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H. Howe


Premium (Pro), Teterow

Alterseinsamkeit

Alterseinsamkeit ist besonders jetzt bei alten Menschen sehr dramatisch.
Darum ist das Bild entstanden, was einem "Selbstgespräch" gleich kommt. Der einsame Spieler schaut erwartungsvoll ins leere ohne einem Gegenüber. Vor einem Jahr gab es noch Gegner, die schwarzen Figuren, selbst die fehlen jetzt.

Commenti 17

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  • Simone Slosharek 02/05/2021 15:19

    Absolut geniale Aufnahme :) Das Spiel mit Licht und Schatten ist Dir wunderbar gelungen. Das s/w unterstreicht die Wirkung des Bildes :) Glückwunsch zu dieser tollen Fotoarbeit. Lieben Gruß Simone
    • H. Howe 03/05/2021 10:19

      Danke für die netten Worte. Dabei fällt mir ein, Mann sollte öfter mit dem Licht als mit dem Rechner spielen. Das ist die eigentliche Wirkung des Bildes. Ich war selber überrascht über die Strahlkraft einer Taschenlampe.
  • Jacky-fotos 26/04/2021 23:59

    Toll umgesetzt!
    VG Jacky
  • Jürgen Laudi 22/04/2021 18:29

    Technisch zunächst mal ein hervorragendes Foto.  Das Gesicht des Spielers liegt im Halbdunkel, das einzige, das hell beleuchtet ist, sind Brett und Spielfiguren.  Und die sind erstens tot und zweitens ohne Gegner zu nix mehr nütze.  Hinterhältigerweise ist die Bildmitte dem "Spielgeschehen" gewidmet - aber da findet auch nix mehr statt.  Auch wenn die linke Hand nach der Dame, der "mächtigsten" Spielfigur, zu greifen scheint - die ist leider von den eigenen Figuren eingemauert und so zur Bewegungslosigkeit verdammt.  Vielleicht könnte man den Faden noch weiter spinnen - egal.  Schon so deuten sich zwei Darstellungsebenen an : die "sachliche" des sich selbst blockierenden Spieles, das mangels Gegner gar keines ist  und die "emotionale" des ratlos guckenden Spielers.  Der ist ohne Gegenüber auf sich ganz allein und seine nun nutzlos gewordenen Spielsteine zurückgeworfen.  Genau an dieser Stelle whätte ich einen Änderungswunsch : Der Blick des "Alten" geht nicht tatsächlich "ins Leere", sondern etwas fragend zu einem (nicht sichtbaren) Gegenüber - die Augen müssten gesenkt werden und sollten nicht angestrengt über die Brille hinweg dieses virtuelle Gegenüber ansehen.  Das ist aber auch schon alles. -  Den erläuternden Text finde ich sehr gut, er stößt den Denkapparat an und führt ihn über ein "schönes Bild" und "bestens getroffen" hinaus zu einer Interpretation des Bildinhaltes.  Und da kommen dann, je nach Betrachter, vielleicht ganz interessante Gesichtspunkte zu Tage.  Im übrigen "verführt" solch eine Kombination Bild plus Text dazu, sich auch einmal selbst  an der bildlichen Darstellung von Aussagen zu versuchen.
    LG, Jürgen
    • H. Howe 23/04/2021 9:24

      welche feinsinnige Analyse Jürgen. Doch als Produzent dieser Machwerke sehe ich so manches anders. 
      Es ist ein großer Unterschied eine Idee, ein Rezept 1:1 umzusetzen und den universellen, allgemeinen Geschmack haargenau zu treffen, als abschließend das Haar in der Suppe zu finden. Das ist etwas anderes. 
      Es steht schon in der Bild-Beschreibung "Selbstgespräche" sind genau so nutzlos. Sieh es doch aber mal als einsame Beschäftigungstherapie an. Nur um den Geist zu bewegen. Sich einfach nur von der Ausweglosigkeit abzulenken. Darum sind die Figuren bestimmt nicht wahllos aufgestellt. Die so mächtige Figur (Dame) soll einen Ausweg finden. Schau mal genauer hin und links im Schatten ist eine Lücke für eine Lösung, sogar Rückendeckung ist durch den Läufer gegeben. Deine schach-spielerische Voraussicht ist nicht sehr zielorientiert. Entscheidend ist aber der Blick, "auf wen"... Das ist doch die Hauptaussage. Kannst Du bei Kontaktverboten Deinen Gegner sehen? Heute heißt der Gegner "Virus", siehst Du ihn? Leere bestimmt den Alltag und die verspielten Abende. Leider ist es mir nicht gelungen in den Blick auch etwas Sehnsucht einzubetten. Sehnsucht nach dem Gegenüber. Nach dem Zwiegespräch.
      Man nennt das Aussichtslosigkeit. Entschuldige meine Stimmung mit Zuversicht kann ich jetzt nicht dienen. Die heile Welt ist mir etwas abhanden gekommen. 
      Trotzdem Danke Jürgen
    • Jürgen Laudi 23/04/2021 18:44

      Einer der Reize beim "Bilderlesen" besteht ja darin, dass das Ergebnis immer sehr individuell gefärbt ist - abhängig von augenblicklicher Befindlichkeit, Biografie und anderen Randbedingungen, die der Betrachter selbst einbringt.  Der Autor hat darauf keinen Einfluss, er kann nur registrieren, dass sein Werk mit den von ihm "eingebauten" Ideen bei anderen Betrachtern ganz unvermutete Saiten zum Schwingen bringt.  Das ist überhaupt kein Manko, kein Nachteil oder gar ein Zeichen für mangelhafte Bildersprache.  Bilder sind nun mal keine mathematisch genau definierten Zeichen und so wird eine Kommunikation über Bilder immer zu Mehrdeutigkeiten oder überraschend andersartigen Deutungen führen.  Genau das ist aber eben der Reiz der Sache - und meine Äußerung bezüglich der Blickrichtung ist (von meiner Warte her gesehen) nicht das "Haar in der Suppe", sondern etwas, das sich noch nicht genau mit dem deckt, was ich (in meiner augenblicklichen ganz individuellen Befindlichkeit,  in Deinem Bild samt Erklärtext gelesen habe.  Macht richtig Spaß, dieses Bild !
      LG, Jürgen
    • H. Howe 23/04/2021 23:14

      Du sagst es Jürgen, die Subjektivität bei der Betrachtung habe ich etwas vernachlässigt ausser acht gelassen. Aber ich bin keinesfalls auf den Schlips getreten, denn nur wenige sehen so genau hin. Ich glaubte herauszuhören, dass ich zu oberflächlich in der Gestaltung und Inszenierung dieses Bildes war. Denn ich habe eine ganze Weile gefummelt bis ich das mit dem Licht so hatte wie ich wollte.
      Es gibt Zeiten da macht die Arbeit Spass. Nur zur Zeit sind Situationen die nicht viel Spass übrig lassen. 
      Darum etwas nachdenkliche Freude mit dem nächsten Bild von mir.
      Danke für die Ernüchterung
      LG Herbert
  • Sensitiv57 19/04/2021 17:21

    Du sprichst etwas an, was ich oft im Altersheim erlebe und schmerzlich genug ist, wenn die Lieben nicht oder nur Einzeln kommen können. Noch schlimmer für die, die wirklich alleine zuhause sitzen und vereinsamen. Klasse Bild!

    LG Bernd
  • va bene 18/04/2021 23:24

    fantastisch angeleuchtet
  • Hannelore AYDIN 18/04/2021 18:19

    Hm, also mir gefällt es so wie es ist. Vielleicht hätte man den Blick auf die Figuren vorne lenken können. Im Bild könnte man annehmen, dass es einen Gegenüber gibt, aber du wolltest ja das Gegenteil bezwecken.
    FG Hannelore
    • H. Howe 18/04/2021 22:07

      Danke wenn "es so ist wie es ist." Ich habe ein paar Versionen probiert hier ist es ganz gut.
  • Norbert Borowy 18/04/2021 18:08

    Ein großartiges Selbstportrait, lieber Herbert.
    Ich wünsche uns allen, dass wir uns bald mal wieder treffen können.