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Sonnenkamp

Das Nonnenkloster auf dem Sonnenkamp wurde 1219 in schützender Nähe der wendischen Burg “Kuczin“ gegründet. Die Burg verlor zusehends an Bedeutung, aber die dort vorhandene Siedlung übernahm bald den Namen „Neukloster“.
Die Klostergründung erfolgte nach den Regeln der Benediktiner. In für damalige Verhältnisse kurzer Zeit errichtete man die Klosteranlage. Es wurde vermutlich in drei Abschnitten zwischen 1219, 1227 und 1240 gebaut. Die Bauten zeigen Formen der Spätromanik im Übergang zur Gotik. 1236 wurden die ersten Teile der Kirche der Jungfrau Maria und dem heiligen Johannis geweiht. Etwa 1245 stand dann die komplette Kirche.
Der hier zu sehende Glockenturm südlich der Kirche gehört zu den Merkwürdigkeiten des ehemaligen Klosters. Sein akkurat gemauertes Erdgeschoss stammt noch aus der Zeit um 1280. Erst nach der Säkularisation des Klosters wurde der Turm 1586 auf zwölf Meter Höhe erhöht und mit dem eigentümlichen Turmhelm abgeschlossen. Auf achtseitigem polygonalem Grundriss entstanden, verbirgt er in seinem Inneren einen weiteren achteckigen Baukörper, der wiederum einen kleinen quadratischen Raum versteckt. Rundbogige Doppelfenster als paarige Schallöffnungen befinden sich im oberen Bereich des Turmes unter der Traufe.
Wozu dieser Turm zu seiner Erbauungszeit gedient haben mag, bleibt rätselhaft. Vielleicht handelte es sich hier bereits um einen Glockenturm, in dessen quadratischem Mittelschacht das Seil für die Glocke hing. Oder es war ein Beinhaus ähnlich dem des Klosters Doberan.
Bei einem Brand des Glockenturms im Februar 1989 wurde die große 1572 in Rostock gegossene Glocke stark beschädigt. Sie steht heute im nördlichen Querschiff der Kirche als Spendenglocke. 1992 wurde der Turm originalgetreu unter Verwendung erhaltener Holzteile wieder hergestellt.

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