Stalheimskleiva 2
In den 30er Jahren wurde diese Strecke für Kraftfahrzeuge ausgebaut.
Sie hat 14 Haarnadel-Kurven und ein Gefälle von 18 %.
Heute darf sie nur noch in eine Richtung (abwärts) befahren werden.
Man stelle sich die Schinderei vor, als sie - noch nicht so gut ausgebaut und ungeteert - von schwerbeladenen Pferde-Fuhrwerken befahren wurde !
Das Stalheim-Hotel war früher Posthof. Dort warteten frische Pferde auf den ankommenden Troß. Doch man konnte nicht einfach mehr Pferde vorspannen, denn in engen Kurven gibt das Probleme. Wahrscheinlich haben sie unten die Hälfte abgeladen und haben die Ladung auf zweimal hoch-gebracht.
Aber auch die Fahrt abwärts war nicht ohne Risiko. Eisenbereifte Räder auf einer Kiesstraße; da ist die Bodenhaftung nicht sehr gut. Ich bin mir sicher, dass sie ein anker-ähnliches Eisen hinter dem Fahrzeug hergezogen haben, das sich in den Boden grub, wenn man draufstieg.
Für die Fahrt berg-an befand sich hinten am Wagen eine Eisenstange, mit einer Kralle am Ende. Dieses Ende schleifte auf dem Boden dahin. wenn die Pferde nun eine Pause brauchten, so grub sich die Kralle in den Boden und verhinderte damit das Zurück-Rollen des Fuhrwerks.
Das kenne ich noch aus meiner Kinderzeit auf einem abgeschiedenen Bauernhof.
Serie Norwegen 09
Wolfgang Kölln 06/11/2009 21:16
Eine verblüffende Wirkung erzielst du mit diesem Ausschnitt und diesem Standpunkt, Martin! Schöner kann man solche Kehren kaum präsentiert. Aber auch der Text ist sehr interessant.Gruß Wolfgang