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Auch das ist Auschwitz !!!

Auch das ist Auschwitz !!!

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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Auch das ist Auschwitz !!!

Block 16a im Frauenlager Birkenau:
Ab Dezember 1942 wurden mehrere dutzende Polnische Kinder und ihre Mütter in dieser Baracke als Gefangene gehalten. Sie wurden in das KZ im Zusammenhang mit der Zwangsumsiedlung von Polen aus der Region Zamosc deportiert. Im August 1944 wurden mehrere Hundert Kinder und Jugendliche, nach dem Ausbruch des Warschauer Aufstands ebenfalls hierher deportiert.

Die brutale Umsiedlungspolitik unter der polnischen Bevoelkerung bedeutete fuer Tausende Polen Verschleppung und Deportation. Ende 1942 gelangten "umgesiedelte" Kinder und Jugendliche aus Zamosc in Suedpolen nach Auschwitz. Dass Anfang 1943 einige Dutzend von ihnen im Haeftlingskrankenbau von Auschwitz I abgespritzt wurden, ebenfalls ist dokumentarisch belegt.
Im Zuge der Repressionsmassnahmen gegen die aufstaendische Warschauer Bevoelkerung und nach der Niederschlagung des Aufstandes im August des Jahres 1944 wurden tausende Warschauer in Konzentrationslager verschleppt.
Wieder fielen der Deportation sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche zum Opfer. Als die ersten Transporte aus Warschau, in Auschwitz-Birkenau eintrafen, waren unter ihnen hunderte Kinder. Aus den taeglichen Berichten zur Lagerstaerke aus dieser Zeit geht hervor, dass sich am 8. und 9. Oktober genau 370 Kinder aus Warschau im Lager befanden. Diese Kinder wurden von den Eltern getrennt in zwei eigens dafuer eingerichteten Blocks in Birkenau untergebracht, einer davon war der im Lagerabschnitt BIa befindliche Block 16. Blockaelteste dieses Kinderblockes war die Polin Romualda Ciesielska. Mit dieser Funktion hatte sie zugleich auch Aufsicht und Fuersorge fuer diese Kinder zu uebernehmen. Manche der Kinder haben die Befreiung des Lagers Auschwitz erlebt.
Blandyna Kulczycka-Redel, die im Herbst 1944 als Jugendliche mit den Transporten aus Warschau nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde, drueckt dieses zentrale Empfinden aus:
"Ich kann mich erinnern, was fuer ein schreckliches Erlebnis fuer mich die Ankunft im Lager war. Es war Nacht. Das Geschrei der SS-Maenner und Capos, Schlaege, die brennenden und am Draht befestigten Lampen, der Gestank aus dem Krematorium, das alles erzeugte eine unheimliche Vision. Und dazu die Angst, die schreckliche Angst, welche mich niemals verlassen hat bis zu meiner Befreiung. Zu jeder Zeit und in jedem Moment hatte ich panische Angst vor allem. Ich war wie ein gehetztes Tierchen."
Die emotionale Dauerueberforderung fuehrte bei vielen Kindern und Jugendlichen unter anderem zur psychischen Dekompensationsform des Bettnaessens. Wanda Draminska berichtet dies von Kindern, die mit Transporten aus Warschau kamen und im Kinderblock untergegracht waren. Sie berichtet aber auch von gewalttaetigen Disziplinierungsmassnahmen gegenueber denen, die durch dieses Bettnaessen negativ aufgefallen waren:
"Noch heute, nach so vielen Jahren, kann ich nicht ruhig sprechen, wenn mir im Lager gesehene Szenen vor Augen stehen. Es kam vor, dass sich einige Kinder einer Familie im Lager befanden. Die Aelteren, die z.B. 9 Jahre alt waren, beschuetzten die Juengeren. Ich habe das alles mit eigenen Augen gesehen, da man mich als Schwangere in demjenigen Block untergebracht hatte, in dem die Kinder sich aufhielten. Das war eine gemauerte Baracke, doch an die Nummer kann ich mich nicht erinnern, auch erinnere ich micht an den Namen der Blockaeltesten. Die Funktion der Blockaeltesten hatt ein weiblicher Haeftling inne, deren Vorname Maria war. Wenigstens scheint es mir so. Sie verstand sehr wenig polnisch. Ich werde auch niemals die Gestalt der Stubenaeltesten vergessen - ihren Namen weiss ich nicht - die die Kinder schlug, sogar die allerjuengsten, wenn eines von ihnen waehrend des Schlafes sich nass gemacht hatte. Die fuer die kleinsten sorgenden aelteren Kinder, die dies wussten, nahmen die Kleinen von ihrem Lager und setzten sie auf den Kuebel, um sie nur ja vor den Schlaegen zu bewahren."

Commenti 8

  • Diamonds and Rust 23/03/2015 0:53

    Welche Brutalität auch gegenüber Kindern!
    lg carlos
  • Nebelhexe 23/02/2015 22:24

    So etwas kann man sich heutzutage gar nicht vorstellen, aber den Menschen damals ging es genauso, keine Frage....
    LG
  • Sichtweite 23/02/2015 22:03

    An dieser Wandmalerei darf man
    sich nicht erfreuen, deine aufwen-
    dige Dokumentation macht jede
    Empfindung dafür zunichte. Die
    Zeilen sind der nackte Wahnsinn.
    Sichtweite
  • Brigitte Specht 23/02/2015 21:12

    ...sehr gut von Dir gezeigt!
    Ich lese übrigens gerade das Buch "Ein Glückskind" von Thomas Buergenthal der zwei Ghettos,,Auschwitz und den Todesmarsch überlebt!
    L.G.Brigitte
  • Urs V58 23/02/2015 20:41

    Diese Wandmalerei steht symbolhaft für die Sehnsucht der Gefangenen und soll uns immer daran erinnern, dass wir ein solches Unrecht nicht mehr zulassen.
    LG Urs
  • Mary.D. 23/02/2015 18:24

    Der Mensch ist ein wahres Untier.....ich kann bis heute nicht verstehen,wo die Kirchenherren zu der Zeit waren....ich kann so manches nicht verstehen,was sich damals zugetragen hat,wie das möglich war...einfach grausam.....
    LG Mary
  • Joachim Irelandeddie 23/02/2015 14:18

    Eine schöne Zeichnung ist das, zeigt sie doch das "normale" Leben nach dem sich die Kinder und ihre Mütter gesehnt haben!

    lg eddie

Informazioni

Sezione
Cartelle Auschwitz-Birkenau
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Pubblicato
Lingua
Licenza

Exif

Fotocamera DMC-FZ45
Obiettivo ---
Diaframma 3
Tempo di esposizione 1/50
Distanza focale 5.7 mm
ISO 250