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(4) Die Eiablage des Grünen Zipfelfalters (Callophrys rubi) ...

(4) Die Eiablage des Grünen Zipfelfalters (Callophrys rubi) ...

23.912 1

Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(4) Die Eiablage des Grünen Zipfelfalters (Callophrys rubi) ...

... aus der großen Familie der Bläulinge (Lycaenidae) hatte ich Euch schonmal vom 19.5.2019 an Fingerkraut (Potentilla cf. erecta) gezeigt.
Hier nun eine vom 23.4.2021 an einem Gewöhnlichen Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) nahe Fischbach bei Kallmünz/Oberpfalz.
Wenn Schmetterlinge nicht auf Blüten fliegen, in Pflanzenhöhe unruhig umherflattern und sich ab und zu länger hinsetzen, muß man immer mal an eine Eiablage denken.
Hier hatten wir gerade unser Picknick ausgepackt und genossen die Sonne. Entgegen der sonstigen Vorsicht fast aller Falterarten kam das Weibchen trotz unserer Bewegungen ganz in die Nähe, sodaß es leicht zu beobachten war. Natürlich dauert es eine kurze Zeit, bis man entdeckt, was es da tut. Glück gehabt!
Abb. 1: Suchen der besten Stelle für die Eiablage,
Abb. 2: Schon gefunden ...
Abb. 3 bis 5: Grob etwa 0, 5 und 12 Sekunden nach Beginn der nächsten Ablage mit Hilfe der ausgefahrenen Legeröhre - wie üblich, an eine Blütenknospe oder deren Hüllblätter. Die tiefe Ablage in Verbindung mit dem Ankleben des Eies schützen den nach ca. einer Woche schlüpfenden Nachwuchs gut.
Abb. 6: Wie winzig so ein Schmetterlingsei ist - gut einen Millimeter breit und vielleicht einen halben hoch!
Ganz banale Methode zum genauen Abschätzen der Größe, die mit einem anderen Foto erfolgte: Vergleich mit dem Abstand der Rillen meiner Fingernägel. Was auch zuhause noch geht, wenn man nicht grad wochenlang wartet :-) . Was ebenfalls gut für das Schätzen solch winziger Strecken funktioniert: die Abstände der Fingerlinien - meine ergeben immer als drei nebeneinanderliegende genau einen Millimeter ...
Abb. 7: Das Ei mit seiner feinen Struktur - und dem etwas eingesenkten Micropilus am oberen Pol, durch den das Sperma des Männchens die Befruchtung erreicht hat.
Ganz verschiedene Pflanzengruppen nutzt der früher etwas zu unrecht "Brombeerzipfelfalter" genannte Schmetterling; seine am häufigsten genutzten Eiablagepflanzen sind verschiedene Ginsterarten und eben - wie hier - das Sonnenröschen.
Hätte ich nicht im Band 2 von "Die Schmetterlinge Baden-Württembergs" ein ganz ähnliches Bild mit dem Hinweis gefunden, hätte ich die Pflanze wohl nach den Bildern bestimmen lassen müssen.
Wieder Glück gehabt ...
Das größte Glück besteht aber darin, zu wissen, daß zumindest diese Art nicht seltener geworden ist - und natürlich besonders darin, diese spannende Geschichte beobachten zu dürfen!

SCHÜTZT DIE SCHMETTERLINGE DURCH WEITRÄUMIGEN LANDSCHAFTSSCHUTZ!!!

4.5.2021 f

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