Abseits mittendrin
Nachdem ich einige meiner Eindrücke aus Bangkok mit euch geteilt und viele positive Rückmeldungen bekommen habe, starte ich nun eine weitere Thailandserie.
Im Norden von Thailand leben in Gebirgsdörfern viele Bergvölker, die meistens ein, von der thailändischen Gesellschaft abgesondertes Leben führen.
Die ersten Bewohner kamen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von China, Tibet, Laos und Burma dort an. Die Stämme haben sich große Teile ihre eigene Kultur, Religion, Sprache, Kunst und Kleidung bis heute bewahrt und sie mit der thailändischen Lebensart vermischen.
Viele Angehörigen der meisten Bergvölker sind Animisten und glauben an zahllose Wald- und Schutz-, Wasser-, Erd-, Haus- und Feldgeister. Jedoch gibt es auch Christen.
Auch besitzen die Menschen der Bergvölker oft auch keine thailändische Staatsangehörigkeit sondern den Status der "Duldung".
Besucher, die diese Dörfer auf eigene Faust besuchen, sind nicht erwünscht.
Jedoch gibt es einige geführten Trekkingtouren, die durch die unberührte Natur in diese bewaldeten Bergregionen des Nordens führen und einem die Gelegenheit geben, einen kleinen Einblick in die kulturell relativ isoliert Lebensform zu bekommen.
Mit dem immer größer werdenden Andrang auf ihre Dörfer nutzten die Bergvölker natürlich die Gelegenheit, um durch den Verkauf von Bekleidung, Holzschnitzarbeiten, Körben und vielem mehr, ihren Lebensunterhalt aufzubessern.
Für alle Bilder habe ich die Genehmigung der Bewohner bekommen.
dancingqueen74 22/05/2017 11:28
Sieht eher verlassen und unbewohnbar aus... kaum vorstellbar für uns Eurpärer! Im übrigen finde ich Deine Erklärung "@Max" sehr gut! Man merkt das Du Dich sehr mit dem Thema auseinander gesetzt hast! Was sicher nicht viele tun. Gern mehr dieser Erklärungen um Deine Bilder noch mehr einordnen zu können und zu verstehen! LG UlliO.K.50 21/05/2017 15:21
Dein Untertitel macht die Vielschichtigkeit und auch die Probleme deutlich. Dennoch ist das Bild toll.VG
KarinDat. 20/05/2017 21:50
@Max: die Bewohner möchten nicht, dass ständig irgendwelche Touris in ihre Dörfer kommen und sind dann sehr abweisend, weil sie sich gestört fühlen.Die Bergvölker pflegen ihre eigenen Kultur usw. wie oben erwähnt weiter und halten sich meist bewußt abseits, weil sie anders sind und sein möchten...und die Thais sehen sie auch als anders an.
Solche Trekkingtouren werden natürlich auch nur geduldet, weil die Bewohner somit die Gelegenheit haben ihre Waren anzubieten und Kost und Logis zu gewähren, aber dies bleibt meiner Meinung nach zur Zeit noch im Rahmen.
Manche Bergvölker werden allerdings schon sehr touristiziert und lassen dies aus finanziellen Gründen auch ausufern...zum Beispiel die Dörfer, in denen die Langhalsfrauen leben. Diese werden richtig vermarktet. Ein Grund für uns sie nicht zu besuchen.
Die thailändische Regierung und das Königshaus versucht übrigens durch zahlreiche Entwicklungsprojekte, wie Landkultivierung, die Bewässerung, den Teeanbau und den ökologischen Waldbau das Leben der Völker zu verbessern und dem Opiumhandel einhalt zu gebieten.
Ausserdem ist es in Thailand so wie in allen Ländern...viele junge Leute treibt es in die Städte, das macht auch vor den Bergbewohnern keinen Halt....ebenso wie die Nutzung von Handy und Fernsehen.
Max Meteor 20/05/2017 21:03
Man bekommt zu sehen was man sehen soll oder sehen darf. Interessiert hätte mich noch, warum der spontane Kontakt nicht erwünscht ist. Liegt es an der polit. Mehrheit oder den Bewohnern selbst? Wo entlang läuft die Konfliktlinie zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Wenn man so ein Thema anschneidet - Fotografisch oder auch im Text - stellt man sich vor echt schwierige Aufgaben. Als Tourist kratzt man meist nur an der Oberfläche. Aber vielleicht ist das besser als garnichts. Wenn ich jedoch von einem Andrang höre schrillen bei mir die Alarmglocken. Noch nie war die "Touristisierung" von Kultur ein wünschenswertes Phänomen, als vielmehr der Ausverkauf von Traditionen.Gruß
Max
Brigitte Specht 20/05/2017 20:05
...eine sehr schöne Aufnahme ist das mit dem informativen Text dazu!L.G.Brigitte
Ursula Zürcher 20/05/2017 19:20
Ein Blick in eine andere Welt, jenseits von dem was wir uns als Lebensort wohl vorstellen können. Das wird eine spannende Serie!Liebe Grüsse Ursi
Fotobock 20/05/2017 18:25
Wunderbar dargestellt... das ist ein herrliche Doku... schön. lg BarbaraGünther Weber 20/05/2017 17:52
Sehr interessante Bauweise. Der Garten hat eins mit Lost Places gemein: Irgendwo findet man eine Stelle wo man rein kann...LG Günther
LIBOMEDIA 20/05/2017 17:42
Beeindruckendes Bild. Das Haus fügt sich total gut in die Natur ein. Der Garten ist geschützt gegen die wilden Tiere, die sonst alles wegfressen würden.Ist das da vorne ein Bach? Oder haben sie einen Brunnen?
So zu leben, bedeutet sicherlich, sich an die natürlichen Verhältnisse anzupassen. Ich habe so etwas vor Jahren mal im Balkan gesehen. Dort lebten die Menschen ähnlich. Allerdings mussten sie im Winter wegen der Kälte woanders hin. Das ist in Thailand wohl nicht der Fall.
lg*Rainer
KarinDat. 20/05/2017 15:13
@Hans...du hast recht. Rechts befindet sich die Küche und aussen hängen die Töpfe.Schränke habe ich dort ganz wenige gesehen.
@Lin...einerseits ist es dort in den Häusern ordentlich und sortiert, aber draussen findet man leider sehr viel Plastikmüll.
† Autour 20/05/2017 14:59
Schon allein die luftige Bauweise und die Nutzung des Außenraums deutet auf ein Klima hin, das sich vom unsrigen erheblich unterscheidet. Offenbar lieben die Bewohner es ordentlich, wie die gestapelten Vorräte und der eingezäunte Garten verraten. Solche Dokumentationen aus fremden Lebensräumen finde ich immer besonders interessant.Lin
Hans Pfleger 20/05/2017 14:51
Das nenne ich mal eine luftige Bauweise. Wenn ich mich nicht täusche, hängt an dem einen Balkongeländer rechts das ganze Kochgeschirr :)- interessant auch zu sehen, wie das bißchen Garten sorgfältigst umzäunt ist. - vermutlich zum Schutz gegen vierbeinige Räuber. Sehr interessant, Deine SerieGruß Hans
Trübe-Linse 20/05/2017 14:49
Nun das etwas andere Aussteiger Leben. Warum auch nicht. Klingt interessant. Da ist viel handwerkliches Können gefragt und alles moderne sicher fremd. Gruß Mirko