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Seeräuberballade ....

Seeräuberballade ....

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Ernst Landgrebe


Premium (World), Laer (Münster)

Seeräuberballade ....

....
2. Kein Weizenfeld mit milden Winden
Selbst keine Schänke mit Musik
Kein Tanz mit Weibern und Absinthen
Kein Kartenspiel hält sie zurück
Sie haben vor dem Knall das Zanken
Vor Mitternacht die Weiber satt
Sie lieben nur verfaulte Planken
Ihr Schiff, das keine Heimat hat
Oh Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
(Brecht)

Commenti 8

  • Gabriele K. 13/06/2006 17:40

    Kondenswasser würde ich so merwürdig wie Wassertropfen finden, Ernst. Es geht auch gar nicht darum, ob man nun Rotz oder Sekret sagt, oder das Sabbern gar nicht benennt -- der Abstufungen sind je nach persönlichen Möglichkeiten viele --, sondern darum, daß ich mal wieder faszinert von der menschlichen Wahrnehmung bin.
  • Sigrid nordlicht in der pfalz 13/06/2006 14:03

    na klasse ist das foto !!!!
  • Roswitha Schleicher-Schwarz 13/06/2006 13:09

    Nun lässt du es aber krachen :-) Ernst.
    Dein Bild ist ausdrucksstark, ohne Frage.
    Das Gedicht auch!
    Herzlichst Roswitha
  • Ernst Landgrebe 13/06/2006 12:07

    http://www.uni-essen.de/einladung/Vorlesungen/poetik/euphemis.htm
    Ziemlich überbeansprucht in letzter Zeit. Was, Gabriele, würdest Du denn dazu sagen: Nasentropfen oder Tropfen aus der Nase, Schnodder oder Rotze oder vielleicht Kondenzwasser ....??
  • Gabriele K. 13/06/2006 10:12

    Wassertropfen? Welch Euphemismus.
  • Sabine Weibel 13/06/2006 10:08

    Hier bilden Bild und Text eine Einheit.....die Wassertropfen auf der Jacke find ich total stark...ach, was, das ganze Bild ist der Hammer....!

    LG, Sabine
  • Gabriele K. 13/06/2006 9:40

    allüberall bukowski:

    Klasse


    Diese Jungs haben Klasse
    Man sollte sie zu Königen machen
    diese alten Männer
    die sich Zigaretten drehen
    in Zimmern, die so klein sind
    dass einem jeder Schatten
    vertraut ist;

    Für sie
    hat sich alles
    verflüchtigt
    wie ein Lichtschimmer
    unter der Tür
    aber
    sie wissen
    um den Verlust
    und ertragen ihn;

    Betrogen und
    auf Null gebracht
    warten sie auf den Tod
    mit der Nachsicht und Geduld
    einer Mutter, die ihrem Kind
    beibringt, wie man
    mit dem Löffel isst;

    Für sie ist
    alles hin
    wie eine Rose im Maul
    eines Schweins;

    der Brand der Städte
    muß einmal genauso
    gewesen sein.

    Dabei könnten sie
    noch einmal hochkommen
    diese Jungs
    wie Müllautos
    bebend vor Liebe;
    aufstehen wie Lorca
    von seinem Feldweg
    mit einem weiteren Gedicht;

    Auferstehen
    wie Lazarus
    und staunend
    feststellen
    dass noch
    Weiber leben
    und sich dann besaufen
    besaufen
    bis alles wieder
    so traurig
    in Scherben fällt.
  • Joern - H. - A. Lindhorst - Moll 13/06/2006 9:30

    .. wahnsinn,sehr gut,bin begeistert.
    jörn