Verlassenheit (mit Gedicht)
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Der alte Schaukelstuhl blieb stehen,
noch immer ist er ganz intakt;
er wartet und kann nicht verstehen,
dass er hier steht als Artefakt.
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Holt ihn nicht einer, muss er bleiben,
ich glaube nicht, dass ihm das passt;
gern würde er noch Späße treiben
und heiter schaukeln ohne Hast.
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Den alten Zeiten gilt sein Sehnen,
nach Auf und Ab und Drängelei;
nach all den vielen Menschen, denen
Erinnern nicht nur Heuchelei.
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Nach lautem Lachen seiner Lieben,
nach Glück aus der erfüllten Zeit -
nichts ist davon für ihn geblieben,
als grenzenlose Einsamkeit.
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Ganz ohne Nutzen und Begehren,
fern auch dem Sinn, dem Zweck und Ziel,
nur überflüssig ohne Ehren
bleibt für ihn übrig nicht mehr viel.
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Das Leid muss mancher Mensch so teilen,
der nicht wie er ist nur aus Holz -
derweil die Lieben hinfort eilen,
bleibt für ihn nicht einmal sein Stolz.
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Da bleibt nur Kummer, wehes Sehnen,
der Blick zurück, der Last nur ist,
denn nirgend kann er an sich lehnen,
wenn man ihn einfach nur vergisst.
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Es fehlen Freuden und Gefühle,
die Ferne macht ihm nimmer warm -
dreht in der Nähe keine Mühle,
denn Einsamkeit macht jeden arm.
;-)
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Vogelfreund 1000 27/09/2015 19:33
Ne Auflage drauf m, und der ist Bequem .gruß franz
Trautel R. 22/09/2015 20:28
aus dem schaukelstuhl könnte man noch etwas machen, schade. sehr gut hast du dazu auch sogleich ein gedicht gebracht.lg trautel
ReinholdU 22/09/2015 14:51
Vielleicht kommen noch ein paar schöne Tage, und dann wird er wieder gebraucht. Auf jeden Fall sieht er noch gar nicht so schlecht aus.VG Uli
Li.Lo 22/09/2015 9:51
Hallo eM eM,guten Morgen nach Halle - ich glaub, hier hast Du viele Gedanken eingebaut, sie so mancher alte Mensch mit sich herumschleppt, wenn er sich verlassen fühlt, wunderbar von Dir fotografiert und gedichtet, gut nachfühlbar für eine Zeit, wenn das Leben sich irgendwann kälter anfühlen wird
Gruß Lilo
Wolfgang a.H 22/09/2015 8:27
Hallo MartinaJa was man mal einfach so aussortiert, das dann als Verlassen gilt.
Gruß Wolfgang
Rose41 22/09/2015 7:58
Man möchte sich hineinsetzen und darin verweilen. Vg HelgaVitória Castelo Santos 21/09/2015 21:06
Sehr schön gesehen und fotografiertLG Vitoria
Martina I. Müller 21/09/2015 20:45
@MichaelIch bedanke mich herzlich für Lob und Gedicht.
Bilder, wie die Deines Gedichts, hatte ich auch vor
meinem geistigen Auge, als ich den Schaukelstuhl
entdeckte. LG Martina
Nebelhexe 21/09/2015 19:59
Ein sehr schönes und verträumtes Foto!LG
Mary.D. 21/09/2015 19:40
Schön hast du das festgehalten...schön ist auch das Gedicht dazu.LG Mary
crestmike 21/09/2015 19:37
Lieber Schaukelstuhl, ich möcht dir schreibenDass ich dich heute erstmals sah
Wo nur die Jahre immer bleiben
Warst einst der Platz für Großmama
Die Stehlampe stand neben dir
Beschien das Nähzeug hell und warm
Auf dem Tisch war Opas Bier
Auf deiner Lehne Omas Arm
So seh ich dich in meinem Sinn
Als du gebaucht und heißgeliebt
Und hoffe nun tief in mir drin
Dass es für dich noch ein Zuhause gibt.
Danke für das schöne, einfühlsame Bild und Gedicht.
VLG Michael
bineke 21/09/2015 16:38
Ein bisschen Farbe und er ist wieder wie neu, ich würde ihn gleich mitnehmen, schön von Dir entdeckt und hier gezeigt,LG Bine
Liz Lück 21/09/2015 15:24
sehr schön gezeigt und bedichtet. LG Lizjust a moment 21/09/2015 14:13
Wer hat ihn wohl so schnöde entsorgt... Wo er doch sicher mal ein richtiges Schmuckstück war und sein Zustand noch gar nicht so schlecht scheint... Dein Gedicht ist wieder wunderbar und passt perfekt.LG Petra
Torsten TBüttner 21/09/2015 13:04
abgestellt und vergessen....wobei so schlecht sieht der doch nicht aus