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Unterwegs auf dem Karakorum Highway 9

Unterwegs auf dem Karakorum Highway 9

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Georg Klingsiek


Premium (Pro), Petershagen

Unterwegs auf dem Karakorum Highway 9

(Dia von 1996 - eingescannt)

Kerstin hat sich ein paar Infos über die Geologie der Region gewünscht.

Unterwegs auf dem Karakorum Highway 8
Unterwegs auf dem Karakorum Highway 8
Georg Klingsiek

Da möchte ich ihr den Wunsch mal erfüllen.

“Hier bebt die Erde jeden Tag”, erklärt man uns bei unserer Reise durch Pakistan auf die Frage nach der Erdbebengefahr im Hunzatal, im Norden Kaschmirs. Wir stehen an der Stelle, an der zwei Erdkrustenplatten kollidieren, ganz in der Nähe des Rakaposhi.
Unterwegs auf dem Karakorum Highway 5
Unterwegs auf dem Karakorum Highway 5
Georg Klingsiek

An einer Felswand ist deutlich zu erkennen, dass die Gesteine unterschiedlich sind und die
Schichten in unterschiedlicher Richtung verlaufen. Auf der linken Seite dieser Plattengrenze
sind die Schichten leicht nach Süden (rechts) geneigt, auf der rechten Seite stehen sie nahezu
senkrecht.

Die Indische Platte driftet seit etwa 100 Mio. Jahren von Süden kommend auf Asien zu und
schiebt sich seit 50 Mio. Jahren unter die Eurasische Platte, die dadurch angehoben wurde und das Hochland von Tibet bildete. Noch heute bewegt sie sich mit bis zu acht Zentimetern pro Jahr nach Norden. Klar, dass sich da gewaltige Spannungen aufbauen. Und wenn sich diese Spannungen entladen, kommt es zu leichten Erschütterungen oder zu mehr oder weniger starken Erdbeben.

So gehört dieses Gebiet, wie übrigens alle jungen Faltengebirge, zu den tektonisch unruhigsten Gebieten der Erde.

Das letzte schwere Erdbeben ereignete sich in den Morgenstunden des 8. Oktober 2005. Das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 7,6 auf der Richterskala lag bei Muzaffarabad, etwa 100 Kilometer nördlich von Islamabad. “Dies ist die größte Katastrophe in der Geschichte Pakistans”. So äußerte sich damals ein pakistanischer Militärsprecher kurz nach dem Beben.

Commenti 22

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  • Kerstin Kühn 29/04/2019 7:39

    WOW Danke für die Info und die Bilder.
    Als Geologin ist mir die Plattentektonik nicht fremd und die Entstehung des Himalaya (genauso wie die Alpen) als Ursache der Kollisison zweier Platten. Dass dabei die Gesteine sehr beansprucht werden und sich verbiegen und reißen und sich aufrichten kann sich bestimmt jeder vorstellen .... genau an der Grenze zweier Platten zu stehen ist ja der Hammer! (kann man durch Gesteinsanalyse sehr genau bestimmen, z.B. Genese und Herkunft der einzelnen Schichten)  Solche Momente sind unbezahlbar.... ich hab mal in Island mit einem Fuß auf der Amerikanischen Platte und mit einem auf der Europäischen Platte gestanden
    • Georg Klingsiek 29/04/2019 16:47

      Ach Kerstin, jetzt ist es mir wieder eingefallen. Du hattest mir ja schon vor Jahren geschrieben, dass Du Geologin bist. Und das habe ich damals schon bewundert.
      Bei mir hat es nur zum Hobbygeologen und Steineklopfer "gereicht". Ich habe das viele Jahre betrieben. Aber irgendwann wollte ich dann mal wieder etwas Neues machen. So war es bei mir immer. Aber einiges ist hängen geblieben.
      Das prickelnde Erlebnis "Einen Lebensmoment auf zwei Erdkrustenplatten" kann ich mir sehr gut vorstellen! Und jetzt verstehe ich auch Deine Vorliebe für die Berge.
      LG Georg
  • elstp 29/04/2019 5:13

    Ich habe mal einen Vortrag gehört, der von diversen Karten unterstützt war, da waren die verschiedenen Bewegungen der Platten dargestellt; ein bisschen so, als ob die da nur so 'rumschwimmen'. Aber es gibt eine Plattenregion, die ortsfest zu sein scheint, nämlich der Osten Russlands, vor dem Pazifischen Graben. Offenbar handelt es sich dort nicht um eine schwimmende Platte, sondern dort reicht die Erdrinde bis an die Oberfläche.  Irgendwie fand ich das beruhigend. Es ist ein spannendes Thema. Erst durch die Entwicklung spezieller Messtechniken kann man es überhaupt erschließen.
    Gruß LILO
    • Georg Klingsiek 29/04/2019 16:50

      Hallo Lilo!
      Ja unsere Erde ist schon ein Wunder! Nicht nur an der Oberfläche, sondern auch darunter. Es gehört schon Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass wir auf heißem Magma "herumschwimmen".
      Ich habe noch mal eine Grafik zum Thema eingestellt. Vielleicht interessiert sie Dich auch.
      LG Georg
    • elstp 29/04/2019 18:57

      Ich habe natürlich stark vereinfacht, aber das Thema müsste den Menschen näher gebracht werden. Es ist für die meisten nicht einsehbar, dass der Mensch MIT DEN NATURGEWALTEN leben muss - dass er gegen sie zuviel zerstört. Es ist verwegen zu glauben, dass man einen Klimawandel aufhalten kann. Man muss sich darauf einstellen, das er kommt, aber natürlich sollte man alles tun, um den Auswirkungen begegnen zu können. 
      Die Plattentektonik macht mit ihrer enormen Gewalt vielleicht vorstellbar, dass auch das Klima dadurch verändert wird.
      Danke, dass Du noch auf das Thema weiter eingegangen bist!
      Gruß LILO
    • Georg Klingsiek 29/04/2019 21:53

      Gerne!
  • ralf mann 28/04/2019 22:27

    Ich denke mal, dass das Beben 2005 nur die Folge von vielen früheren Beben war.
    In so einer Bebenzone dürfte Beton als Baumaterial gar nicht eingesetzt werden.
    Hier müsste elastisches Material Verwendung finden und dann nur als Flachbau
    ausgeführt werden, mit stabilen, leichten Dächern. Somit würden viele Menschen
    in ihren Behausungen überleben. Gruß Ralf
    • Georg Klingsiek 29/04/2019 16:52

      Ja das Problem war früher, dass als Baumaterial nur Steine und Lehm zur Verfügung standen. Flachbauten haben sie ja bis heute. 
      Gruß Georg
  • p.z 28/04/2019 21:18

    Tolle Dokuserie und sehr informativ.
    VG Peter
  • Zina Heg 28/04/2019 20:22

    Ganz im Ernst? Kann man das wirklich so genau bestimmen? Ist ja genial! Das muss ja ein ähnliches Gefühl auslösen wie auf dem Äquator zu stehen :-)
    Besten Dank für den interessanten Beitrag!
    LG, Zina
    • Georg Klingsiek 28/04/2019 20:31

      Doch doch! Experten (nicht ich) können das und man kann es auch sehen. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht ideal. Bei schrägem Lichteinfall wäre alles plastischer (wie immer).
      Es es ist schon fast ein gruseliges Gefühl. Ich habe mal ein (leichtes) Erdbeben in  der Schweiz erlebt. Mehr brauche ich nicht. Vulkanausbrüche sind da schon spektakulärer und zudem noch fotogen. Zeig' ich bei Gelegenheit mal.
      LG Georg
    • Zina Heg 28/04/2019 21:08

      Oh ja, da freu ich mich schon. :-)
      Echt, das fasziniert mich jetzt, dass man die tektonischen Platten sehen kann... die Menschen in Erdbebengebieten lernen ja sehr früh, richtig zu reagieren. Hatte eines in Mittelamerika erlebt, und da sind alle nach draussen gerannt, bevor ich überhaupt begriff, was los war...
    • Georg Klingsiek 29/04/2019 16:55

      Aber bitte noch etwas Geduld. Jetzt muss ich erst mal meine Kinderserie zu Ende bringen. Also auf nach Ost- und Zentralasien.
  • elstp 28/04/2019 19:20

    Danke für diesen Beitrag, der den Betrachtern hier ein bisschen Hintergrundwissen liefert.
    Gruß LILO
  • B.Schalke 28/04/2019 17:59

    Deine Dokuserie überzeugt auf ganzer Linie
    Für mich allerdings kein Reiseziel
    VG Biggi
    • Georg Klingsiek 28/04/2019 19:27

      Danke für Deine Beurteilung Biggi! Ach weißt Du was? Man muss ja auch nicht überall hin! ;-) Es gibt sooo viele schöne Ziele!
  • Bernhard Kuhlmann 28/04/2019 17:40

    Wie man sieht gibt es genügend Interessenten für eine Reise dorthin.
    Bei mir würde meine Frau nicht mitmachen wollen, daher fahren wir jetzt in die Berge nach Österreich !  lach
    Gruß Bernd
  • GünterG1 28/04/2019 13:44

    Sehr informativ! Die Gegenüberstellung gefällt mir und weckt das Interesse an dem Thema bzw. an Geologie im Allgemeinen.
    • Georg Klingsiek 28/04/2019 16:58

      Danke Günter für Deine Anmerkung, die mich erfreut!
      Und ein Blick auf die Geologie kann nicht schaden ... ;-)
      LG Georg