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(2) Ganz nett großen Appetit haben die Blattwespenlarven!

(2) Ganz nett großen Appetit haben die Blattwespenlarven!

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(2) Ganz nett großen Appetit haben die Blattwespenlarven!

(1) Mehrere völlig abgefressene Fiederblätter einer wilden Rose (Rosa sp.) bringen einen immer dazu, nach ihnen zu suchen - jedenfalls ging es mir oft so bei Weiden- und Erlenblättern, von denen nur noch die Blattrippen und/oder größere Seitenrippen stehengeblieben waren. Oft sind die Verursacher dann aber schon verschwunden.
Hier ist rechts eine Blattfaltungs-Galle der Rosenblatt-Gallmücke zu sehen - die aber nicht den Kahlfraß der anderen Blätter verursacht haben konnte. Denn die Rosenblatt-Gallmücke (Wachtliella rosarum) entwickelt sich ja nur im Inneren der Galle: Dort leben mehrere orangefarbene Larven, deren Mutter die Eier an der Pflanze abgelegt hatte. Diese Galle hatte ich Euch schon einmal vorgestellt, sie ist unverwechselbar. Unsere Blattwespe hat sie hier sicher wegen ihrer Dickwandigkeit stehen lassen (?); vom verdickten Blattgewebe, dem Gallenparenchym, leben nämlich die Gallmückenlarven. Vielleicht schmecken diese veränderten Blätter auch anders (?) ...
Den Verursacher des Fraßschadens zeigen die Bilder 2 bis 4: eine schöne, bunte, ausgewachsene Larve von ARGE PAGANA, der BLAUSCHWARZEN ROSEN-BÜRSTENHORN-BLATTWESPE! Sie unterscheidet sich von der Larve der Gattungs-Schwester Arge rosae durch die bei A. p. ungeteilte schwarze Analplatte am Körperende (Abb. 3)
Gut, daß sie nicht "Blauschwarze Rosen-Bürstenhorn-Zungenbrecher-Blattwespe heißt - das wäre dann des Guten nun wirklich zuviel!!! Und nicht nur für Ausländer unaussprechlich.
Unaussprechlich ist aber die Gefahr, der wohl die größte Zahl aller Insekten ausgesetzt ist: die der Parasiten! Bei solch großer Zahl der Schmarotzer wundert man sich, daß überhaupt noch irgendein Insekt das Erwachsenenstadium erreicht ...
Denn wenn man sich Abb. 2 und 3 genau ansieht, bemerkt man am Hinterende der Larve ein kleines Insekt - wohl eine Erzwespe (Überfamilie Chalcidoidea). Bei der Larvenlänge von etwa 2 cm mag die Erzwespe vielleicht 2 mm messen ...
Und dann sind da noch zusätzlich zwei Puppen (?) von Parasiten (Schlupfwespen?) am Kopf der Blattwespenlarve zu sehen, wie man sie z.B. manchmal auf (Gabelschwanz-)Raupen findet. Deren Art konnte ich noch nicht herausfinden. Ihre "Schandtaten" werden wohl meist vom Wirt überlebt.

--- Vielleicht weiß jemand von Euch die Art ??? ---

(4) Portrait der fressenden Blatwespenlarve mit ihrer charakteristischen Kopfzeichnung.

Hoffen wir, daß sich trotz der ganzen Unwägbarkeiten die Blattwespe zu Ende entwickeln kann - obwohl die von mir nur dieses einzige Mal gefundene Art ein "großer Schädling" in Rosenkulturen (gewesen?) sein soll. Ähnlich wie die einsame Forleule (ohne Kalamität) oder der böse Baumweißling; beide haben sicher in den letzten paar Jahren in der Oberpfalz nix (mehr) entlaubt ...

Fund und Fotos: Neukappl/Opf., 11.8.2024.

13.8.2024 f

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