Andreaskirche zu Düsseldorf ....
Die Andreaskirche war in der Residenzstadt Düsseldorf die Hof- und Jesuitenkirche. Erbprinz Wolfgang Wilhelm war 1613 gegen den Willen seines Vaters Philipp Ludwig zum Katholizismus übergetreten, um im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit die Interessen des Hauses Pfalz-Neuburg gegen seinen Hauptwidersacher Johann Sigismund von Brandenburg zu behaupten. Nach seinem Regierungsantritt (1614) rief Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm 1619 die Jesuiten ins Herzogtum Jülich-Berg.
Bereits 1620 hatte Wolfgang Wilhelm von der Witwe Johann von Ossenbruchs für 7.400 Reichstaler und einen „Verzichtspfennig“ von 150 Reichstalern ein großes Grundstück im Bereich der Hunsrückenstraße mit Haus, Hof und Garten für die Jesuiten erworben. Das Haus wurde ab 1621 von den Jesuiten bewohnt. Der östliche Bereich des Grundstückes, überwiegend Gartengelände, wurde als Bauplatz für eine auf Anregung dieses Ordens geplante Kirche verwendet. Den Bau unterstützte der Landesherr mit 4.000 Reichstalern. Die Grundsteinlegung dieser dem Apostel Andreas geweihte Kirche erfolgte am 5. Juli 1622 mit der Segnung durch den Kölner Weihbischof Otto Gereon.
Das Gebäude der Jesuitenkirche folgt in seinem Bauprogramm den Mustern des süddeutschen Barocks und des Kirchenbaus der Zeit der Gegenreformation. Die innere Ausgestaltung des Gotteshauses findet ihr Vorbild besonders in der Neuburger Hofkirche. Die Hauptbauphase der Kirche war bis 1629 beendet und der erste Gottesdienst erfolgte am 29. November dieses Jahres. Der Innenausbau der Kirche war 1629 nicht beendet. Ab 1632 wurden die Stuckarbeiten in der Kirche durch Johannes Kuhn umfangreich geändert, da dem Herzog die erste Ausführung nicht gefiel. Auch 1635 waren die Arbeiten an der Kirche noch nicht beendet, da weiterhin für den Ausbau der Kirche gesammelt wurde. Das Ende dieser Sammlungen erfolgte erst 1661. Die Hofkirche war während der Residenzzeit unter den Wittelsbachern ein bedeutender Mittelpunkt der musikalischen Kultur in Düsseldorf. Dies bezeugt unter anderem die Anstellung Johann Hugo von Wilderers als Hoforganist zu St. Andreas am Ende des 17. Jahrhunderts.
Während des Siebenjährigen Krieges wurde am 6. Juli 1758 Düsseldorf von den Preußen belagert und von deren linksrheinisch aufgestellten Artillerie beschossen. Neben der Beschädigung vieler Häuser im westlichen Bereich der Stadt war auch die Andreaskirche von diesem Beschuss betroffen. In der Zeit der französischen Besatzung der Stadt ab 1759 wurde 1761 die Kirche als Lazarett benutzt. Nach Ende des Krieges wurden 1765 die Obelisken der oberen Fassade wegen der Kriegsschäden abgerissen und es folgten von 1780 bis 1781 umfangreiche Restaurierungen zur Behebung der weiteren Kriegsschäden. Es folgte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Errichtung des westlich an der Kirche anschließende Jesuitenkollegs, das heutige Stadthaus.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im August 1773 fielen dessen Güter an den jülich-bergischen Fiskus. In der Folge diente die Andreaskirche als Pfarrkirche. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die St. Lambertus Kirche die einzige zuständige Pfarrkirche für den Bereich „Altstadt ohne Carlstadt“ war, erfolgte 1842 für St. Andreas die kanonische Einrichtung als zweite Pfarrkirche für diesen Bereich durch den Koadjutor und späteren Erzbischof von Köln Johannes von Geissel.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Die Dächer mit Turmhauben verbrannten und Hochaltar mit Kirchenfenster und Sakristei wurden völlig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte von 1960 bis 1971 einschließlich des Einbaus eines neuen Hochaltars für die Ewald Mataré Entwürfe beigesteuert hat.
Ab 1. März 1972 übernahm der Dominikanerorden die Seelsorge an St. Andreas. Ein Jahr später wurde das Düsseldorfer Dominikanerkloster von der Herzogstraße in die Altstadt verlegte, und die Andreaskirche ist seitdem auch die Klosterkirche des Ordens.
Am 1. Januar 2005 wurden die bis zu diesem Zeitpunkt getrennten Pfarrgemeinden St. Andreas und St. Lambertus in der Altstadt von Düsseldorf unter dem Patronat des Hl. Lambertus zu einer Pfarrgemeinde zusammengefasst.
Quelle : Wikipedia https://de.wikipedia.org
Jennifer Mürmann 25/02/2018 15:13
Dein Foto ist beeindruckend! Besonders gefällt mir, dass man, trotz symmetrischer Ausrichtung, links und rechts kleine Entdeckungen machen kann! Super!