"Stigelitt"

"Stigelitt"

Der unverkennbare Ruf eines der schönsten und farbenprächtigsten Finkenvögel: Der Stieglitz. Oder Distelfink.
Seine rote Gesichtsmaske, der gelbe Fügelstreif, die braun-schwarz-beige Gefiederfärbung läßt am alten Volksmärchen, wie der Stieglitz zu seiner Farbenpracht kam kaum Zweifel (kurze Zusammenfassung meinerseits):

Bei der Erschaffung der Erde, als alle Tiere ihre Farbe und Stimme bekamen, war der Stieglitz grad beschäftigt.
Als er dann sah, wie der Gimpel mit Rot, die Amsel mit Schwarz, der Pirol mit Gelb gefärbt waren und "angaben", eilte er zu Gott. "Und ich?" fragte der Stieglitz?
"Du kommst zu spät. Es sind keine Farben mehr da." so Gott.
"Soll ich dann immer farblos sein?"Der Stieglitz war verzweifelt.
Gott sah nach und entdeckte, daß noch kleine Reste von Rot, Braun, Beige, Weiß und Schwarz übrig waren. Und der Stieglitz bekam von allem was und wurde der bunteste Vogel von allen.

Offenbar war der Stieglitz schon immer sehr beliebt als Käfigvogel. Auch sein fröhlicher Gesang führte dazu, daß viele Stieglitze in zu kleinen Käfigen ihr Leben fristen mußten.
Die müssen raus auf den Acker, raus auf die Wiese.
Dort ist der Platz, wo man sie sehen kann. Wenn es noch "Unkrautstreifen" gibt. Dort, wo der Gärtner ins Koma fällt, weil ein Löwenzahn wächst, wird man den Distelfink nie sehen.