Shobogenzo

Warum fotografiere ich? Ich glaube, weil mich manche Eindrücke und Momente einfach zutiefst berühren und fast danach rufen fotografiert zu werden. Diese Faszination des Moments zu bewahren und auch mit anderen teilen zu können ist für mich vielleicht das Interessanteste an Fotografie. Was ich mit Worten nicht ausdrücken kann, kann ich vielleicht aus meinen Fotos sprechen lassen.

Zu lernen den Augenblick wirklich wertzuschätzen ist eine Haupttriebfeder meiner Arbeit. Mein Interesse für Fotografie lässt mich mit offeneren Augen durch die Welt gehen, auch wenn ich gerade keine Kamera verwende.

Fotografie ist für mich immer eine Form von Kommunikation und Dialog. Ein wichtiger Teil ist für mich der Dialog mit dem Motiv. Ich fände es schade wenn ich lediglich versuchte der Wirklichkeit ein bestimmtes „Idealbild“ aufzuzwingen, das ich in meinem Kopf habe. Vielmehr ist es wichtig für mich zuzuhören und offen wahrzunehmen welche Eindrücke ein Motiv in mir auslöst. Ich bin immer wieder überrascht wie viel reichhaltiger und interessanter als meine „Idealbilder“ diese Eindrücke sind.

In den letzten zehn Jahren habe ich mich vor allem mit Naturfotografie beschäftigt, wobei ich am liebsten zu Fuß unterwegs bin und auch an mir bekannten Orten ständig neue Schönheit entdecke. Vor allem meiner Wahlheimat im mittleren Ahrtal fühle ich mich zutiefst verbunden und werde dort auch bald meinen Lebensmittelpunkt haben.

Menschenbilder gefallen mir besonders, wenn man spürt, dass das Modell sich mit seiner ganzen Persönlichkeit und seinen einzigartigen Ideen und Vorstellungen einbringen konnte. Authentizität bedeutet aber nicht Alltäglichkeit, denn unsere Träume und Fantasien sind ein genauso authentischer Teil unserer Persönlichkeit und eine Fotosession ist stets auch eine Möglichkeit diese zu erforschen und auszudrücken. Seit einigen Jahren bin ich aber vom Fotografieren von Menschen aber fast ganz auf die Naturfotografie umgestiegen. Vielleicht wäre es aber an der Zeit beides zu verbinden, genauso wie sich im mittleren Ahrtal die menschliche Kulturlandschaft meist harmonisch mit der Natur verbindet.

Eine weitere Form von Dialog ist die Einladung zur Bildkritik. Nur wenn Du mir offen die Meinung zu meinen Fotos sagst, kann ich lernen und darum bin ich in der Fotocommunity. Eine konstruktive kritische Bemerkung freut mich mindestens genauso wie zehn „tolles Foto“ Kommentare. Ich weiß, dass letztendlich die Bewertung eines Fotos subjektiv ist, aber genau Dein subjektiver Eindruck interessiert mich.

Zum Abschluss gilt mein Dank den außergewöhnlichen Menschen, die mich auf meinem fotografischen Weg begleitet haben und auch Dir dafür, dass Du Dir die Zeit nimmst hast, Dich mit meinen Fotos zu beschäftigen.