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sharie


Premium (World), Hagen

Schusterkugeln

Die Schusterkugel ist ein mit Wasser gefüllter farbloser Glas-Kolben in Kugelform, welcher von Handwerkern insbesondere vor Einführung elektrischer Lichtquellen benutzt wurde, um diffuses Licht der Sonne, einer Gas- oder Öllampe wie mit einer Sammellinse zu fokussieren und so den Arbeitsplatz besser auszuleuchten. Der Begriff Schusterkugel wurde deswegen gewählt, weil vielfach Schuster Werkstätten, die gleichzeitig auch Wohnraum waren, im Souterrain hatten, welche nur ein hochgelegenes Fenster als Lichtquelle hatten, um damit das Licht in den Raum zu verteilen.
Auf diese Weise konnten auch die lichtschwachen Stunden des Tages während der Dämmerung zur Arbeit genutzt werden. Neben dem Fokussieren war das Filtern der Wärmestrahlung der Lichtquelle ein erwünschter Effekt der Schusterkugel. So konnte man mit temperaturempfindlichen Materialien nah an einer starken Lichtquelle arbeiten.
Es gab auch Abänderungen der Schusterkugel. So wurden vier solcher Kugeln um eine Lichtquelle gehängt, um deren Licht zu vervielfältigen, beispielsweise bei Heiligen Gräbern im süddeutschen und österreichischen Raum. Später wurde versucht, den Lichtschein durch zusätzlich in die Glaskugel eingebrachte Streu- oder Reflexionskörper wie Metallspäne oder Grieß zu verstärken; aus diesen Versuchen ging die erste Schneekugel hervor.
Eine kleinere Version der Schusterkugel fand bei frühen optischen Mikroskopen Verwendung.
Eine neuerliche Anwendung wird in den Slums von Manila zur Beleuchtung von Hütten eingesetzt. Dabei wird das Licht von Sonne oder Mond durch ein Loch im Dach der Hütte in eine (mit Wasser und Bleichmittel gefüllte) Plastikflasche geleitet, welche wiederum die Hütte erleuchtet. Die Leuchtstärke soll bei Sonnenlicht etwa der Stärke einer 50W-Glühbirne entsprechen.
Quelle: Wikipedia
Aufgenommen, in der Schusterwerkstatt, des Freilichtmuseums Hagen.
Leider sind die Lichtbedingungen, in den Werkstätten, alles andere als Fotografen freundlich.

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