673 3

Shell-Haus

Klassische Moderne (Neue Sachlichkeit) Architekt: Emil Fahrenkamp 1930-32

In keinem Architekturführer über die Klassische Moderne darf dieses Bürohaus fehlen - für manche ist es gar die markanteste Fassade der 20er Jahre: Emil Fahrenkamps Shell-Haus am Landwehrkanal, errichtet 1930-32 als Hauptsitz der Shell-Tochter Rhenania-Ossag Mineralölwerke, später vom benachbarten Oberkommando der Marine mitbenutzt und nach dem Krieg Hauptsitz der BEWAG. Seit der Generalsanierung bis zum Jahr 2000 wird das Gebäude von der GASAG genutzt.

Markenzeichen des Shell-Hauses ist die in sechs Stufen vorspringende Hauptfront, mit der gleichzeitig eine Erhöhung der Geschoßzahl von sechs - im rückwärtigen Teil fünf - auf zehn Geschosse einhergeht. Die Gebäudeecken sind abgerundet, sogar die Fenster sind viertelkreisförmig um die Ecken herumgezogen. Die Wandflächen zwischen den Fensterbändern sind mit römischem Travertin verkleidet.

Der Fassade fehlt jegliche vertikale Gliederung; die sanfte Wellenbewegung, die schichtartige Aufstockung bis hin zum rechteckigen Hochhaustrakt und die Horizontalbetonung schaffen eine wirkungsvolle Kulisse vor allem für den Blick von der Potsdamer Straße aus.

Commenti 3