(2) Die allerersten Kraniche überhaupt in Maxhütte-Neukappl in der Oberpfalz!!!
Ein tolles Erlebnis!
Besonders für Christa, die seit 30 Jahren hier wohnt - und noch nie Kraniche in der Natur gesehen hat.
Wenn wir in Düsseldorf waren, war es nicht zur Zugzeit ...
Am letzten Montag, dem 30.10.2023 war ich um 13.40h gerade im Garten mit der Hagebuttenernte beschäftigt, als ich von ferne meine geliebten Sehnsuchtstöne hörte - bei relativer Windstille (leichtem Westwind) und etwas Sonne. Aufgeregt rief ich ins Haus, damit Christa die wunderschönen Vögel auch mal sehen und hören konnte. Ich hab sie schnell per Handy aufgenommen, Christa hatte flott ihre Kamera mit geladenem Akku zur Hand - Gott sei Dank! Nun heißt unser angesetzter Likör "Kranichschnaps", und den werden wir natürlich nur zu ganz besonderen Gelegenheiten trinken! -
Ein einziges Mal habe ich in Regenstauf (einige km südlich) nachts innerhalb der letzten zwölf Monate (das Datum hab ich irgendwo notiert und trage es evtl. nach ...) einen kleinen Trupp Kraniche gehört, aber keine entdecken können.
Abb. 1: Die Überraschung: Ziemlich genau 100 der Glücks- und meiner Lieblingsvögel (Grauer Kranich, Grus grus, Fam. Gruidae) zogen, wie üblich, laut trompetend in mittlerer Höhe genau von Osten nach Westen über uns hin!
Abb. 2: Karte des NABU von 2020: Zwischen Hortobagy in Ungarn*** und der Camargue in Südfrankreich hat sich seit ca. 10 Jahren ein neuer Zugweg vom baltisch-ungarischen (grün) zum westeuropäischen (orange) gebildet, der unter nördlicher Umgehung Österreichs und der Schweiz von Tschechien aus das Donautal entlang fährt; bis dahin waren auch in Bayern - nach dem dortigen Aussterben der Kraniche vor einem Jahrhundert - keine Kraniche zu sehen gewesen. Nur ganz wenige Paare haben in den letzten Jahren an geheimgehaltenen Plätzen gebrütet.
Der jetzige Beobachtungsort war genau oberhalb der Mitte des ersten orangefarbenen Striches der oben beschriebenen neuen Route aus dem Osten. Auf dem Rückweg im Frühjahr benutzen die Kraniche offenbar diesen Weg nicht. Warum er sich für den Herbstzug neu herausgebildet hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls wird er nicht nur bei Ostwind benutzt, wie man ja sieht ...
Unsere Kraniche stammen lt. Karte aus dem Baltikum einschl. Finnland - und nicht aus Norwegen oder Schweden; die aus den beiden letztgenannten Ländern habe ich schon auf Rügen, in der Eifel, am Kyffhäuser - und ganz oft im Rheinland - beobachtet.
Abb. 3: Mit einer Bearbeitung der etwa alle drei Sekunden gemachten Handy-Bilder kann man den Formationswechsel dieser jetzigen Hundertschaft (Flug von links nach rechts) schön nachvollziehen.
Hab heute mit meiner Schwester in Düsseldorf telefoniert - dort hat sie noch keine Kraniche auf dem Herbstzug gesehen ...
Abb. 4: GUTE REISE IN DEN SÜDEN !!!
Nach genau einer Minute war das großartige Naturschauspiel vorbei - hier der Flug über das benachbarte Leonberg, das ebenfalls zu Maxhütte in der Oberpfalz gehört ...
*** In Hortobagy rasten - nachdem es in den achtziger Jahren nur etwa dreitausend waren - inzwischen nach Unterschutzstellung relativ stabil einhunderttausend (!) Kraniche auf dem Zug - diesen Herbst sind es fast zweihunderttausend! Sie profitieren von den riesigen Getreidefeldern der Gegend.
Die vorgestrige Beobachtung aus Neukappl melde ich noch bei "naturgucker.de".
1.11.2023 f
alfons klatt 05/11/2023 13:04
hifeine doku+info zum kranichzug
vg
Heinz-Erich 01/11/2023 15:40
Danke für die sehr Anschauliche Information. LG Erich