(5) Ich hab zwar nicht "die Mappe meines Urgroßvaters" zu bieten, ...
... was dem Titel eines mehrfach von ihm selber nachbearbeiteten Romans meines Lieblingsdichters Adalbert Stifter entsprechen würde - aber immerhin zwei Mappen meines Großvaters (1), die er mir zum Verwahren verehrt hat.
Vielleicht habe ich sie auch erst nach seinem Tod (1968) von Oma und Tante bekommen; so genau weiß ich das nicht mehr, war da ja erst fünfzehn Jahre alt. Heute würde man mir innerhalb der Provenienzforschung möglicherweise den Besitz aberkennen. Aber wem sollte ich die Schätze überlassen? Denn: Fast niemand interessiert sich dafür. Jetzt sollte ich mit 71 Jahren konsequenter einscannen und ordnen - was mir viel Spaß macht - aber auch viel Zeit beansprucht! Und dafür sorgen, daß die vielen Schätze nicht nach meinem Tod in einen Container wandern, sondern als (für wen auch immer - bei fünf Kindern und bis jetzt neun Enkeln) wertvolles "Familienarchiv" erhalten bleiben!
Für meine mütterliche Seite hab ich da wohl schon was gefunden ...
(2) bis (6): Gedichte meines Großonkels Aloys Frankenhauser (1876 - 1944), dessen Papiere sein jüngster Bruder Matthias (1895 - 1968), eben mein Großvater, mir überlassen hat. Das Entstehungsdatum vieler, auch die Familiengeschichte betreffender, Gedichte ist mir nicht bekannt; bei etlichen steht aber das Entstehungsdatum drunter. Ich sollte nochmal irgendwann die Schriften der ganzen Papiere vergleichen, zwischen denen viel Zeit liegt; die Deutsche (Sütterlin-)Schrift ist doch offenbar erst im Dritten Reich propagiert und öfter benutzt worden. Da muß ich mich nochmal belesen und die Reihenfolge zu ordnen versuchen.
Lest selbst, wenn es Euch interessiert!
(2) "Vaters Werden": Dichterische Freiheit ("Elf Geschwistern zugesellt ...") - als drittes Kind (von mir bekannten elf Kindern insgesamt) meines Ururgroßvaters Andreas (Turmwächter, Tagelöhner und "Wirtschaftspächter" - geb. in Obermarchtal und verstorben in Isny) konnte das mein Urgroßvater natürlich nicht. Bemerkenswert aber die bekannte Tatsache, wieviele Kinder damals früh verstorben sind: Mindestens fünf Kinder meines Ururgroßvaters sind im Alter von unter einem Jahr verstorben; mindestens vier davon sind immerhin über 20 - und etwa nur drei oder vier um die fünfzig Jahre alt geworden! Harte Zeiten ...
(3) "Vaters Wesen und Gestalt": Eigentlich recht gutmütig, aber stur und manchmal cholerisch sind einige: Urgroßvater, Großvater und auch ich ...
Alexander F. war wohl sehr umtriebig (Spitzname "Ummenander"!) - entsprechend dem Spitznamen "Husch" von Onkel Heiner Heisterkamp als ältestem Bruder meines Schwiegervaters :-) ...
(4) "Vaters Lehr- und Wanderjahre": Damals - und auch heute noch in manchen Berufen - ist die Wanderschaft der Gesellen üblich.
(5) "Vaters Unternehmen": Patriotische Zeit mit viel Arbeit - Großonkel Aloys war kein Nazi, wohl aber konservativ und sehr katholisch, gehörte nach anderen Papieren den Windthorst-Anhängern an.
(6) "Neues Hoffen, neue Pläne": Tod des ersten Kindes mit drei Monaten (!) und nach der Pleite Umzug an die Mosel nach Karden, wo mein Großvater später geboren wurde und großer Liebhaber des dortigen Weines wurde. Auch mein Vater bekam den guten Moselwein später lebenslang vom Weingut Müller in Müden, einem Nachbarort von Karden, geliefert.
Zeige hier gern später mehr, falls es interessiert - und wenn es nur zum Bewahren der veröffentlichten Informationen für folgende Generationen ist; mein großer MacFamilyTree-Stammbaum wächst ständig und umfaßt inzwischen über fünfeinhalbtausend Personen! Ein Familienbuch soll auch noch entstehen.
28.9.2024 f
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