(45) "Beifang" aus der Wildbienenkolonie in Neukappl/Opf., Sommer 2019

(45) "Beifang" aus der Wildbienenkolonie in Neukappl/Opf., Sommer 2019

Fliegen sind meist ausgesprochen schwer zu bestimmen - da machen gerade die Raubfliegen (Fam. Asilidae, über 80 Arten in Deutschland) und die Fleischfliegen (Sarcophagidae, über 50 Arten in Deutschland) keine Ausnahme.
Ich hab mir größte Mühe gegeben - und viel ist von Zufällen abhängig, wie wir am Beispiel der Metopia später noch sehen werden.
Jedenfalls hat sich der wochenlange Aufenthalt am Boden in der Bienenkolonie sehr gelohnt - und wenn es nur die nachträgliche Beschäftigung mit dem "Beifang" ist ...
Sollte jemand von Euch eine hier unbenannte Art kennen, freue ich mich natürlich über eine Mitteilung!

Eine junge, ganz frisch gefärbte Hummel-Fleischfliege (Brachykoma = Brachycoma devia) mit noch völlig unbeschädigten Flügeln beim Sonnenbad und beim Inspizieren der Umgebung.
Die auffälligen roten Augen sind schon beim Beobachten der Fliege von weitem sichtbar, es gibt sie allerdings auch bei anderen Arten der Familie Sarcophagidae.
Die Hummel-Fleischfliege ist beim Auskundschaften ihrer Wirte ähnlich ausgefuchst wie die Coelioxys-Kegelbiene bei der Blattschneiderbiene Megachile (sieh frühere Aufnahmen aus der Kolonie!): Die Fliege legt Eier an die Nesteingänge ihrer Wirte. Nach dem Schlüpfen der Larven begeben sich diese in den Bau und ernähren sich von den Hummellarven in den Brutzellen. Die Sache funktioniert offenbar so gut, daß die gewitzten Fliegen sogar Klappen an den Hummelzuchten überwinden können, die zum Schutz vor der Wachsmotte angebracht wurden (Quelle: wildbienen.de).
Was die Natur doch klug und erfinderisch ist!!!
Es gibt hier in dieser Bienenkolonie zwar kein Hummelnest, aber ein paar Knotenwespen und der Bienenwolf nisten doch im Boden - man kann ja mal sehen, ob sich die Eiablage lohnt ...

Foto vom 31.8.2019, gezeigt in der fc am 3.3.2303 f