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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Wie ein alles...

... verschlingendes Maul !!!!!!!!!

Auschwitz II - besser bekannt als Birkenau.
(pol. Brzezinka - die Birke)

01.03.1941:
Beim ersten Besuch des Reichsführer SS Heinrich Himmler im Konzentrationslager Auschwitz erteilt dieser dem 1. Lagerkommandanten Rudolf Höss unter anderem folgenden Befehl: auf dem Gebiet des Dorfes Birkenau ein Lager für 100.000 Kriegsgefangene zu errichten.
(Quelle: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz - Birkenau 1939-1945 von Danuta Czech)

Vom Kriegsgefangenen- zum Vernichtungslager:
Die Bauarbeiten in Birkenau begannen im Herbst 1941. Häftlinge aus dem Stammlager, darunter auch sowjetische Kriegsgefangene, wurden zum Aufbau des Lagers herangezogen. Die Lagerfläche umfasste 81 Hektar. Birkenau sollte als Lager für zunächst 50.000, dann 100.000 sowjetische Kriegsgefangene errichtet werden. Mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 hatte sich die antijüdische NS-Politik radikalisiert - an die Stelle von Ghettoisierung und Ausbeutung trat nun das massenhafte Morden von jüdischen Männern, Frauen und Kindern während des militärischen Vormarsches. Die Morde an Hunderttausenden von Juden in der Sowjetunioin waren ein erster Schritt in der "Endlösung der Judenfrage". Eine andere Methode war der Aufbau von "Todesfabriken".
Der Charakter von Birkenau änderte sich von daher Grundlegend, als Anfang 1942 beschlossen wurde, die sowjetischen Kriegsgefangenen nicht nach Auschwitz zu deportieren, sondern jeweils am Ort ihrer Gefangennahme zu belassen. Birkenau diente in den folgenden Jahren zwar auch als Reservoir für Zwangsarbeitskräfte für die deutsche Kriegsindustrie, aber mehr noch zur Ermordung derjenigen, die das NS-Regime als nicht lebenswert bezeichnete: hauptsächlich Juden, aber auch Sinti und Roma. politische Häftlinge und andere. Birkenau sollte sich zu einem zentralen Ort der systematischen Ermordung der europäischen Juden entwickeln.

Ausbau zur Todesfabrik:
Nach Plänen vom August 1942 wurde die Lagerkapazität auf 200.000 Häftlinge erhöht; gleichzeitig waren der Bau und die Inbetriebnahme von modernen Vernichtungseinrichtungen vorgesehen.
Im ersten Halbjahr 1942 waren zwei provisorische Tötungsanlagen in Betrieb. Um die steigende Zahl an Deportationen zu bewältigen und die Vernichtung der Juden umzusetzen, wurden seit dem Sommer 1942 in Birkenau vier Krematorien mit Gaskammern geplant und gebaut. Die Einrichtung der Krematoriumsöfen wurde von der Firma Topf & Söhne aus Erfurt durchgeführt. Zwischen März und Juni 1943 wurden die neu gebauten Gaskammern in Betrieb genommen, Von nun an wurden Tausende von Menschen - hauptsächlich Juden aus ganz Europa - nach Auschwitz deportiert, um in den Gaskammern ermordet zu werden. Nur eine Minderheit der Deportierten wurde an der "Rampe" von einem SS-Arzt zur Sklavenarbeit selektiert und ins Lager aufgenommen. Das heisst, dass die übergroße Mehrheit der jüdischen Deportierten sofort in die Gaskammern geschickt wurde und circa vier Stunden später nicht mehr am Leben waren.
Die Gaskammern und Öfen der Krematorien waren fast durchgehend in Betrieb. Seit Mai 1944, als die ungarischen Juden nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, sogar täglich, ohne Pause, 24 Stunden am Tag, bis im Herbst 1944 Himmler den Befehl erteilte, die Massenmorde in Auschwitz einzustellen. Die Öfen der Krematorien wurden noch bis Januar 1945 genutzt, um Leichname zu verbrennen. Birkenau war die größte Todesfabrik im Rahmen der "Endlösung der Judenfrage".

Im Schatten der Vernichtung:
Während die Morde in den Gaskammern stattfanden, diente Birkenau ebenso, wie das Stammlager, weiter als Konzentrationslager für verschiedene Gruppen von Gefangenen. Darunter waren vor allem Männer, Frauen und auch Kinder polnischer Nationalität, die die NS-Besatzer bei allgemeinen Razzien auf den Straßen oder bei Aktionen gegen Widerstandsbewegungen ergriffen. Allein im August und September 1944 wurden fast 13.000 polnische, nichtjüdische Bürgerinnen und Bürger eingeliefert, die während des Warschauer Aufstandes in einem Durchgangslager (Pruszkow) gefangen gehalten worden waren.
Tausende Häftlinge mussten täglich in den Baracken der sich permanent ändernden Lagerbereiche in Birkenau um ihr Überleben kämpfen. Dennoch brachten Häftlinge die Kraft und den Mut auf, die Verbrechen, die vor ihren Augen geschahen, zu dokumentieren, um die Informationen - oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens - aus dem Lager zu schmuggeln in der Hoffnung, damit die Weltöffentlichkeit aufzurütteln.

Der erste Deportationszug fuhr übrigens am 16. Mai 1944 durch das Einfahrtstor - ein Tor welches den Eingang zum Reich des Todes symbolisiert - Birkenau: Die größte Todesfabrik der Welt !
(Quelle: Todesfabrik Auschwitz. Topografie und Alltag in einem Konzentrations- und Vernichtungslager. Von Gideon Greif und Peter Siebers)

Commenti 10

  • ammerguide 18/02/2017 22:04

    Deine Dokumentation hatt es in sich, sie wiederspiegelt auch den nicht dabei gewesenen Generationen den Grausamen terror des damaligen Todesregiemes .
    Unheilvoll und dennoch so Genial Dein Bild
    ammerguide, Oliver
  • Brigitte Specht 09/01/2017 16:21

    ...das Foto zieht mich förmlich in seinen Bann, je länger ich es an schaue!
    Großartig in dieser Perspektive gezeigt!
    Eine schöne Woche wünscht Dir Brigitte!
  • Urs V58 08/01/2017 22:08

    Ich kann mich den anderen Kommentaren vorbehaltlos anschliessen. Die Perspektive lässt das Tor tatsächlich wie einen Schlund erscheinen und die Bearbeitung ist sehr passend.
    LG Urs
  • Joachim Irelandeddie 08/01/2017 21:13

    Eine sehr gute tiefe Perspektive hast du hier gewählt, wirkt so richtig gefräßig und bedrohlich! Die Bearbeitung ist sehr gut und passend. Die erschütternden Informationen lassen mir wieder kalte Schauer über deb Rücken laufen.

    lg eddie
  • Mary.D. 08/01/2017 17:30

    Dein Foto ist passend zu den Worten.....unheilvoll steht das Tor des Todes da...
    LG Mary
  • Nebelhexe 08/01/2017 16:56

    Die Beschreibung des Bildes passt sehr gut!
    LG
  • Sichtweite 08/01/2017 11:55

    Krasse Bea zu diesen krassen Erläuterungen der schrecklichen menschenverachtenden Untaten an den Menschen in diesem Lager.
    LG
    Jochen
  • Karin.M 08/01/2017 11:47

    So muss der Blick besonders für die Kinder gewesen sein,wie ein alles verschlingendes Maul.Das war es ja auch!
    Grossartige Aufnahme aus dieser Perspektive! LG Karin
  • BluesTime 08/01/2017 11:06

    nötiges bild, in diesen zeiten besonders
    lg

Informazioni

Sezione
Cartelle Auschwitz-Birkenau
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Lingua
Licenza

Exif

Fotocamera NIKON D5100
Obiettivo ---
Diaframma 4
Tempo di esposizione 1/60
Distanza focale 10.0 mm
ISO 100

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