Zwischenlagertapete

Zwischenlagertapete

Als ehrenamtlicher Tapeteninspekteur im Auftrag der UNESCO hatte ich vor kurzem Gelegenheit, Molvanien dienstlich zu bereisen. Hier sollte ich im Rahmen der Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen die Einhaltung der Europäischen Tapetenschutzrichtlinie überwachen. Dazu wurden aus allen 15764 öffentlichen Gebäuden Molvaniens per Zufallsalgorithmus 35 ausgewählt die zur unangemeldeten Kontrolle aufgesucht wurden. Eines dieser Objekte war interessanterweise auch das allseits gefürchtete Atomkraftwerk in Gyrorik. Siehe auch:

Die Befunde waren hier äußerst positiv, selbst in einen solchen technisch-nüchteren Bau konnten einerseits überhaupt Tapeten, andererseits auch historisch wertvolle Expemplare aus der Erbauungszeit von 1960 festgestellt werden. Einzig der Erhaltungszustand lässt teilweise zu wünschen übrig, aber dazu sollen ab dem nächsten Jahr zusätzlich Mittel aus dem Strukturtapetenfonds bewilligt werden.

Beispielhaft ist im Bild das Zwischenlager für radioaktiven Staub zu sehen. Bauartbedingt fällt bei diesem älteren Reaktortyp während des Betriebes kontinuierlich radioaktiver Staub an, der sich auf allen Anlagenteilen ablagert aber nur einmal jährlich ("Frühjahrsputz") entfernt werden darf, um die Funktionstüchtigkeit der empfindlichen Mess- und Steuertechnik nicht zu beeinträchtigen. Der Staub wird dann hier bis zum Winter zwischengelagert, dann ist die Radioaktivität soweit abgeklungen, das das Material bedenkenlos als Streumittel auf den Zufahrtswegen zum Atomkraftwerk eingesetzt werden kann.

Hier noch etwas privates von meiner Molvanien-Reise: