Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Schwetzinger Rabenkrähe

Hoppla – schwarze Vögel in der Mittagssonne fotografieren sollte man besser nicht – jedenfalls in der Theorie. Wie es aussieht, kommen mir aber sowohl Kolkraben, Saatkrähen und nun auch noch eine Rabenkrähe derzeit immer gegen Mittag so nah vor das Objektiv, dass es von der Brennweite her gerade noch so reicht und ich dumm wäre, nicht zu knipsen. Die obige Rabenkrähe wohnt im Schwetzinger Schlosspark und flog zunächst weg, als ich mich ins Gras an einem kleinen Teich kniete, um Blässhühner zu fotografieren. Gewundert hat mich dies auch in einer von vielen Besuchern frequentierten Anlage nicht, denn Rabenkrähen sind aufgrund Verfolgung durch die Menschen äußerst scheu. Nach einiger Zeit aber landete der Rabe so dicht neben mir, dass ich mit dem 300er keine Chance hatte – und ich versuchte einen „geordneten Rückzug“. Es ist schon lustig, wie es in der Naturgrafie oft völlig anders kommt, als man es erwartet hat.
Mit voller Absicht habe ich hier die Aufnahmen von Rabenkrähe und Eichhörnchen nebeneinander hochgeladen. Rabenvögel gelten wider besserem Wissen als Nesträuber, Singvogelmörder und es wird keine gute Feder an ihnen gelassen. Die Eichhörnchen dagegen genießen hohes Ansehen, sind süß und knuffig, kommen als Nesträuber aber an Gelege und Stellen, zu denen sich kein normaler Rabe wagen würde. Beide tun nur, was ihnen angeboren und für sie normal ist: sich und ihre Kinder ernähren. Keine Tierart ist in der Lage, eine andere auszurotten oder ernsthaft zu gefährden. Kommt es zu Störungen des Gleichgewichts, hat immer der Mensch seine Finger im Spiel und es gibt nicht die bösen Rabenvögel auf der einen Seite im Gegensatz zu den guten Eichhörnchen auf der anderen.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300, Blende 4, bei 1/1250stel Sekunden, ISO 400, Belichtungskorrektur 0, aus der Hand.

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