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Weltweite Ehrung für Irena Sendler ... die Schindler, die niemand kannte

Weltweite Ehrung für Irena Sendler ... die Schindler, die niemand kannte

Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

Weltweite Ehrung für Irena Sendler ... die Schindler, die niemand kannte

Bildmontage - Canon SRL digital, 85mm/1,8, 800 ISO

Am Sonntag, 30. Juli 2006 wurde im Rahmen der International Federation of Social Workers (IFSW)-Weltkonferenz
im ICM-Messezentrum München die 96-jährige Irena Sendler (Montage links) aus Polen/Warschau zur
„1. Most Distinguished Social Workers of IFSW“ ausgezeichnet.
Das Bild rechts zeigt links Imelda Dodds, Präsidentin der IFSW, und rechts Elzbieta Ficowska,
Präsidentin des Verbandes „Kinder des Holocaust“, Polen, die die Auszeichnung für die
hoch betagte polnische Sozialarbeiterin und Krankenschwester entgegennahm.

Irena Sendler, auch genannt „die Schindler, die niemand kannte“, rettete zusammen mit einer Gruppe von ca. 20 Personen,
die der Widerstandsgruppe „Zegota“ angehörten, zwischen 1942/1943 mehr als 2500 Kinder aus dem Warschauer Ghetto.
Die Kinder wurden mit Krankenfahrzeugen, über Abwassergänge, durch das Gerichtsgebäude und in Säcken, Kisten und Koffern versteckt
aus dem Ghetto geschmuggelt. Irena Sendler (Deckname Jolanta) fertigte Listen mit der wahren Identität
der Kinder an, steckte diese in Einmachgläser und vergrub sie. Um die Kinder später wieder zu finden, bekamen diese einfache Erkennungszeichen mit auf den Weg (z.B. einen Löffel).

Am 20. Oktober 1943 wurde Irena Sendler verhaftet, schwer gefoltert und zum Tode verurteilt. Doch sie verriet nichts.
Mittels Bestechung durch die Zegota kam sie schließlich frei und musste in Verstecken leben wie die von ihr geretteten Kinder, bis der Krieg beendet war. Mit Hilfe der Listen aus den Einweckgläsern machte sie sich dann daran, die Kinder wieder zu finden und ihnen ihre wahre Identität zurückzugeben. Deren Eltern waren fast alle im Vernichtungslager Treblinka umgebracht worden. Elzbieta Ficowska (63) war im Alter von 5 Monaten selbst eines der geretteten Kinder (das jüngste) und pflegt heute noch einen engen Kontakt zu Irena Sendler, die in einem katholischen Konvent nahe der Warschauer Altstadt lebt.

Mehr als 1700 Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, -psychologen und Heilpädagogen aus 90 Nationen der Welt nahmen an der vom
Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e. V. ausgerichteten Veranstaltung teil, die mit dem Titel
„Soziale Balance in einer Welt der Ungleichheit“
bis Donnerstag, 3. August 2006 mit mehr als 500 Einzelveranstaltungen (Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Symposien) fortgesetzt wird.
Die IFSW feiert zudem ihr 50-jähriges Bestehen: Sie wurde 1956 in München gegründet.

Weitere Informationen zu IRENA SENDLER:
http://www.irenasendler.org: The Project sowie
http://www.dzieciholocaustu.org: Irena Sendler

Weitere Informationen zur IFSW-WELTKONFERENZ
http://www.socialwork2006.de

Herzlichen Dank an dieser Stelle Richard Galgan für die Vermittlung der Kontakte nach Polen!

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