(2) Die Raupe des Kleinen Eichenkarmins (Catocala promissa)

(2) Die Raupe des Kleinen Eichenkarmins (Catocala promissa)

Seitliche Ansicht der perfekt getarnten Raupe: der flache Körperbau mit dem Anschmiegen an die Unterlage unterstreicht noch die Auflösung der Körperform (Somatolyse). Die Anhänge, die wie die Lappen eines Flechtenlagers aussehen und mit den spärlichen, dickeren Haaren sogar deren Rhizinen (wurzelähnliche Strukturen an der Unterseite der Flechten) nachahmen, passen zur Ausgestaltung der Beine, die mit ihren schwarzen Streifen wie die aufgebogenen, oft dunklen Unterseiten des Flechtenlagers aussehen; dazu gehören die Form und Färbung des Kopfes, der wie eine doppelte Knospe aussieht (siehe Bild 1!).
Bei der flotten Gangart der Raupe, die stammwärts flüchtete, verharrte sie jedesmal an einem Vorsprung, an einer Astgabelung oder einer Knospe am Zweig, was die Tarnung noch verstärkte!
Besser konnte Mutter Natur es nicht machen!
Am nächsten Tagb haben wir nämlich vergeblich nach ihr gesucht; eine Aufnahme auf dem flechtenbewachsenen Stamm ist uns deshalb nicht gelungen ...

Regentalaue bei Hirschling/Opf., 21.5.2016