Selbstportrait
Agora Bilddiskussion intensiv, 20.07.2011 um 18:11 Uhr
Christian Fürst schreibt:
Das Bild zeigt das Portrait eines Menschen im besten Mannesalter, präzise belichtet und gut vom abgedunkelten Hintergrund freigestellt. Verwendet wurde entweder available light, oder das Gesicht wurde weich ausgeleuchtet. Dennoch verfügt es über seine sehr gute Schärfe, ohne peinlich zu wirken.
Was mir an diesem Bild sehr gefällt ist die Ehrlichkeit des Portraits. Der Fotograf schaut ernst in die Kamera, so wie ein Mensch mit einer gewissen, neugierigen erwartungshaltung halt schaut: er blickt bewusst ins Objektiv, hält die Augen offen, ohne, dass er dabei das gesicht verzieht. ich hielt ihn zunächst für einen Schauspieler, der häufig im TV zu sehen ist.
Nun könnte man natürlich manches negativ anmerken: Etwa, dass das Bild sehr mittig geworden ist. Aber über Mittigkeit regen sich eigentlich nur noch Anfänger auf, die glauben, der Goldene Schnitt sei ein Naturgesetz. Handwerklich sehr gut gemacht ist die Freistellung vom Hintergrund, und natürlich gefällt bei diesem Portrait auch der sachliche Ausdruck. Dieser Mann wird vermutlich auch in Wirklichkeit so aussehen, wie hier abgebildet.
Andererseits wäre dies auch wieder eine kleine Schwäche. Das portrait könnte so auch als Passfoto stehen. Aber es ist doch, wie der Fotograf anmerkt, ja nur ein Versuch, eine Übung. Den Kopf etwas zur Seite genommen, der Blick am Objektiv vorbei und dann etwas entspannen... Natürlich muss man auch nicht immer in der Mitte des Bildes sitzen....
ich denke, es ist ein sehr guter Anfang für gelungene Portraitfotografie
Ilse Jentzsch, 20.07.2011 um 18:19 Uhr
Auffallend ist der sehr intensive Blick, der einem das Gefühl gibt, daß der Fotografierte (in dem Falle ja der Fotograf selber) einem direkt bis in die Seele sieht.
Ohne überschärft zu sein ist doch jede Bartstoppel einzeln zu erkennen. Die Wahl zu s-w ist für mich hier geradezu zwingend und die Mittigkeit, oft geschmäht, ist für mich optimal.
Um es kurz zu machen, obwohl das natürlich nicht der Sinn bei Agora ist *gg, es ist ein Portrait, was mir ohne Wenn und Aber gefällt.
Ilse Jentzsch, 20.07.2011 um 18:20 Uhr
Nachtrag: Als ich meinen Kommentar schrieb, waren die einleitenden Worte von Christian Fürst noch nicht vorhanden.
HorstS, 20.07.2011 um 19:41 Uhr
aufgrund der mittigkeit und des querformat, entsteht bei mir der eindruck das es unten "zu knapp " ist. SW und schärfepunkt finde ich gut gewählt.
grHS
Janne Jahny, 20.07.2011 um 20:01 Uhr
Unten fehlt mir auch was, aber das ist wirklich nebensächlich.
Mich besticht diese "Ehrlichkeit", kein Drumrumgemache, keine Tricks, aber auch keine Überraschung, kein Geheimnis, keine Interpretationsmöglichkeiten. Hart aber fair ??? ;))
Technisch perfekt, Ausleuchtung gelungen.
Wenn mich nicht alles täuscht, und das find ich sehr ansprechend: der HG hat einen leichten Sepia-Ton, das Portrait nicht. So wird die Freistellung noch perfekter.
Wie es so ist, beim Schreiben schaut man ständig auf das Bild, in diesem Fall einem fremden Menschen permanent in die Augen .................... irgendwie möcht ich sagen: Hab keine Angst, alles wird gut ;-))
LG
Ruedi Thomi, 20.07.2011 um 20:26 Uhr
Wunderbar ehrliches Portrait. Weiche Lichtquelle direkt von oben frontal. Softbox?
Ich selber hätte die beiden seitlichen, vorgelagerten Wände wohl abgeschnitten. Die angedeuteten Bilder im Hintergrund runden das gelungene Portait ab. Der Einstieg in das Genre "Portrait" ist geglückt - Ich bin gespannt auf die nächsten Bilder!
samthy, 20.07.2011 um 20:30 Uhr
Ja sicher das Bild ist recht simpel aufgebaut, ein Kopf, ein bisschen Hintergrund und schon ist das Portrais fertig.
Aber der Fotograf verleiht diesem einen besonderen Touch. Durch die Schärfe und die dunklen klaren Augen füllt man sich jede Sekunde, des Anschauens erwischt. Es ist fast unangenehm das Bild anzuschauen, weil einen diese Augen fast systhematisch durch leuchten. Schwer zu sagen ob die Darstellung positiv oder negativ ist. Ich bin da geteilter Meinung, einer seits verleiht die Schärfe und die Augen dem Bild einen Charakter, fast erzählt das Bild eine Geschichte, andererseits wirken Schärfe und Augen bedrohlich. Aber man wird einfach neugierig sich das Bild genauer anzuschauen. Und genau aus dem Grund gefällt es mir ganz gut. Der Sepia Hintergrund verleiht dem Bild noch den letzten Schliff, es hebt den Anspruch ungemein wie ich finde. Das Model, hier der Fotograf heben sich förmlich ab vom Hintergrund, jede Falte und jedes Grübchen werden hervorgehoben.
Als Resüme würde ich sagen, nach langem hinsehen ein wirklich tolles Bild, mit sehr viel Charakter.
Rauch Albert, 20.07.2011 um 20:54 Uhr
Ich sehe:
ein Abbild eines etwas gleichgültig dreinblickenden Mannes. Die Schärfe sitzt gut, der Vignetteneffekt des Hintergrundes wird durch die beiden Lichtspots links und rechts angenehm und dezent aufgelockert. Sehr gut gefällt mir die bronzefarbene Tonung über das ganze Bild. Im Schattenbereich wirkt dies noch kräftiger. Gegenüber einem reinem schwarz/weiss kommt dadurch eine angenehme Wärme ins Bild. Experiment gelungen!!
Juri Bogenheimer, 20.07.2011 um 20:54 Uhr
Selbstportraits können ungemein spannend sein.
Selbstportraits können spielerisch sein.
Selbstportraits können zur Selbstfindung beitragen.
Selbstportraits können kitschig sein.
Selbstportraits können einen in Rollen schlüpfen lassen.
Dieses Selbstportrait mag ich.
Es ist nach meiner Beobachtung/Erfahrung ein Selbstportrait das (noch) frei von Schauspielerei ist.
Ein klarer, unangespannter Blick in die Kamera.
Ob es nun als ernst, angespannt, überheblich oder traurig wahrgenommen wird, ist im Wesentlichen eine Interpretation der Kopfhaltung. Ich persönlich mag diese Art von Männerdarstellungen.
SW sowie Tonung passt für meinen Geschmack und das Portrait ist schön freigestellt.
Den Schnitt würde ich auch ändern und ich bin sicher, dass der Fotograf weitere Aufnahmen mit einem anderen Ausschnitt machen wird.
Fazit:
Unbedingt weitermachen und eintauchen in die Welt der Selbstportraits!
Bogi
Herbert Rieger, 20.07.2011 um 21:46 Uhr
Der Kopf ist leicht nach links gerichtet, dadurch ist die mittige Frontalansicht geschickt vermieden.
Die beiden Lichtquellen sind weich und leicht unterschiedlich hell, das Gesicht kommt dadurch gut plastisch zur Wirkung.
Der dunkle Hintergrund wirkt ziemlich ruhig, die vielen Bilder an der Wand finde ich aber nicht so ideal - sie lenken ab und bringen keinen Vorteil.
cameraw, 20.07.2011 um 21:52 Uhr
Insbesondere, wenn man sich eigentlich als Mann hinter der Kamera sieht ist das Selbstportrait eine große Herausforderung. Für einen Erstversuch finde ich das Portrait auch sehr gut. Die Mittigkeit bei Portraits wird ja hier im Forum häufig sehr kontrovers diskutiert. Ich mags! Ja, weitermachen!
Der Jürgen, 20.07.2011 um 22:17 Uhr
find ich gut, gleichwohl, mir drängt sich ebenfalls der eindruck eines zu knappen schnitts auf. bei gleicher nähe hätte wohl unten mehr luft, dafür anschnitt am kopf oben geholfen.
das vermittelt, nach meinem gefühl, einen sogar noch größeren eindruck von nähe.
licht und schiefentärfe gut :) sehr stark finde ich die authenzität des gesichtsausdrucks.
weitermachen!
Spukspecht, 20.07.2011 um 22:57 Uhr
Definitiv ein Portrait. ;-) Und auch noch klassisch in Schwarz-Weiss.
Ich mag die leichte Tonung, sie lässt das Bild etwas weicher, angehmer auf mich wirken.
Die geringe Schärfentiefe sitzt exact, was ich bei einem Selbstportrait mit so geringer Schärfentiefe sehr bemerkenswert finde. Desweiteren fällt mir die Schärfe der Haare und der Bartstoppeln auf ohne das sie zu Aufdringlich wirken. Die starke Vignette zentriert meinen Blick auch gut auf das Gesicht und ich habe den Eindruck einen Augenkontakts. Das finde ich ganz faszinierend und Prima umgesetzt.
Der Hintergrund deutet an, hier ist ein Mensch in seiner gewohnten Umgebung. Aus dem Leben gegriffen, sozusagen. Auch wenn die Dunklen Rechtecke, ich nehme an es sind Bilder an der Wand, vielleicht etwas ungünstig sind.
Möglicherweise deshalb die Starke Vignette? Die blendet den Unruhigen Hintergrund zwar etwas aus, verstärkt aber auch die Dunkelheit der Rechtecke.
Was mir nicht so gefällt ist der Bildschnitt insgesammt.
Über dem Kopf und vorallem unter dem Kinn würde ich mir etwas mehr Raum wünschen. Daneben kommen mir die Dunklen Ränder an den Seiten auch überflüssig vor.
Da das ganze Bild ja schon zentriert angelegt ist, warum nicht Quadratisch zurechtschneiden? Das wäre Einerseits auch ein klassisches Portrait Format und würde, durch das weglassen von vielen Dunklen Bereichen, das "Hintergrund Problem" etwas entschärfen. Und es gibt ja nichts zentrierteres als ein Quadrat. Da kann sich dann auch keiner mehr über eine mittige Anordnung beschweren. ;-)
I arkadas I, 20.07.2011 um 23:25 Uhr
spontan. mittig mag ich hier nicht.. überhaupt nicht. rechst und links is nichts, was dem bild was brauchbares gibt.
das bild schreit nach quadratisch..
..
aber nen technisch gutes portrait mit ner prise gefühl fürs besondere portrait hat das bild auf jeden fall..
.. ich mag mich so spontan...
.
.lol..
lg
Erik Paul Austraat, 21.07.2011 um 0:46 Uhr
Ausdruck des Portraitierten, Schärfeverlauf und Wahl für S/W gefallen mir persönlich sehr.
Wie man auf available light kommen kann, ist mir persönlich ein Rätsel.
Wenn man sich die Reflexionen in den Augen ansieht, entsteht der subj. Eindruck, als wenn auf seiner rechten Seite ein strip-light (Hochformat) und zu seiner Linken ein weitere softbox aufgestellt worden ist. Sollte es sich widererwarten doch um available handeln, möge man mich bitte (vom Fotografen) per Fotomail aufklären.
Über den Bildausschnitt kann man "streiten". Aus der persönlichen Sicht würde ich im konkreten Fall einen quadratischen oder annähernd quadratischen Ausschnitt bevorzugen, da meiner Meinung nach der Gesichtsausdruck weiter gesteigert werden könnte / in den Vordergrund gebracht werden könnte. Gleichzeitig würden die Informationen über die Umwelt des Portraitierten nur minimal eingeschränkt werden (Bilder an der Wand im Hintergrund).
Was mich massiv stört, ist der / die "Filter / Effekt / Bearbeitung".
Durch die (wahrscheinlich) künstliche Abdunklung der Umgebung (nachträgliche Vignettierung der Ränder) im Sinne eines abfallenden Lichtverlaufes und deren höchst unsauberen Übergänge (Ringbildungen insbesondere im Bereich des rechten Bildes im Hintergrund), wird man bei der Betrachtung von der technischen "Ungenauigkeit" abgelenkt.
Die Exif-Daten geben leider keinen Aufschluss / Information über die Bearbeitung des Bildes.
Daher ist eine weiterführende technische Interpretation nur bedingt möglich.
Wie schon häufiger beobachtet und mit verschiedenen Fotografen via Mail-Diskurs erarbeitet, kommt es immer wieder dazu, dass durch die Reduktion der Bilder beim upload in die FC unerwünschte Effekte entstehen, die auf dem Original entweder gar nicht oder nicht in der Ausprägungsstärke vorhanden sind.
Bezugnehmend auf die oben angeführte Ringbildung ist daher auch nicht bestimmbar, wie das Original wirklich aussieht bzw. ob der Effekt dort auch so stark zu sehen ist. Wenn dies der Fall sein sollte, sollten diese auf jeden Fall geglättet / überarbeitet / korrigiert werden.
Insgesamt "Hut ab" für diese "Probeaufnahme", die es sicherlich locker mit vielen anderen sogenannten "Portraits" aufnehmen kann.
Liegt wahrscheinlich an der hohen Ausdrucksfähigkeit des Models. :-)
MfG
Erik
Matthias von Schramm, 21.07.2011 um 9:12 Uhr
ein portrait soll mir möglichst etwas über einen menschen "erzählen". dieses bild sagt mir eine menge. der schnitt ist alles andere als glücklich, diese tonung ist nicht meine. so stark, zu wenig sich auf sich entwickelnde und aufeinander abgestimmte schöne grauwerte beziehend. dies alles gerät für mich in den hintergrund, weil hier etwas sehr persönlich wirkendes gelungen ist. ein bild von vielen in der serie, wie der fotograf schildert, aber eines welches lust macht, mehr von diesem menschen zu erfahren und auch lust macht sich mit ihm zu beschäftigen. ich würde sofort ein gespräch mit ihm beginnen wollen.
dieses bild ist so persönlich, dass ich mich die ganze zeit frage, ob ich diesen menschen kenne. aber ich kenne ihn nicht.
wenn das ein portrait erreicht, dann ist es auf dem richtigen weg zum betrachter.
mehrere portraits dieser art in der reihe, besser geschnitten (quadratisch, unpraktisch, unbequem, schön) in einem schönen ausstellungsraum, schwarz weiss vielleicht mit einem hauch einer cyanonote, würde mir gefallen.
Frank Keller, 21.07.2011 um 9:12 Uhr
Um meinen ersten Eindruck zu beschreiben, komme ich zunächst auf rein wirkungsästhetische Aspekte: Ich fühle mich natürlich angesehen, das Wie ist hier entscheidend. Man kann diesem Blick nicht entgehen und eigentlich will ich es auch gar nicht, denn der Blick dieses Portraits ist auf die eine Weise sehr ruhig bis "traurig", andererseits strahlt der Blick so auch viel Ruhe, Ernst und Authentizität aus. Zusammengefasst: Enorm starker Ausdruck, der Betrachter muss den Blick aushalten wollen, doch die gleichzeitige Klarheit des Portraits lässt einen nach erstem "Erschrecken" gerne diesen Blick erwidern.
Wenn ich nun fotografisch rangehe, dann stört mich das Mittige nicht, auch wenn ich mir bewusst bin, dass heute die Stilistik gerne das eher dezentrale Portrait zu favorisieren scheint. Weil dies aber ein frontaler Blick ist und dieser Blick eben nicht den Eindruck erwecken zu wollen scheint, aus einem plötzlichen Herumdrehen des Kopfes oder Körpers entstanden zu sein, er also alle Spontanität verneint, halte ich die Mittigkeit gar für ideal. Auch mit der Schärfe, die doch nachgeschärft erscheinen muss, bin ich einverstanden, die Freistellung vor einem nicht völlig leeren Hintergrund gefällt mir sehr, weil es eben diesen authentischen Akzent betont, das Portrait wird somit eher zu einem reportierenden.
Meine einzige Kritik liegt im Schnitt, den ich am Hals schlicht zu knapp finde. Wenn es einen Schnitt gäbe, dann kann ich mir bei einem Kopfportrait eher noch den Schnitt in den Haaren vorstellen, weil ich das für eine Stilistik halte, die möglich ist. Weil aber der komplette Kopf das Ziel der Inszenierung zu sein scheint, würde ich hier einen Schnitt favorisieren, der tatsächlich den Kopf ohne Schnitt oben zeigt, dann aber nach unten etwas mehr Luft bekommt und sich somit eher in Richtung "Büste", also mit leichtem Schulteranschnitt, bewegt.
Ich hoffe, du kannst mit meinen Bemerkungen etwas anfangen. Ich jedenfalls habe durch diese meine erste Agora-Diskussion viel Freue erfahren. Gratulation zu deinem gelungenen Bild.
LG von Frank
lophoto, 21.07.2011 um 9:49 Uhr
der schnitt ist auf das wesentlich beschränkt. das ist gut so
nichts längt ab vom gesicht und vom ausdruck der augen
dieser starre blick hält einen gefangen und man überlegt wer ist das da wohl? genau das soll ein portrait bewirken......
die tonung, die schärfe und die kontraste sagen mir voll zu.
gute arbeit
Clara Hase, 21.07.2011 um 14:30 Uhr
ich mache heute mal nur wenig worte
weil ich es wie christian fürst auch sehe
da unter dem kinn der platz etwas knapp ist - dachte ich an diese weniger prickelnden logitech-fotos -
da geht es nur quer
die tiefenschärfe verliert sich bereits ab kinnwangen -
da könnte etwas mehr sein - aufnahmeeinstellung: natürlich oder portrait - also nicht superscharf was hier ja auch schon positiv hervorgehoben wurde.
der blick ist ernst und aufmerksam, ohne verkrampft zu wirken, wie so viele portraits -a uch in anderen posen.
an der pose könnte man gewiss auch noch herumprobieren
ich halte es aber insgesamt für ein angenehmes unvrestelltes portrait
Klaus-Günter Albrecht, 21.07.2011 um 17:58 Uhr
Was mir gefällt ist die kantige Gesichtsmodulation über das Licht. Das ist etwas, was beibehalten werden kann und für die folgenden Versuche wünsche ich dem Bildautor viel Fortune.
Norbert Bendig, 21.07.2011 um 20:23 Uhr
Das ist ein sehr gelungenes durchschnittliches Foto, das sich sehen lassen kann. Warum man jetzt aber schon tagelang über dieses Thema eine groß angelegte Diskussion entfacht, ist mir ein Rätsel. Vielleicht haben sich einige wieder auf den Weg begeben, das "perfekte" Foto zu entdecken, das es nicht gibt. Man sollte viel mehr größeren Wert auf die Motivsuche legen und die Bildunterschriften nicht papierkorbreif abgeben.
Herzliche Grüße
Norbert
Ilse Jentzsch, 21.07.2011 um 22:04 Uhr
@Norbert, das Rätsel ist ganz einfach zu lösen, lies Dir die Regeln zu Agora durch :-)
Erik Paul Austraat, 22.07.2011 um 0:52 Uhr
Hmm.. naja... Dieben, wie Hrn. Bendig, die keinen Schimmer Ahnung haben, um was es geht und die irgendetwas unqualifiziertes Unzusammenhängendes in den Raum werfen bevor sie die Möglichkeit in Betracht ziehen eine etwas konstruktivere Vorgehensweise zu wählen, kann man so oder so kaum Sinnvolles entgegenstellen.
Wie sollte man auf eine geschlossene, emotionalisierende, pauschalisierte Worthülse antworten. Mit Verärgerung... ? mit Enttäuschung... ? mit Beschimpfung...? Wohl kaum.
Hmm... Termination wäre eine Möglichkeit aber diese lässt sich aufgrund zahlreicher Hemmnisse kaum umsetzen.
Das Problem ist, dass man es auch nicht vollständig ignorieren darf, weil man derartigen linguistischen Sondermüll nicht unkommentiert stehen lassen kann. Es birgt zwar die Gefahr, dass noch mehr Leute auf die Idee gebracht werden, sich mehr von der Person / Fraktion / sonstige Gruppierung anzusehen doch was dabei herauskommen kann, wenn Alle zu lange stumm bleiben, haben wir im Geschichtsunterricht ja mitbekommen. Hoffentlich...
Mit freundlichen Grüßen
Erik
Der dritte Prophet von links, 22.07.2011 um 9:31 Uhr
Portrait in endlos kurzer Zeit
In endloser Zeit ist zahm der Racker!
Ich porträtiere mich.
Die Götter sind allzeit so fern!
In endloser Zeit!
Albern ist die Kritik an der Wahrheit.
So verzehrlich und zahm!
Dietmar Stegmann, 22.07.2011 um 10:52 Uhr
Für einen ersten Versuch schon recht ordentlich. Die Augenebene ist zwar scharf abgebildet, die leichte Unschärfe Richtung Nase stört mich aber trotzdem.
Dem männlich wirkenden Gesamtausdruck würde noch etwas! mehr Kontraste/Struktur und damit Tiefe geben.
Das Licht kommt flächig aber schön. Die Spitzlichter im Bart machen sich gut.
Der Gesichtsausdruck zeigt Entschlossenheit und Stärke. - Paßt gut.
Der Hintergrund ist nach meinem Empfinden zu unruhig, etwas dunkler und weicher wäre mein Vorschlag.
Über die Mittigkeit ist hier schon kontrovers gesprochen worden. Ich würde das Bild auch links noch leicht beschneiden. Die hellen Außenränder stören mich auch ein wenig.
VG Dietmar
Bernd Roesch, 22.07.2011 um 18:45 Uhr
Mir gefällt der 3D Eindruck, und die Tonung kommt auch gut.Was ich am unschönsten finde, sind die Balken rechts und links.Da fände ich das Bild schmaler besser.
Falls Du dir in Farbe besser gefällst, aber Probleme hattest die Farben durch die starke Gradationskurven gut hinzubekommen, probier mal Smartcurve.ist in meinem Profiltext beschrieben.
Wolf Schroedax, 22.07.2011 um 23:16 Uhr
- Er beißt ein bisschen die Zähne aufeinander - das bedeutet Anspannung !
- Will er wirklich nur Technik ausprobieren oder will er auch ein Mikrokonvergenzschielen dokumentieren ?
- Oder fixiert er ein Objekt, das etwas zu nah ist ?
( Das re.Auge schaut am Objektiv vorbei, das li.hinein)
Luzifer Natas, gestern um 3:35 Uhr
In meinen Augen ein absolut gelungenes Bild.
Ein hell ausgeleuchtetes Gesicht vor dem dunklen Hintergrund, lässt sofort erkennen, worauf der Schwerpunkt im Bild gelegt ist. Die weiche Ausleuchtung lässt Strukturen und Zeichnungen im Gesicht noch erkennen, jedoch wirkt der Mensch gleichzeitig unglaublich exponiert. Jede Stelle des Gesichts wird gnadenlos ehrlich gezeigt. Kein lächerlicher Versuch, durch Licht und Kamerawinkel zu beschönigen, oder zu dramatisieren. Einfache, ehrliche Darstellung eines Menschen, wie das Leben ihn zeichnete. Des weiteren sehr spannend der Gesichtsausdruck: Der leicht schief sitzende Mund, der mal lächelnd mal verbittert aussieht, je nach dem was der Betrachter sehen möchte. Die schmalen Lippen, die fast Beklemmung ausstrahlend, das Gefühl des den Blicken anderer ausgesetzt Seins unterstreichen. Faszinierend der Blick, der wie schon erwähnt nicht die Kamera fokusiert. Ein Auge durchbohrt den Betrachter, das andere Blickt an ihm vorbei. Dabei sind beide Augen aber sehr klar auf ein gedachtes Objekt fixiert. Weit geöffnet, taxierend. Als ob der Mensch zwei sachen gleichzeitig mit gleicher Intensität betrachtet. Einerseits den Betrachter, andererseits ein Geschehen, das sich hinter dem Betrachter abspielt, und wohl beklemmender zu sein scheint, als der Betrachter selbst denn, das Auge, das auf den Betrachter gerichtet ist wirkt ruhiger als jenes, dass an ihm vorbei sieht, welches trauriger, erregter aussieht.
Schön gestaltet finde ich den Hintergrund. Zunächst die beiden hellen Kanten im Bild, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Hintergrund lenken und somit seine Gestaltung betonen. Bilder die an einer Wand hängen. Erinnerungsstücke an die Vergangenheit. Erinnerungen an ein Leben, dass hinter einem liegt. Als ob da jene Erfahrung und Erinnerung hängt, die die Falten im Gesicht des Mannes zu verantorten haben. Ein vom Leben gezeichneter Mann steht vor seiner eigenen Vergangenheit und blickt mit trauriger Gewissheit auf eine Zukunft, während er gleichzeitig den Betrachter, der zwischen ihm und dieser Zukunft steht, fest taxiert. Als wolle er sagen dass man selbst (der Betrachter) es in der Hand hat, diese Zukunft zu ändern...
Nur der erste Eindruck, aber ein echt sehr feines Bild!
Lg,
der Luzifer
Luzifer Natas, gestern um 3:38 Uhr
P.S.: M.Mund... Ich weiß nicht, was auch immer dich zu diesem Kommentar getrieben hat, aber Mitleid ist die einzig richtige Antwort.
cameraw, gestern um 8:16 Uhr
Halt Deinen Mund!!!
Janne Jahny, gestern um 10:11 Uhr
Aus gegebenem Anlass ein paar Gedanken zum Umgang mit "Störern", also mit Kommentatoren, die sich im Ton vergreifen bzw. den Bildautor beleidigen (M.Mund) oder die andere Kommentatoren angreifen (Norbert Bendig).
Nach allem was ich in diversen Foren in den letzten Jahren erlebt habe, scheint mir nur ein einziges Vorgehen wirklich zielführend. So machen es die Judokas: eine halbe Drehung zur Seite und den Angriff ins Leere rauschen lassen. Die Amis haben ja schon lange den Spruch "don't feed the trolls".
Will sagen: wenn wir in der Agora nicht die gleichen Zustände wie im Voting und im Post-Voting erleben wollen, dann sollten Repliquen einfach unterbleiben und die Sache erledigt sich von selbst.
@ Erik Paul Austraat: dein erster Absatz ist wunderbar formuliert. Man kann in der Tat auf Angriffe, die den Boden der Anständigkeit verlassen haben, nicht sinnvoll reagieren. Deinem letzten Absatz aber stimme ich ausdrücklich nicht zu. Mann MUSS sowas unkommentiert stehen lassen, denn Bemerkungen zu überflüssigen Kommentaren sind wie das sprichwörtliche Öl ins Feuer. Dein Vergleich mit unserer unrühmlichen Vergangenheit, wo zu viele Menschen geschwiegen haben, halte ich für etwas sehr hoch aufgehängt. Die Gefahr, dass hier eine Horde Durchgeknallter das Regiment übernehmen, sehe ich nun wirklich nicht.
LG
Janne
Matthias von Schramm, gestern um 10:44 Uhr
genau, einfach ignorieren, solange die moderation im urlaub zu sein scheint. ich kann auf kritikerbewertungen komplett verzichten. ich weiss ja was geschrieben steht und das herr bendig und herr mund keinen weiteren zugang zur auseinandersetzung mit fotografie haben, sieht und liest man ja auf den ersten blick. dennoch danke ilse. was mache ich hier nur ohne dich in deinem urlaub. ;)
Ilse Jentzsch, gestern um 10:48 Uhr
@Janne, Deinen Ratschlag verstehe ich zwar, doch andrerseits wird bei Agora ja ausdrücklich darauf hingewiesen, daß hier moderiert und im schlimmsten Fall ohne Begründung durch das Team gelöscht wird.
Warum das bei obiger persönlichen Beleidigung durch M.Mund nicht geschehen ist weiß ich nicht, doch würde ich nach wie vor dafür sein, daß persönliche Angriffe und Beleidigungen, gleich welcher Art, umgehend gelöscht würden, dann kämen nämlich unsere Diskussionen zu den pöbelhaften Anmerkungen gar nicht erst zustande.
Es grüßt Ilse
Clara Hase, gestern um 10:59 Uhr
ilse, das glaube ich nicht - irgendwer wird schneller sein
als die moderation
ich bin auch immer für das ignorieren
oder eine PN wenns denn zu deftig und gehässig wurde
cameraw, gestern um 11:18 Uhr
Wie beim Fussball sollte nicht jedes Foul gleich mit einer Roten Karte geahndet werden. Zumindest ist die Aussage von Mund eben auch eine mögliche Reaktion auf das Foto - wenn auch eine Unterirdische! Den Aspekt don´t-feed-the-trolls halte ich dann für ziemlich wirkungsvoll wenn alle mitmachen.
samthy, gestern um 14:01 Uhr
Die Ausage von M.Mund ist schon sehr intressant. Warum ist es denn Befremdlich, sich selber abzulichten? Und warum um Gottes Namen muß er sich dafür wichtig vorkommen....Ich denke wir treffen hier auf einen typischen Fall, von vorpupertärem Neid.
Wächst ihnen vielleicht gar kein Bart? Oder schaffen Sie es nicht sich selber abzulichten ?
Clara Hase, gestern um 22:23 Uhr
ich fand die Idee zumindest sehr kostensparend.
Hat sich wer noch nie selbst abgelichtet?
Das kostet auch Überwindung und hinterlässt ein schales Gefühl - ebenda, mit Zweifeln ob man sich zu wichtig nimmt.
Hier wurde es gleich gesagt und begründet - und das fand ich auch ok.
Sonnja S., gestern um 22:45 Uhr
aufnahmetechnisch gut, Schärfe und Licht passen, das Gesicht hebt sich gut vom Hintergrund ab.
Schnitt: sehr mittig, wirkt etwas konservativ und unten nach meinem Geschmack zu eng - dieser Halsschnitt schnürt mir geradezu die Luft ab -; die Türrahmen (oder Wände?) rechts und links geben dem Bild eine weitere Begrenzung, fast wie ein Rahmen, passend zu den gerahmten Bildern im Hintergrund. Dennoch würde ich sie wegschneiden, vermutlich würde ein größerer Raum und ein größeres Freiheitsgefühl entstehen. Vielleicht möchte der Fotograf jedoch gerade eine gewisse Enge und Bedrängnis zum Ausdruck bringen?
Ausdruck: das Porträt ist geradlinig und schlicht, reduziert auf den nackten Gesichtsausdruck: ernst und traurig. Diese Augen scheinen schon viel gesehen zu haben. Ehrlich schaut er in die Kamara, unverstellt, direkt; vielleicht wissend, darin sich selbst entdecken - neu sehen - zu können.
lieben Gruß
Sonnja S.
cameraw, heute um 9:16 Uhr
Hat sich Herr Mund selbst entfernt, oder wurde er?
Wolf Schroedax, heute um 11:43 Uhr
Spannend aber wenig beachtet ist bei der Fotografie von Lebewesen die Frage, wie der/die Fotograf/in mit ihrer "Beute" korrespondieren, wie sie sich zu ihr in Beziehung setzen. Beim diesem Selbstportrait frage ich mich: Ist er denn mit sich zufrieden, mit seinem Typ, deckt es sich halbwegs mit seinem Selbstbild. Und was meinen die Profis denn ginge besser. Sie wollen ihr Bild draus machen und den Portraitierten überreden es anzunehmen.
Da dieses Selbstbild hier veröffentlicht ist, bleibt es nicht aus, dass ich mich frage, ob ich mich im überfüllten Café an seinen Tisch setzen wollte, ob ich ihn für ansprechbar halte. Ja, ich würde das machen und je nach dem nach der Kamera fragen, die er bei sich hat....... ((Und dann erinnert er mich sehr an den Schauspieler Günter Lamprecht, der in den 80ern auch mal einen Kommissar gespielt hat, Regie von Matti Geschonnek....)) Grüße Wolf
Andreas Pawlouschek, heute um 12:26 Uhr
Ich meine, dass unterstreichen zu können, was Bruder Christian Fürst, schrieb. Zwei zusätzliche Anmerkungen, die den positiven Eindruck nur unwesentlich schmälern. Ich finden in den Augen keine Tiefe sonder nur Lichtflexe. Gerade bei einem so interessanten Kopf kommt den Augen, und hier den Pupillen, aus meinem Verstöndnis ganz besondere Bedeutung zu. Durch die Mittigkeit ensteht natürlich Symetrie auch im Hintergrund. Dadurch sind die Türfüllungen (wenn es denn solche sind) fast identisch eingesetzt und ausgeleuchtet. Hierdurch entsteht schnell Langeweile trotz der gelungenen Freistellung. Insgesamt aber wirklich ein sehr gelungenes Portrait - als Selfpic besonders lobenswert..
Agora Bilddiskussion intensiv, heute um 13:34 Uhr
Der Kommentar von Hernn Mund wurde bereits länger von uns entfernt. Wir kommentieren Löschungen aber hier nicht und auch die "Gelöschten" werden von uns nicht gesondert darüber informiert.
Es wäre echt gut, wenn solche Art von Kommentaren einfach ignoriert würden. Wir schauen hier durchschnittlich einmal pro Tag rein und löschen sie dann. Ein "störender" Kommentar steht hier also im schlechtesten Fall mal maximal rund einen Tag.
Wenn sich dann viele andere Anmerkkungen mit der inzwischen gelöschten befassen, bekommt das Ganze mehr Öffentlichkeit, als eigentlich nötig ist. Glücklicherweise ist aber der absolut überwiegende Teil der Anmerkungen konstruktiv und respektvoll - danke dafür an alle, die hier immer wieder mitmachen!!
Euer fotocommunity Agora-Team
Wolf Schroedax, heute um 15:10 Uhr
@ Andreas Pawlouschek ::: Wie macht man die Pupille
bei dunklen Augen sichtbar ? Seitenbeleuchtung, andere Form der Lichtreflexe, keine Reflexe, HDI ?? Gehört das Knopfige nicht zu diesem Gesicht ???
Horst Witte, heute um 15:32 Uhr
@Agora
ZENSUR finde ich absolut inakzeptabel!!
Wir sind doch nicht in USA oder im Iran.
Vor zwei Tagen habe ich vergeblich den Mund-Kommentar gesucht; wollte wissen, welche Art von "Beleidigungen" er ausgestoßen hat.
Meine Meinung:
Wer in die Öffentlichkeit geht mit einem Bild oder Text, muss auch Kritik einstecken können . . . auch harte und persönliche. Und was als Beleidigung aufgefasst wird, liegt im Auge des Betrachters. UND da scheint die FC dogmatisch ex cathedra zu sprechen und zu handeln.
Ich wäre sehr interessiert zu erfahren, welche Maßstäbe angelegt werden. Vielleicht könnte ich hier oder per QM/FM mal einen typischen Beleidungssatz erfahren.
Agora Bilddiskussion intensiv, heute um 17:08 Uhr
Hallo Horst,
das wir hier moderieren und unhöfliche, respektlose, genauso wie Bemerkungen "Tolles Bild" usw. löschen, sind die Regeln und ganz wesentliche Vorgaben bei Agora: http://www.fotocommunity.de/info/Agora_-_Bilddiskussion_intensiv
, die man akzeptiert, wenn man hier mitmacht.
Wir löschen nicht leichtfertig, wollen niemanden ärgern. Aber wir löschen konsequent. Es geht überhaupt nicht um "harte" Kritik, die wurde und wird hier ordentlich ausgeteilt. Doch hier gilt, der Ton macht die Musik Hart kritisieren ist OK, beschimpfen oder verächtlich machen ist nicht ok.
Es soll hier wirklich um das Bild gehen, das ist wichtig.
fotocommunity Agora-Team
Ewa Berlin, heute um 17:30 Uhr
Das Portrait finde ich sehr gut, ziemlich ausdrucksstark.
Nur der Schnitt ist etwas ungünstig, wirkt gedrungen.
Mehr vom Hals und Schultern wäre nicht schlecht...
VG Ewa
Clara Hase, heute um 17:33 Uhr
Irgendwie bedauere ich gerade den Autor - der sich hier angesichtig seiner Selbst auch etliche Zuschreibungen gefallen lassen muss, wie man ihn als Menschen einschätzt
Das war ein enorm mutiger Schritt - aber ich hoffe keiner, der ihn hinten umfallen lässt
cameraw, heute um 17:59 Uhr
Horst, Du sagst es: was Beleidigung ist liegt im Auge des Betrachters! Das Auge ist die FC. Sie ist der Souverän. Deine Sprache wirkt hart.
Dietmar Stegmann, heute um 18:06 Uhr
Warum geht es hier nicht endlich wieder um die Bilddiskussion??
Agora Bilddiskussion intensiv, heute um 18:40 Uhr
Hier geht es weiter:
Zu spät von Agora Bilddiskussion intensiv
Zu spät
Von Agora Bilddiskussion
intensiv
18:35
4 Anmerkungen
Danke an Euch!!
Th. Maess , der Fotograf möchte noch Folgendes anmerken:
Herzlichen Dank für den intensiven Austausch. Es ist ja ein fast intimer Vorgang, ein Selbstportrait in der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen, und zuweilen zweifelte ich auch an der Weisheit meines Versuchs. Aber die Anregungen waren es wert.
@Christian Fürst: Dank für die einfühlsame Einführung in das Bild. Die wesentlichen Schwachpunkte hast Du angesprochen. Deine Vermutung, ich sähe so aus, wie abgebildet, hat mich amüsiert, obschon ich unentschieden blieb, ob das ein Kompliment an das Foto war oder an mich... Ein Portrait ist ja u.a. deshalb so kompliziert, weil es in einem Bruchteil einer Sekunde das Gesicht dauerhaft „einfriert“. Dieses „gefrorene“ Bild taut dann unter den Augen der Betrachter wieder auf. Und so gibt es eine zeitliche Ungleichheit der Aufnahme einerseits und seiner Anschauung andererseits; diese zeitliche Brücke muss das Bild herstellen und aushalten. Du hast dem Bild einen Raum gegeben, in dem es sich wohl fühlte.
@Ilse Jentzsch: Vielen Dank für die lobenden Worte. In die Seele kann ich zwar nicht blicken – wer kann das schon? - aber ein Anfang wird ja immer mit einem Blick gesetzt, der trifft. Übrigens ist das ein kulturhistorischer Topos, dass das Bild die Seele einfängt. Diese Art von fotografischen Attentaten verbietet sich im gesamten islamischen Raum aus exakt diesem Grunde. Letztlich ist die Fotografie eine Wahrnehmungstechnik, die auch Besitz ergreifen kann....
@Janne Jahny: Danke auch für Deine freundlichen Worte. Tatsächlich ist das Bild unten zu eng geworden. Das habe ich nicht bedacht, sehe es aber genauso wie Du (und auch die anderen, denen dieser Mangel auffiel.) Angst habe ich nicht mehr als andere – und es ist gut, wenn alles gut wird... :-))) Weise Zeilen auch zur Verteidigung der Spielregeln hier!
@Ruedi Thomi: Ich finde die beiden seitlichen Wände hier ganz schön. Das ist wohl Geschmacksache. Eine besondere Lichtquelle habe ich nicht benutzt – es war das Tageslicht. Hinter der Kamera, etwa 3 m entfernt, hängt ein Spiegel, der das Licht von den Fenstern hinter mir widerspiegelte. Das reichte an Licht. Vielleicht sollte man ein solches Bild tatsächlich mal mit weiteren Lichtquellen versuchen.
@samthy: also unangenehm will ich es Dir nicht machen – eher Neugier wecken. Wer sich im Spiegel genau betrachtet, für den wirkt das Gesicht zuweilen bedrohlich. So ein Blick ins eigene Gesicht bekommt eine kanonische Dimension des „Erkenne dich selbst“ Aber wir sind da zu Recht misstrauisch, weil das dann Gefundene vom Erfundenen nicht zu trennen ist.
@Juri Bogenheimer: Danke. Tatsächlich muss der Schnitt geändert werden. Aber mich freut Deine positive Anmerkung auch deshalb, weil ich beim Anschauen Deiner Portraits die hohe Professionalität bewundert habe. Danke also für die Anerkennung aus so berufenem Munde. (und im Ertragen von Lob bin ich unbegrenzt belastbar...:-)
@Der Jürgen: Danke für die Ermutigung, „weiterzumachen“. Du bist in der fc ja nicht gerade bekannt als lobspendender Laudator. Um so mehr freut es mich natürlich.
@Spukspecht: Die so starke Vignette ist nicht nachträglich. Sie ergibt sich durch die recht voluminöse Sonnenblende vor dem 60mm-Objektiv, wenn ich nah genug ran gehe. Am Bildschnitt müsste ich freilich verbessern. Es ist ja immer wieder erfreulich und erstaunlich, dass wir dann auf dem fertigen Bild mehr entdecken, als ursprünglich durch den Sucher eingerichtet. Das ist immer eine (meist gelungene) Überraschung.
@I arkadas I: Ich hab's mal quadratisch geschnitten und ich muss sagen: es wirkte irgendwie langweiliger. Wahrscheinlich muss ich einfach bei der Aufnahme eher daran denken, wie das Bild beschnitten werden muss...
@Erik Paul Austraat: Danke auch für die lobenden Worte. Tatsächlich „nur“ available light – die Lichtquelle liegt sowohl hinter meinem Gesicht (zwei Fenster, die sich in den Pupillen spiegeln) als auch hinter der Kamera, weil dort ein Spiegel das Licht der Fenster auf mein Gesicht zurück warf. Ich habe kein künstliches Licht genutzt. Es war einfach Tageslicht ausreichend da. Deine technischen Erläuterungen kann ich nur bewundern. Ich bin technisch keinesfalls so bewandert und dann natürlich erstaunt, was man darüber alles sagen kann. Die Ränder sind nicht nachträglich vignettiert worden, weil die Sonnenblende auf dem Objektiv das schon selbst machte. Ja, ich habe das Bild nachgeschärft und in einen leichten Sepiaton verändert. Sonst ist keine techn. Veränderung passiert... Dank auch für die Verteidigung von Agora.
@Matthias von Schramm: *lach* gerne können wir uns mal beim Wein treffen... :-) Danke auch für den Ausstellungstipp. Noch bin ich nicht soweit...
@Frank Keller: Ja, bitte nicht erschrecken. Ansonsten Danke für die klugen Bemerkungen. Mit den Vorschlägen bezüglich des Schnitts kann ich gut leben. Sie bringen mich weiter. Dank Dir für Deine Überlegungen.
@lophoto: Dank für die Anerkennung.
@Clara Hase: Dank auch für diese „wenigen“ Worte. Ich schätze Deine Anmerkungen; an der Pose werde ich mal etwas „herumprobieren“. Es gibt ja sonst kein Körperteil mit solchen Variationsmöglichkeiten. Da geht also nochwas.... :-)
@Dietmar Stegmann: „der männlich wirkende Gesichtsausdruck“ mhmh :-) ich dachte, das Gesicht ist männlich... Danke aber für die Hinweise zum Hintergrund. Dass die Nase etwas unscharf ist, finde ich bei meiner Nase angemessen nachsichtig..:-)
@Bernd Roesch: Danke für Deine Empfehlung, die Hinweise Deiner eigenen Seite für eine farbige Bearbeitung zu nutzen. Nach einem Blick auf Deine bunten Bilder bleibe ich doch lieber bei meiner monochromen Variante.
@Wolf Schroedax: Mikrokonvergenz? Der Begriff kommt aus der Sprechtakttheorie der Philosophen Sperber und Wilson. Was hat das mit dem Blick zu tun? Bin ratlos...
@Luzifer Natas: Dank für die intensive Betrachtung und Beschäftigung mit dem Bild. Aber so traurig, wie auf dem Bild, bin ich nicht und schaue auch nicht traurig in die Zukunft (wenn man mal davon absieht, das jeder Mensch eine Spur vom Ende im Gesicht trägt).
@Sonnja S.: mit dem wegschneiden habe ich es probiert. Ich finde, dann wird der Raum zu eng um den Kopf. Ist natürlich Geschmacksache. Dank natürlich für die positive Grundstimmung Deines Beitrags. Aber soooo traurig bin ich nicht..:-)
@Wolf Schroedax: Bin ich zufrieden mit mir selbst? Mal ja, mal nein, wie das so ist. Ich mache da keine Ausnahme. Man könnte ja auch im Scherz sagen: Ich wäre gerne ganz anders, nur komme ich nicht dazu. Gerne würde ich Dir einen Platz im Café anbieten...
@Andreas Pawlouschek: Ich kann meine Pupillen nicht steuern – also kann ihnen keine Tiefe verpassen – selbst mein Objektiv kann da nicht. Aber ist es nicht ein schöner Gedanke, dass die Pupillen immer das widerspiegeln, was mir gegenüber tritt? „Interessanter Kopf“ - gefällt mir. :-)
Th.
Commenti 0
La foto non si trova in discussione. Per questo in questo momento non può essere commentata.
Cancella commento
Eliminare commento e risposte