Sonnenhalo: 22° Ring
Beim Ring handelt es sich um die häufigste Haloerscheinung
Beim Ring ist der Innenrand scharf begrenzt, der äußere Rand zeigt oft keine klare Begrenzung. Der Innenrand besteht aus einem schmutzigen rotbraun und endet in einem bläulichen oder weiß verwaschenen äußeren Rand. Oft ist der Ring aber einfach nur weiß, dies kommt durch die Überlagerung der Farben zustande. Die Dicke des Rings beträgt je nach Qualität der Eiskristalle zwischen 2° und 3,5°.
Oft ist der Ring auch nicht vollständig, es sind dann nur einzelne Fragmente (Teile, Stücke) der Erscheinung sichtbar. Damit der Ring vollständig möglich ist, muss die Sonne theoretisch mindestens 22° über dem Horizont stehen.
Der Ring gehört zu den am längsten sichtbaren Haloerscheinungen. Bei entsprechender Wetterlage, kann er über Stunden hinweg sichtbar sein.
Entstehung:
Cirruswolken, die aus Eiskristallen bestehen, sind in großer Höhe vorhanden (meist 8-11 km). In diesen Höhen herrscht meist eine niedrige Temperatur. Die Kristalle bilden sich durch Anlagern von Wasserdampf an in der Luft schwebende Staubteilchen bei Temperaturen unter -6° C. Die Eiskristalle haben normalerweise eine hexagonale Form, das heißt sie haben 6 Ecken und sind häufig Plättchen- und Säulenkristalle.
Die Entstehung des Rings ist in etwa die gleiche wie die eines Regenbogens. Ein Lichtstrahl dringt durch eine Seitenfläche einer liegenden Eiskristallsäule ein, wird an dieser Stelle gebrochen, breitet sich geradlinig im Kristall aus und tritt ebenfalls unter Brechung an der übernächsten Kristallfläche wieder aus.
Der Ring entsteht an willkürlich orientierten Eiskristallen, das heißt, dass die Eiskristalle in der Wolke nicht gleichmäßig orientiert sind, sondern alle eine andere Lage aufweisen. Dies ist für die Entstehung des Rings allerdings unerheblich. Bei willkürlich orientierten Eiskristallen ergeben sich verschiedene Einfallswinkel, das Licht wird somit in alle möglichen Richtungen gebrochen, und tritt unter völlig verschiedenen Winkeln wieder aus. Allerdings kommen Winkel < 22° nicht vor. Genau bei 22° Austrittswinkel häufen sich also die Strahlen. Hier ist nun der Halo zu beobachten.
Lichtbrechung bedeutet, dass das Licht der Sonne oder des Mondes beim Eindringen in das Eiskristall in seine einzelnen Spektralfarben zerlegt, also gebrochen wird. Rot wird hierbei weniger gebrochen als Blau. Somit ist klar, warum Rot am Innenrand, und Blau am Außenrand auftaucht.
Wie kommt es nun aber zum Ring?
Natürlich liegen die Eiskristalle nicht nur auf dem gezeichneten Kreis und auch nicht nur in der gezeigten Anordnung. Ein Beobachter sieht aber wegen der 22°-Lichtablenkung nur die Wirkung der Kristalle, die genau in dieser Anordnung auf dem gezeichneten Kreis liegen. Von den Millionen Eiskristallen in einer Wolke gibt es immer genügend, die genau diese Bedingung erfüllen.
Quelle: http://www.nachtwolke.de/halo.htm
Fotografiert am 1.10.2006 ; 13:45 Uhr.
Wenn man genau hinschaut, kann man noch eine schwache linke Nebensonne erkennen.
Siehe auch:
Sommersonnenschein 02/05/2011 16:31
Danke für die ausführliche Erklärung.Jetzt wo ich das lese hätte ich mir doch die Zeit nehmen können, nach Draußen zu gehen...
Lg. Lisa
Helga R. 14/11/2006 7:36
Hallo Dennis, ich denke, ich habe auch so ein Sonnenhalo gesehen auf dem Flug von Winnipeg nach Churchill in Canada. Ich danke Dir für Deine interessante Information und ich wundere mich, daß es kaum jemanden interessiert.Lieben Gruß
Helga
Tanja Andersen 02/10/2006 13:00
Schön mit der Wolke vorne! Schöne Aufnahme!Gefällt mir!
LG Tanja