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Synchron oder desynchron

Synchron oder desynchron

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Th. Maess


Premium (Pro), Ulm

Synchron oder desynchron

Wiegen die geschwindigkeitsbedingten Verlusterfahrungen des "Nicht-mehr-mit-Kommens" die Zugewinne an Freiheit, Beweglichkeit und Leichtigkeit auf? Führt die Desynchronisation meiner Erfahrungswelt mit dem hohen Tempo der technologischen und ökonomischen Veränderungen zu einem Gefühl des Bedeutungsverlustes?

Commenti 10

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  • Hannes Gensfleisch 07/08/2011 18:28

    Offenbar komm' ich hier mal wieder zu spät ;-)

    Tempomässig (nur da) bin ich eben doch
    gelegentlich näher an Rom als an der IT-Branche.

    Entschleunigte Grüsse für den Restsonntag
    Hannes
  • Janne Jahny 07/08/2011 9:44

    Nenn es Demut.
    Das geht dann auch ohne Stolz

    Danke für deine anregenden Gedanken, gerne mehr davon.

    ;-))))))))))))))))

    LG und dir auch einen guten Sonn-Tag
  • Th. Maess 07/08/2011 6:56

    @alle. Danke herzlich für die Diskussion und manche Anregung, für Literaturhinweise etc. Es ist schön, wenn ein Foto solche Runden einläutet ... und manchmal weiß ich selber nicht, was ich da lostrete. Und es bleibt eine Bindesweisheit, dass man nichts weiß ... Diese Art von Bescheidenheit muss man sich allerdings erarbeiten. Man muss etwas haben, woraufhin man bescheiden sein darf... :-)))
    Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!
  • gemblue 07/08/2011 0:03

    :-) ganz ausgezeignet ...ich glaub die Zeit war fuer ein paar minutes still gestanden - ein guter platz!
  • Janne Jahny 06/08/2011 23:43

    Hey, das macht ja Spaß hier ;-)

    @Thomas (stimmts ?): ei-gent-lich halte ich es mit @Amadeo (erster Teil des Kommentars).

    Was wissen wir denn schon über die Welt ? Sie ist ein Bergkristall mit Brillionen Facetten. Und man kann Brillionen hoch 3 Schnitte hindurch legen und sagen, man hätte kausale Wahrheiten gefunden. Es ist einfach nur immer die jeweilige Wahrheit.
    Ich jedenfalls denke, dass die allgemeine Beschleunigung ein sichtbares Phänomen ist, ganz klar. Aber: Unsere Reaktion darauf ist individuell. Und wenn alle Medien und 1000 Bücher darauf verweisen, dass unsere Gesellschaft ein (Zitat Maess) "allgemeines Unbehagen" verspürt, dann könnte das eben auch ein Denk- und Fühl-Angebot sein, dem wir uns manchmal allzu leichtfertig unterwerfen.

    Was ist, wenn ich nicht mitspiele ? Die letzten beiden Absätze von @WixxiMixxer treffen voll, was ich meine. Steigen wir einfach aus.
    Das geht entweder einfach durch den Beschluss, langsamer leben zu wollen. Das ist für mich als schon etwas Ältere wahrscheinlich leichter, denn meine Autonomie hatte viel Zeit, sich zu etablieren und zu festigen.

    Zweite Möglichkeit: Das was die Jungen praktizieren. Mein Sohn empfindet unsere Zeit nicht als belastend schnell. Seine Generation ist in diese Zeit hineingewachsen, in der sie sich mit der gleichen Selbstverständlichkeit bewegen, wie ein Fisch im Wasser. Sie stehen dem Phänomen nicht vis-à-vis gegenüber, sie haben es bereits in sich. So sind sie frei für ganz neue Phänomene und Aufgaben.

    Was bleibt zu tun ?
    Möwe Jonathan lesen, sich Th.Maess Profilbild anschauen, Slow Food-Bewegung beitreten, 3 mal am Tag eine Auszeit nur für sich alleine nehmen, und wenns auf dem Klo ist ........................................

    ;-)))))))))

    Thich Nhat Hanh fällt mir noch ein "Ich pflanze ein Lächeln". Mit diesem wunderbaren Menschen habe ich mal eine Geh-Meditation inmitten einer Stadt gemacht. 200 Leute sind "achtsam" gegangen inmitten von tosendem Alltag ................... das war wie Urlaub auf ner einsamen Insel.

    LG
  • Th. Maess 06/08/2011 18:45

    @Amadeo: Ich grinse mit...:-)
  • Amadeo G'schichteverzeller 06/08/2011 18:34

    Ich weiss, das ich nichts weiss
    Narr sein

    Alle Ziffern sind Begrenzungen, Vollkommenheit aber ist grenzenlos.Vollkommene Geschwindigkeit, mein Sohn, das heisst ganz dasein.
    Dann war Chiang plötzlich ohne ein weiteres Wort verschwunden und tauchte im gleichen Augenblick weit entfernt an der Küste auf, verschwand sofort wieder und stand neben Jonathan. "Das macht spass", sagte er.
    Die Möwe Jonathan
    oder
    Momo, von Michael Ende
    oder
    Mit einer Uhr weiss man immer wie spät es ist, mit zwei ist man schon unsicher.

    Ich weiss, das ich nichts weiss
    Narr sein

    Ein (guter) Strukturalist geht wie folgt vor:

    1. Der Bereich des Beobachtbaren wird eingeteilt in strukturell beschreibbare und strukturell nicht beschreibbare Sachverhalte (vgl. Kants Unterscheidung in Phänomenon und Noumenon); nur erstere sind Gegenstand strukturalistischer Analysen, letztere das, was die Analyse, wenn sie bis zum Geht-nicht-mehr fortgesetzt wird, zu Tage bringt. (Siehe Ergebnis der „transzendentalen Logik“; Kant.)
    2. Die beschreibbaren Phänomene werden segmentiert.
    3. Zwischen den Segmenten wird ein Zusammenhang (re)konstruiert. Dabei ist unter Umständen eine den Segmenten zugrunde liegende weitere (abstraktere) Beschreibungsebene anzusetzen, auf der wieder eine Segmentierung ihrer Entität möglich ist.

    Ich kann es nicht verkneifen jetzt zu grinsen,
    weil ich weiss das ich nichts weiss

    LeereGrüsse
    Amadeo
  • Th. Maess 06/08/2011 15:13

    Puuh, Danke Janne :-) Da muss ich nun meinerseits tiefer einsteigen. Denn die Bewegung, die, wie mir scheint, immer richtungsloser wird, hat eine Veränderungsdimension, die unserer Autonomie schadet. Wir erleben dies an den Beschleunigungsprozessen wie sie z.B. e-Mails repräsentieren. Wir werden quasi gejagt von der Geschwindigkeit, mit der wir kommunizieren können. Der Kulminationspunkt ist dann erreicht, wenn wir nicht mehr nachkommen, d.h. wir erstarren, und stoppen müssen. Dem Tempo ist also eine Dimension inne, die zur Erstarrung führt. Das ist dann der "rasende Stillstand" - wie es in der Literatur über die Beschleunigungsprozesse immer wieder heißt. Wir sind mit diesem Tempo also in einem Zustand, in dem nichts bleibt wie es ist, obwohl sich eigentlich nichts verändert. Dieses Paradox kann mich ganz irre machen. Verständlich wird dieser Umstand natürlich, wenn wir beachten, dass gesellschaftliche Kräfte ganz unterschiedliche Beschleunigungsprozesse durchmachen. Das Tempo der IT-Branche ist um ein Vielfaches ja höher als z.B. die Veränderungsbereitschaft der katholischen Kirche. Das sind sicher Extreme. Aber innerhalb der Beschleunigungsprozesse müssen sich alle Menschen in sicher sehr unterschiedlicher Weise verorten, und das auch in verschiedenen Bereichen. Zu Hause habe ich ein andere Beschleunigung als im Büro etc. Das Lebensalter spielt ja auch eine Rolle. Und dann kommen die vielseitigen Freizeitbeschäftigungen hinzu, die ihrerseits unterschiedliche Tempi verlangen. Die Sehnsucht nach der Entschleunigung trifft meistens exakt jene Bereiche, in denen die Beschleunigung von außen aufgedrückt wird. Unabhängig von diesen eher banalen Umständen ist natürlich das subjektive Gefühl (z.B. die der Generation Y) nur graduell unterschieden vom allgemeinen Unbehagen über alles, was die Autonomie einschränkt.
    Soweit erstmal meine sehr unvollständige Antwort auf Deine interessante Anmerkung.
    Danke auch für den Literaturhinweis. Ist schon bestellt...:-)
  • Janne Jahny 06/08/2011 13:55

    Puuh, das musste ich mir jetzt dreimal durchlesen, bis ich glaube, verstanden zu haben.
    Zur ersten Frage:
    Wer nicht mehr mitkommt, erlebt das als Verlust, klar. Aber gewinnt der dann auch an Freiheiten und Leichtigkeit ? Sicher, man kann den Schnitt durch unsere Zeit in dieser Weise legen.
    Ich denke aber, wir haben mehr als eine Möglichkeit, die Kausalitäten zu bestimmen. Das heisst, diese Fragen beantwortet jeder für sich unterschiedlich.
    Der eine geniesst die Freiheit, innerhalb eines halben Tages den Kontinent zu wechseln und spürt den Preis dafür nicht, der andere leidet.
    Ich z.B. habe für mich entschieden, die Erfahrung, dass ich manchmal nicht mehr mitkomme, NICHT als Verlust zu definieren. So muss ich mich nicht ärgern, das ist viel wert.
    Zur zweiten Frage:
    Da empfehle ich dir Peter Kafka "Gegen den Untergang"
    http://www.langelieder.de/kafka-buch.html
    Kafka sagt, dass sich (technische) Entwicklungen immer am Scale des Menschen orientieren müssen, z.B. an der Spanne seines Lebens. Alles was sich schneller entwickelt, führt in die Konfusion. ("Einfalt und Schnelligkeit statt Vielfalt und Gemächlichkeit").
    Der Weg da raus geht glaube ich nur über eine Krise, einer Wende. Ich sehe Anzeichen dafür.
    Andere Möglichkeit: Anpassung in Einverständnis. Uns macht ja die Beschleunigung nur deshalb zu schaffen, weil wir Verluste spüren.
    Schon mal was über die "Generation Y" gehört ?
    Mein Sohn ist so einer. Diese Generation hat kein Problem mehr mit Beschleunigung. Sie sind mit Internet und Handy aufgewachsen. Sie erleben schnelles Arbeiten nicht mehr als Stress.

    Hach, darüber könnte ich noch viel nachdenken.
    Danke für deinen Anstoß

    LG

  • Annette He 06/08/2011 12:27

    Welche Leichtigkeit bitte? Unsere rasant schnelle Zeit nimmt mir jegliche Leichtigkeit und läßt mich grübeln, wo das wirkliche Leben geblieben ist und was dieser ganze Streß und die ganze Hektik eigentlich soll.

    LG Annette

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