(3) Eine wahre Farbenpracht ...

(3) Eine wahre Farbenpracht ...

... bietet die Raupe des Ringelspinners (Malacosoma neustria).
Trotz der wunderbaren Farben ist die Raupe bestens getarnt: die hellen Linien ihrer "Livrée-Zeichnung" simulieren den Lichtschein des Astes, auf dem sie sitzt, bei Sonnenlicht.
Zudem dienen die nach unten wachsenden, sich an die Sitzunterlage anschmiegenden Haare der Auflösung der Körperoberfläche ("Somatolyse") - dienen Tarntrick wenden mehrere Schmetterlingsraupen aus verschiedenen Gruppen an. Beispiele sind das Eichenkarmin, einige Spinnerarten wie dieser hier und sogar wenige Spannerraupen, die eh schon durch ihre astähnliche Form in entsprechender Umgebung kaum zu entdecken sind.
Halbportrait der Ringelspinner-Raupe, hier zwischen den Blättern einer Weide (Salix sp.), die eine von etlichen Nahrungspflanzenarten der Art darstellen. Die augenähnlichen schwarzen Punkte auf der Kopfoberfläche sehen drohend aus und mögen manchen Freßfeind vom Zupacken abhalten. Insgesamt eine wohl sinnvolle Kombination von Warn- und Tarntracht!

Neukappl/Opf., 11.5.2018