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Astronebel im Sternbild Kepheus: SH2-155 (Höhlennebel), SH2-154, vdB 155, NGC 7358 und LDN 1210

Astronebel im Sternbild Kepheus: SH2-155 (Höhlennebel), SH2-154, vdB 155, NGC 7358 und LDN 1210

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

Astronebel im Sternbild Kepheus: SH2-155 (Höhlennebel), SH2-154, vdB 155, NGC 7358 und LDN 1210

Endlich habe ich nach längerer Abstinenz heute mal wieder ein Astrofoto fertig gestellt, an dem ich über das Jahr verteilt immer mal wieder weiter gearbeitet habe.
Es zeigt einen der faszinierenden Himmelsausschnitte im Sternbild Kepheus in der Grenzregion zum Sternbild Kassiopeia:
Markant erscheint in der unteren Bildhälfte der Emissions-Nebel SH2-155 (Bezeichnung nach dem Sharpless-Katalog) mit dem recht berühmten Cave Nebula (Höhlennebel), welcher sich in ca. 2400 Lichtjahren Entfernung von uns befindet. In der oberen linken Bildhälfte sehen wir den ebenfalls rötlichen Emissionsnebel SH2-154. Bei dem kleinen etwas türkis-bläulich schimmernden Nebel links in der Bildmitte zwischen SH2-154 und SH2-155 handelt es sich um den Reflexionsnebel vdB 155.
Am rechten Rand meines Bildes leuchtet NGC 7358 (= SH2-158), dessen Entfernung auf ca. 9000 Lichtjahre geschätzt wird. Seine Ausdehnung am Firmament ist zwar recht klein (weniger als ein Vollmond-Durchmesser). Er ist jedoch so hell, dass er bereits 1787 von William Herschel mit einem Spiegel-Teleskop entdeckt wurde.
Im gesamten hier gezeigten Gebiet unserer Milchstraße befinden sich in den von rötlich/violett schimmernden von Wasserstoff-Plasma durchzogenen Molekül-Wolken auch viele Dunkelnebel, die das dahinter liegende Licht absorbieren. So lässt sich z.B. LDN 1210 in der mittleren linken Bildhälfte (links von vdB 155) erkennen.

Die ersten Aufnahmen zu diesem Astrobild habe ich bereits Ende Oktober und im November 2019 mit H-Alpha-(Schmalband-)Filter durchgeführt, dann einige weitere Aufnahme-Sessions um die Jahreswende 2019/2020 und im Januar 2020 mit dem UHC-S- Breitband-Filter sowie weitere Aufnahmen mit dem H-Beta-(Schmalband)-Filter. Die letzten Aufnahmen, die in dieses finale Bild mit insgesamt 11 Stunden Belichtungszeit eingeflossen sind, entstanden im April dieses Jahres (wieder mit H-Alpha-Filter).

Wie immer habe ich die Aufnahmen mit H-Alpha-Filter an der astromodifizierten und dadurch im roten Spektralbereich besonders sensitiven Sony Nex 5 durchgeführt und lediglich den roten Farbkanal dem hier gezeigten finalen Bild zugeordnet. Die Aufnahmen mit H-Beta-Filter (an der unmodifizierten EOS) habe ich nur dem Blau- und dem Grün-Kanal zugefügt. (UHC-S-Aufnahmen - ebenfalls an der EOS- wurden entsprechend den 3 Farbanteilen nach R, G, B getrennt und später jeweils separat mit den Ergebnissen der Schmalband-Aufnahmen wieder in die richtigen Farbkanäle zusammengefügt.)

Das Stacking der verschiedenen Aufnahme-Serien erfolgte wie immer derart und mit entsprechenden Wichtungen, dass ich letztendlich ein möglichst maximales Signal-Rausch-Verhältnis erhielt. Ganz am Schluss habe ich die Farben noch leicht kalibriert, damit sie möglichst ähnlich dem zu erwartenden Farbeindruck des menschlichen Sehvermögens entsprechen. (Wenn unsere "nackten" Augen Langzeitbelichtungen und Photonen-Integration wie ein Kamera-Sensor durchführen könnten, würden wir auch bei diesen lichtschwachen Objekten so in etwa diesen Farbeindruck beim direkten Blick durch ein Teleskop sehen. Leider hat die Natur das für unser ansonsten relativ leistungsfähiges menschliches Sehvermögen (Augen und Gehirn) nicht vorgesehen ;-) . Doch Sternfarben, mittels des farbigen Schimmers bei helleren Sterne auch schon für die nackten Augen zu erkennen, helfen bei der Farbkalibrierung eines Astro-Bildes, selbst wenn wie hier Schmalband-Filter-Aufnahmen in das finale Bild mit einfließen.)

Aufnahme-Daten: 31.10.2019, 16.11.2019, 30.12.2019, 01.01.2020, 20.01.2020, 21.04.2020
Ort: Sauerland (oberes Ruhrtal), 51.3°n.Br., 310 m NHN
Belichtungszeiten:
H-Alpha: 6,38 Stunden (105 x140 Sek., 5 x290 Sek., 3 x585 Sek, 2 x572 Sek., 1 x435 Sek., 1 x716 Sek., 1 x730 Sek., 1 x 1009 Sek., 1 x 1020 Sek. )
H-Beta: 1,85 Stunden ( 23 x 280 Sek, 1 x 210 Sek.)
UHC-S: 2,8 Stunden ( 74 x 70 Sek., 35 x 140 Sek.)
Gesamt-Belichtungszeit: 11 Stunden
Teleskop: TS-APO 704
Brennweite: 331 mm (mittels Reducer TS-RED279, f/4.74), (gezeigtes Gesichtsfeld ca. 2,9° x 3,9 ° entspricht ca. 342 mm Brennweite bezogen auf APS-C Sensor)
Verwendete Filter: Baader H-Alpha 7 nm, H-Beta 8,5 nm, UHC-S, UV/IR-Cut an der Objektivseite des Reducers (Letzterer immer eingebaut)
Kameras: EOS 760d (ohne Astromodif.) für H-Beta und UHC-S-Aufnahmen sowie astromodif. Sony Nex 5 für H-Alpha-Aufnahmen
Guiding: Lacerta MGEN 2.2 am Sucher
Montierung: Cel. AVX
Stacking mit Bias- Darks- und Flat-Korrektur in Fitswork, Nachbearbeitung: Fitswork und DPP4

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