...

... die ev.-luth. Dorfkirche von Lendershausen, davor der Friedensbrunnen von 1872. Der große Baum links (noch ohne grüne Blätter) ist ein auf dem flachen Land relativ selten bekannter Ginkgo (... seit der Rechtschreibreform auch Ginko) oder auch als Fächerblatt- oder Entenfußbaum bezeichnet und kommt aus Asien. Der Ginkgo-Baum ist weder ein Laubbaum noch gehört er zur Gruppe der Nadelbäume und ist ein Relikt aus der Urzeit, er ist um 1750 in Europa näher bekannt geworden und wurde als Park- und Alleebaum angepflanzt. Der Ginkgo ist ein sogenannter Herzwurzler, seine Wurzeltiefe entspricht dem Wurzeldurchmesser. Dieser damals noch nicht so bekannter und seltene Ginkgo wurde vor ca. 140 Jahren von einem Forstmann zu einem besonderen Anlass des Dankes vor der Kirche gepflanzt.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ergänzung vom 19. April: (* Auch unser Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe widmete dem Ginkgo-Baum einige Gedichtzeilen. Nachfolgend die Erstfassung des Gedichtes:

- Gingo Biloba -

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut,

Ist es Ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines kennt?

Solche Frage zu erwiedern,
Fand ich wohl den rechten Sinn,
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich Eins und doppelt bin?

Goethes Gedicht war lange Zeit nur bekannt aus einem Brief, den er am 27. September 1815 von Heidelberg aus an Rosine Städel nach Frankfurt am Main schickte. Von daher lag die Vermutung nahe, das Gingkoblatt stamme aus Heidelberg. Der Sinologe Günther Debon lokalisierte das Ginkgo-Gedicht Goethes auf der Stückterrasse des Heidelberger Schlosses. Der betreffende Ginkgo, dessen Blatt Goethe als Symbol der Freundschaft an Marianne von Willemer sandte, stand unmittelbar gegenüber der Goethegedenktafel und wurde 1795 gepflanzt. Noch 1928 hieß es, dass der Ginkgobaum im Heidelberger Schlossgarten wohl „noch derselbe ist, dem Goethe die Anregung zu seinem schönen Gedicht verdankte“. Wahrscheinlich stand der Baum sogar noch im Jahr 1936, heute existiert er nicht mehr. Allerdings liegt der Goethe-Forschung seit 1965 die Reinschrift des Gedichtes vor. Der Brief mit dem Gedicht, dem Goethe zwei Ginkgo-Blätter beilegte, ist heute im Goethe-Museum Düsseldorf zu sehen. Datum und Tagebucheinträge von Boisserée und Goethe belegen Frankfurt am Main als Ort der Abfassung, wobei unsicher bleibt, ob das Gingkoblatt aus dem Garten des Apothekers Salzwedel, aus den Gärten von Karl Andreae-Bansa, Schaumainkai 27, oder Peter Anton Brentano, Rödelheim, stammt.[1] In allen drei Gärten, die Goethe kannte und besuchte, sind Gingkos in jenem Alter belegt, das vom Blatt rückgeschlossen werden kann.

*) Quelle Wikipedia

Commenti 2

  • Ulrich J. Kind 19/04/2011 14:02

    @Herbert Talinski,
    Danke für Deine Info hierzu!

    Zum Ersten:
    ... es gibt bei uns im östlichen Unterfranken einige rein "lutherische" Dörfer, dagegen sind im benachbarten Mittelfranken (Erlangen, Nürnberg, Ansbach) die Katholen nicht so stark vertreten.
    Wie sich die Zeiten ändern: Bis vor 50 Jahren war in den Dörfern eine römisch-katholisch / evangelisch-lutherisch gemischte Ehe ein Unding und sehr, sehr selten!
    Es hängt bei uns mit der damaligen Adelsherrschaft (zu Sachsen-Coburg-Gotha) zusammen. Da gab es damals 10 bis 20 Kilometer von der Grenze zu Thüringen im damaligen "Königreich Baiern" (heute Freistaat Bayern) noch überwiegend "lutherische" Städte (z.B. Königsberg in Bayern) und Dörfer (Nassach) mit einem Sonderstatus da diese zum Hause Sachsen-Coburg-Gotha gehörten und erst 1927 nach einer Volksabstimmung zu Bayern kamen!

    Zum Zweiten:
    ... in den Adelssitzen und größeren Städten war der Ginkgo schon eher bekannt als hier bei uns "auf`n flachen Land".
    Einige angestellte Forstmeister (Förster), Lehrer, Apotheker und geistliche Herrn (Pflanzgärten der Klöster) vermehrten aus Liebhaberei und Interesse den (männlichen) Ginkgo-Baum.
    Zum Thema Ginkgo-Baum könnte man noch mehr berichten!

    LG Uli
  • Herbert Talinski 18/04/2011 22:44

    ...Und ich dachte, bei euch da unten wäre alles katholisch...
    Ebenfall war ich immer der Meinung, der Gingko- Baum ist so selten gar nicht. In Weimar ist ihm ein ganzes Museum gewidmet und es gibt zahlreiche Städte in Deutschland, die Gingko-Bäume als Park oder Alleebäume beherbergen.
    http://www.vimeo.com/14086772
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ginkgo#Verbreitung_und_Standort
    LG Herbert

Informazioni

Sezione
Cartelle Meine "Schmuckis"
Visto da 2.842
Pubblicato
Lingua
Licenza

Exif

Fotocamera FinePix HS10 HS11
Obiettivo ---
Diaframma 5
Tempo di esposizione 1/180
Distanza focale 4.2 mm
ISO 100