(23) Bandeis und andere rätselhafte Eisformen ...
Derselbe kleine helle Stein wie in Abb. (22) und (24) vom 19.1.2019 aus Binkenhof bei Neukappl, hier mit seitlicher Ansicht des um ihn und auf ihm wachsenden "pebble ice".
Ebenfalls ein "B a s i kryogen", das von unten, der B a s i s , herauf wächst - und nicht wie Eiskristalle, z.B. Raureif, durch Anlagerung von Eis oben-außen (Apposition).
Der Nachschub von Wasser kommt aus dem Boden - wie beim häufigeren Kammeis - und darf daher noch nicht gefroren sein.
Das ist ein Grund für die Entstehung der Basikryogene nur bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, wo Wasser noch flüssig ist u n d die Temperatur an den Eisbildungsstellen eben gerade darunter liegt. Die seltene Konstellation dieser Umwelteigenschaften führen dazu, daß Haareis, Kammeis (= Stängeleis) und Bandeis (ice ribbons) ebenso wie dieses "pebble ice" insgesamt selten gefunden werden. Aber mit etwas Glück und viel Beobachten habe ich nun alle Basikryogene mehrfach gesehen. Sogar das pebble ice an einer Stelle zweimal (hier gezeigt) - und am 20.1.19 in Binkenhof bei Neukappl nochmal, allerdings dort auf einem unscharfen Foto, das ich wegen der benachbarten Raureifkristalle aufgenommen hatte.
Die dünnen amorphen (= nicht kristallinen) Eisfäden auf diesem Foto in Bildmitte sind etwa 0,1 mm dünn. Anhand der Fingerabdruck-Linien an meinem linken Zeigefinger konnte ich die Breite einigermaßen genau bestimmen.
Oben ist das Eis schon angeschmolzen, was bei der geringen Temperaturtoleranz dieser Eisgebilde kein Wunder ist. Die Bedingungen für die Bildung sind selten über längere Zeit stabil.
Deshalb freue ich mich umso mehr über die Entdeckung! Je öfter man genau hinsieht, umso größer sind eben gerade dann die Chancen, solche kleinen Naturwunder zu finden.
25.1.2019
alicefairy 26/01/2019 11:51
Super so ein FundLg Alice