Adebar sozialer Wohnungsbau Hohenstein e.V.
HOHENSTEIN - Es war ein neuer, im Untertaunus weitgehend unbekannter Gast, der im Sommer vergangenen Jahres zwischen Breithardt und Steckenroth auftauchte. Er stolzierte auf den Wiesen auf und ab, um nach Nahrung Ausschau zu halten. Abends ließ er sich auf einem übrig gebliebenen Mast der alten Freileitung am Ortseingang von Steckenroth nieder. Gelegentlich bekam er Besuch von drei Artgenossen, die jedoch nie über Nacht blieben.
Derzeit weilt der Storch, der das Tal zwischen den beiden Hohensteiner Ortsteilen als Revier auserkoren hatte, wahrscheinlich noch im Überwinterungsquartier in Afrika. Doch wenn er in den nächsten Wochen zurückkehrt, kann er sich in ein gemachtes Nest setzen. Das nämlich haben ihm ein paar engagierte Naturfreunde aus Strinz-Margarethä und Steckenroth mithilfe der Süwag gebaut: Auf einem eigens dafür gesetzten 15 Meter hohen Mast thront seit ein paar Tagen ein mit Birkenreisig und Hackschnitzeln gefüllter Metallkorb, der dem Storch als Kinderstube dienen soll. Zwar handelt es sich bei dem Vogel, der sich im letzten Jahr angesiedelt hatte, wohl um ein noch junges, männliches Tier. Man hoffe aber, dass der Storch sich zu gegebener Zeit mit einer Partnerin ansiedele, erklärt Hans-Jürgen Finkler, der das Projekt zusammen mit Jens Bach, Clemens Brand und Florian Poths vorangetrieben hat.
Für die Süwag gehört die Initiative genau zu der Art von Projekten, die der Energieversorger für sein grünes Image gerne finanziell und tatkräftig unterstützt. Deshalb hat die Süwag nicht nur die Anfertigung des Metallkorbs durch einen ortsansässigen Schmied bezahlt, sondern anstelle des alten, nur sechs Meter hohen Mastes einen neuen, mehr als doppelt so hohen aufgestellt. Für die Montage ist ein Trupp angerückt, der von einem Lift aus den Korb in luftiger Höhe befestigt. Ein paar Kinder aus dem nahen Kindergarten verfolgen das Spektakel interessiert.
Jetzt hoffen alle, dass der Storch aus dem vergangenen Jahr tatsächlich in den Untertaunus zurückkehrt und sich dauerhaft in Hohenstein niederlässt. Für Nahrung ist jedenfalls auf den Wiesen mit Mäusen reichlich gesorgt. Und auch der nahe Breithardter Bach, der demnächst renaturiert werden soll, bietet dem majestätischen Vogel den ein oder anderen Leckerbissen. Der Turmfalke, der ein paar Meter weiter unten am Stamm in einem eigenen Kasten nistet, stört den Storch nicht.
Quelle: Wiesbadener Kurier, Hannelore Wiedemann
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