ASCHE UND STAUB... Der Hügel von Majdanek... (geänderte Fassung)
Der (mich) ergreifende, tiefere Sinn dieses schlichten Motives aus dem Weserbergland
ist mir erst nachträglich bewusst geworden... -
siehe dazu meine ERSTE UND ZWEITE ERLÄUTERUNG ganz unten in den Anmerkungen... !
Vorheriger Titel-Text: ...WORAUS WIR SIND UND...
...wohin wir streben...:
*
Ich wünsche euch einen nachdenklichen, besinnlichen Advent...
*
NIKON CP 8800 + Picasa + PS
Hinweis: Es empfiehlt sich die Betrachtung bei möglichst abgedunkeltem Raum...!
Dieter Craasmann 18/12/2007 7:41
Hallo Klemens,Dein Titel drückt es schon wunderbar aus,
ein Anblick, der zum Nachdenken anregt und
der auch noch Hoffnung lässt.
Viele Grüsse
Dieter
KLEMENS H. 16/12/2007 22:19
@ Maret G.:...danke für deine arglose und harmlose,
fast schon rhetorische Frage:
"...wer kommt schon auf die Idee, einen nackten Acker zu fotografieren...?"
...ja, wer schon... (?) -
...und warum überhaupt...?!
Du glaubst es vielleicht nicht,
aber deine Frage hat in mir etwas gelöst und ausgelöst,
das viele Jahre in mir verkapselt war,
weil ich das ungebändigte Gefühl von Mit-Leid, Trauer,
Erschrecken, Ohnmacht... fürchtete...
...aber nun ist es frei...
LG Klemens
D.Kaden 16/12/2007 22:18
Ich möchte mich Ralfs Worten anschließen.
Dein Bild beschäftigte mich heute gedanklich den Tag über. Ich dachte an meinen Menschen und an die Menschen.
Liebe Grüße - Doris
Ralf Perlak 16/12/2007 21:57
ja, Klemens, setz den Ortsnamen Majdanek wieder in den Titel, Majdanek steht dann stellvertretend für alle Orte dieser unserer Welt, an denen Verbrechen gegen die Menschheit verübt werdenes wird Leute geben, die weiterklicken, es wird Leute geben, die nicht wissen, was sie schreiben sollen, weil sie das Thema sprachlos macht und es wird Leute geben, die Worte finden, mühsam gesucht, sorgfältig gesetzt um nicht den Funken, der ihre Seele traf, zu ersticken
ich bin nicht für den ständig erhobenen Zeigefinger, aber gegen das Vergessen !
lg ralf
KLEMENS H. 16/12/2007 16:02
...danke Ralf, für deinen Beitrag und deine Nachfrage:Titel und Text sowie die Anmerkungen
habe ich gestern und heute einschließlich
vielleicht 20 - 30 mal geändert,
das ist Ausdruck meiner eigenen Findung
zu diesem Bildgegenstand und dem,
was er in mir ausgelöst hat...
Von dem Moment an, wo ich dieses Weserbergland-Motiv
auf den Asche-Berg in Majdanek bezog,
hatte ich das Gefühl,
als wenn das Niemanden mehr interessiert,
keine Anmerkungen, wenige Klicks...
...vielleicht, weil das Motiv selbst
eigentlich nichts mit Majdanek zu tun hat... (?)
...oder, weil die Beschäftigung mit der Judenverfolgung generell
Niemanden hier interessiert (?) -
weil sich niemand die Seele verdüstern will (vor Weihnachten...)
und der Name des KZ´s im Titel
gleich einen weiteren Zugang verhindert... (?)
...darum wollte ich die Aufmerksamkeit
wieder mehr auf das Foto lenken...
...und über dieses
den Betrachter auf meine Emotionen der Bildfindung verweisen...
Soll ich Majdanek wieder in den Titel setzen...?
LG Klemens
Ralf Perlak 16/12/2007 15:44
lieber Klemens, die erneute Titeländerung wird vielleicht nicht jedem klarwas Du schreibst ist für mich absolut nachempfindbar, für uns gehörte als Schüler der Besuch eines ehemaligen KZ dazu, ich war in meinem Leben schon in mehreren und immer wieder erlebte ich die nachhaltige Wirkung von Symbolen bis tief in die Seele, dieses Foto hier erinnert mich an den Stoff des Mantels, den man einem 12jährigen Mädchen wegnahm, bevor man es verbrannte,
in der Vitrine lag nur der Mantel, und es tat so weh ....
lg ralf
KLEMENS H. 16/12/2007 10:47
@ alle:ZWEITE ERLÄUTERUNG - ZUM KÜNSTLERISCHEN PROZESS:
Wer gestern mitverfolgt hat,
wie ich meine Anmerkungen und den Titel zum Bild
fortlaufend verändert habe,
ist Zeuge eines künstlerischen Prozesses geworden,
bei dem mir selbst erst nach und nach
die innere treibende Kraft zu dieser Gestaltung bewusst geworden ist...
Ich wundere mich jetzt selbst nachträglich,
wie meine Bearbeitung von Anfang an
einer farbgestalterischen und farbpsychologischen Optimierung entspricht...
die dem gesehenen Erlebnis-Bild in Majdanek
und seiner Bedeutung entspricht:
die Intensivierung und Veränderung der Erdfarbe
zum dunklen (= Blutschorf-) Rotbraun,
die bleich-gelbliche Eindunklung der Lichtreflexe auf dem Acker
(= Leichenfarbe) rechts oben...
UND die Verstärkung des bläulichen (glasigen) Schimmers
(nur bei abgedunkeltem Raum sichtbar)
im Schattenbereich links oben (= Glasperlenschicht)...
Selbst der mir anfangs als unpassend erschienene -
aber letztlich belassene - orangerote Zierrahmen
erscheint mir nun plausibel
als Feuerfarbe der Verbrennungsöfen,
die ich dort ebenfalls gesehen hatte...
...vom üblichen schwarzen Rand abgesehen,
der jetzt als breiter Trauer-Rand fungiert...
Diese Erkenntnis über den künstlerischen Prozess
lässt in mir wieder
die unfassbare Gewalt der Gefühle hochkommen,
die ich damals empfunden hatte -
aber nicht verarbeiten konnte...
LG Klemens
Karl H 16/12/2007 10:05
Jetzt bist du mit deinen Assoziationen dort angelangt, wo ich bei der Erstfassung auch in etwa war!Und: drinnen lassen! Es ist ein Foto, das intensiv zum Nachdenken anregt ...
lg Karl
KLEMENS H. 15/12/2007 20:14
@ Maret G.:...es ist ja nur Erde... - ...und nichts Besonderes zu sehen... -
verständlich, wenn nur Wenige etwas damit anfangen können...
...aber weil Du fragst, wie ich auf die Idee komme,
einen "nackten Acker" abzubilden...
...ich wusste es selbst bisher noch nicht,
nur langsam wird es mir... immer mehr zur Gewissheit:
@ alle:
ERSTE NACHTRÄGLICHE ERLÄUTERUNG ZUM BILDMOTIV:
...dass es deswegen ist,
weil ich vor Jahren einen riesigen Erd- und Asche-Haufen gesehen habe,
der in Form und Farbe so ähnlich aussah
wie dieser Acker in diesem Foto...
...unter Millionen von kleinen Glaskügelchen begraben
...lag der Staub und die Asche
von vielen Hundert-Tausenden verbrannter Menschen...
...in der polnischen Gedenkstätte
des ehemaligen KZs in Majdanek südlich von Lublin...
Dieses Bild hat sich mir so schmerzlich eingebrannt,
dass ich es nicht aussprechen kann,
und dass ich unbewusst nach einem Ausdruck dafür gesucht habe...
Diese tiefe, mich erschütternde Bedeutung
ist mir beim Fotografieren,
bei der Bearbeitung und selbst beim Einstellen hier
NICHT bewusst gewesen -
ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll,
ob ich es wieder herausnehmen soll...
...auf jeden Fall habe ich es jetzt in die geeignete Sektion gestellt...
LG Klemens
Martin H 15/12/2007 15:07
Ein Bild voll innerer Tiefe.....LG - Martin
Lydia S. 15/12/2007 14:28
Ein Naturteppisch der besonderen Art - es gibt ihn nirgends zu kaufen und wird deswegen so einmalig und kostbar...lg.
lydia
Margit -die Bildermacherin 15/12/2007 14:21
Hallo Klemens,manchmal denke ich, das ist die Einzigste Gleichberechtigung die allen Menschen widerfahren wird, und Gott sei dank kann man sich mit Geld auch nicht das Gegenteil davon kaufen. Hier und nur hier, sind wir alle Menschen gleich-das läßt hoffen, wie dein Lichtstrahl auf dem Acker, der der Weg sein könnte... schlicht und einfach aber mit ein wenig Platz zur Philosophie-so gefällt mir dein Bild.. :)) lg MargitKLEMENS H. 15/12/2007 9:51
@ Martina Bie 2 und @ M Zett:...danke, dass Ihr euch auf eine tiefer liegende Bedeutung
dieses einfachen Ackerbildes einlasst... !
@ Martina Bie 2, @ M Zett und @ alle:
...erschütternder kann man es nicht sagen,
wie es am Grab eines (geliebten) Mit-Menschen ausgesprochen wird,
dieses unerbittliche "Erde zu Erde..." -
Wir schauen in dieses Erdloch und können nicht fassen,
dass Jeder dort enden wird, auch ich...
Mein getrübter Blick streift über den Boden, hebt sich.... -
auch wenn er den Himmel nicht sieht,
aber das Licht, das über die Kuppe schimmert... -
lässt hoffen...
@ Martina Bie 2:
dieses Foto ist tatsächlich am selben Tag gemacht worden
wie das Spinnweben-Bild -
gut beobachtet, Martina... !... :-))
LG an alle Klemens
Uwe G . 15/12/2007 8:45
Sauber.....ein tolles Licht auf dem AckerLG...Uwe