Schloss Braunfels Making-Of

Schloss Braunfels Making-Of

Wie schon mal angekündigt, möchte ich nun einen kleinen Beitrag zur IRren Making-Of-Reihe leisten. Nicht zuletzt deshalb, weil bei mir auch schon Anfragen nach dem Geheimnis meines Weiss' ankamen.
Neulich habe ich in einem Anflug von Humor unter eines meiner Bilder geschrieben, dass daran kaum noch was echt wäre. Das ist natürlich übertrieben und dieses Kleine Making-Of soll zeigen, dass ich gar
nicht so gravierende Dinge tue.


Was bisher geschah.....










Gut, nun also zu dem, was ich als meine "Standard-Prozedur" bezeichnen würde. Manche Änderungen von Bild zu Bild sind kaum oder nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. Was ich jeweils schreibe, habe ich auch getan, und mehr nicht.

Zuerst die Angaben zu den Zutaten:

Canon 450D-IR (700nm, umgebaut von Optic Makario)
Canon EF 2,8/28mm (mein IR-Lieblingsobjektiv)
ISO 200,
Blende 11,
1/100s,
4 Querformat-Aufnahmen freihand (BxHxT = 2x2x1),


1.) Out of Cam

Na ja, nicht ganz. Da es sich um ein Pano handelt, habe ich die 4 Bilder natürlich zusammengesetzt.Es wurden aber weder im Raw-Converter (Canon Digital Photo Professional) noch im Pano-Programm (PTGui Pro) an irgend welchen Farb-/Kontrast- oder sonstigen dieser Einstellungen gedreht. Lediglich eine Konvertierung in JPEG ist erfolgt. In PTGui wurde nur die Geometrie optimiert und der Beschnitt gemacht sonst nichts.

Der Weissabgleich erfolgt in der Kamera mit dem üblichen Bild einer grünen Wiese im Sonnenschein. Mit dem Ableich fotografiere ich immer, die Ergebnisse sind sehr konstant. Wie man sieht, kommt bei mir das Grün tatsächlich fast weiss aus der Kamera. Ein leichter Stich ins Blau ist vorhanden.


2.) Anpassung im RAW-Converter / Belichtungs-Optimierung in PTGgui

Hier habe ich die Konvertierung in Canon DPP gemacht und danach erneut in PTGui zusammengesetzt.
In DPP (Reiter RAW):
- Kontrast maximiert (+4)
- Sättigung maximiert (+4)
- Farbton leicht angepasst (+2), bringt etwas mehr gelb rein und sorgt am Ende für das satte Blau
- Schärfe maximiert (+10)

Das Zusammensetzten erfolgte in PTGui mit exakt den gleichen geometrischen Parametern wie 1. Zusätzlich war die Belichtungsoptimierung aktiviert. Da ich mit festem Weissabgleich und konstanten Belichtungswerten arbeite, erkennt PTGui das und macht keine Korrekturen ausser "Optimize Vignetting".

3.) Bin ein Freund von Auto, jedenfalls meistens

Auto-Tonwertkorrektur
Auto-Kontrast
Auto-Farbe
Auto weggestempelt

4.) Teil-Entsättigung des Laubs

Das Laub möchte ich meist weiss und muss dafür nicht mehr viel tun. Ich entsättige im Bild alle nicht-roten/gelbenAnteile, also

cyan=blau=magenta=grün= -100

Den Effekt dürfte man kaum sehen. Das und was passiert teste ich, indem ich vor dem Entsättigen die jeweiligen Anteile maximal sättige und dann schaue, wo die Farben vorkommen. Praktisch ausschließlich im Laub. Die Reste von Rot und Gelb im Laub bleiben im Bild (komplette Entsättigung verbietet sich, Maskierung ist mir zu stressig).

5.) Kanaltausch Rot/Blau

Ebene duplizieren und mit einer Ebenenmaske versehen, dann in der unteren Ebene die Kanäle Rot und Blau vertauschen. Ich habe hier über die Maske je eine Hälfte beider Ebenen sichtbar gemacht

6.) Nun kommt der Teil mit der Arbeit

Selektiver ("halber") Kanaltausch. Mit Hilfe der Ebenenmaske wird im oberen (roten) Bild der Himmel durch den darunter liegenden Blauen ersetzt. Man kann hier den ganzen Freistellungszauber anwenden. Ich male meist einfach mit verschiedenen Pinseln. Routine hilft. Aufwand im vorliegenden Fall ca. 30-45min.

7.) Letzter Schliff

Nach Fertigstellung der Maskierung noch ein wenig Feintuning:

Sättigung der Himmelsebene +30
In der roten Ebene noch ein wenig die Schatten angehoben (Stärke 10%, Tonbreite 50%, Radius 50%) und den Mittenkontrast leicht verringert (-5)

Danach verkleinert und fertig ist die Laube.