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Arroganz der Macht

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Burkhard Bartel

Premium (World), Stuttgart

Segui

Arroganz der Macht

Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben.
Der "Palast des Volkes" in Bukarest, das größte Verwaltungsgebäude der Welt, ein Palast der Macht des Diktators Nicolae Ceausescu. Hier verwirklichte er seinen Bauwahn. Die Grundsteinlegung fand 1984 statt. 40.000 Wohnungen, ein Dutzend Kirchen und drei Synagogen wurden für dieses Gebäude abgerissen und Teile der Altstadt zwangsgeräumt. 20.000 Arbeiter bauten an dem Monstrum von 1983 bis 1989. Die Bukarester nannten den Komplex "Das Haus des Sieges über das Volk". Nach der Hinrichtung Ceausescu 1989 sollte das Gebäude abgerissen werden. Dann aber wurde es zum Palast des Parlaments umbenannt. Heute ist es der Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer und des Senats. Mehrere andere Organisationen fanden darin noch Platz, viele Zimmer wurden nie fertig gestellt. Der Palast ist eine Metapher für maßlose Tyrannei.

Und um eine Aktualität hinzuzufügen: Dieser Bau ist ein Vorgänger von Stuttgart 21. Auch dieser Wahnsinn ist so überflüssig wie ein Kropf.

Commenti 4

Burkhard Bartel 09/01/2018 18:11
Da hast du wohl recht. Weltweit wird gebaut ohne an Nachhaltigkeit zu denken. Wie viele schöne und bestaunenswerte Gebäude haben wir aus dem 17. und 18. und 19. Jahrhundert? Ohne große Reparaturen bestehen sie unverändert fort. Heute aber wird nur noch für 20 Jahre gebaut. Das erlebten wir hautnah z.B. in Hongkong und auch in Bangkok. Allerdings ist der Palast in Bukarest nicht zur Nachahmung empfohlen. Denn da ging einer über Leichen. Und sein Stil ist nicht Kunst sondern Kitsch.
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heldsigurd 09/01/2018 18:05
Ein schönes, ausgewogenes Architekturfoto! Die Betrachtung zum Größenwahn Ceausescus macht nachdenklich. Es stimmt aber auch, dass dieser Palast ein gelungenes Beispiel für Großarchitektur mit Stil und Anspruch ist. Geht man durch Mittel- und Westeuropäische Städte und betrachtet sich die dortigen Neubauten, kann einem nur schlecht werden. Ich würde mir wünschen, dass die gegenwärtigen Architekten sich ein Beispiel an den gelungenen Proportionen der Vergangenheit nehmen und nicht nur Wegwerfarchitektur bauen, die in zwanzig Jahren wieder beseitigt wird, ohne dass Irgendjemand eine Träne deswegen vergießt. LG Siegfried
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Burkhard Bartel 09/01/2018 14:20
Danke für den Hinweis auf Stuttgart 21! Ich bin mir nicht mehr sicher, ob diese Bahnhof nach der möglichen Fertigstellung überhaupt genehmigt werden kann.
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pixel knipser 09/01/2018 12:54
Starkes Foto und interessanter Text. Hat sich eigentlich nicht viel geändert. Solche unsinnigen Bauprojekte gibt es heute doch auch noch, Stuttgart 21 ist ein tolles Beispiel.
VG
PK
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