Auflösung des gestrigen Rätsels: OHRFÖRMIGE GLASSCHNECKE (EUCOBRESIA DIAPHANA)!

Auflösung des gestrigen Rätsels: OHRFÖRMIGE GLASSCHNECKE (EUCOBRESIA DIAPHANA)!

Diese Schnecke hatte ich schon einmal gezeigt: Lebendfunde aus Neukappl/Opf. vom 23.11.2016 und am 12.2.2017 in Göfis/Vorarlberg, Österreich, da zusätzlich mit einem einzelnen leeren Gehäuse - an welchem man die Schnecke (außer bei Sektion) einigermaßen gut von z.B. der Kurzen Glasschnecke (Vitrinobrachium breve) unterscheiden kann. Die Arten sehen sich sehr ähnlich.
Zudem kommt die Kurze im Südosten Deutschlands nach den wenigen erreichbaren Verbreitungskarten (fast?) gar nicht vor! Und insgesamt ist die Ohrförmige wohl (einschließlich der Schweiz) wesentlich häufiger, was die Beobachtung auch in anderen Gegenden Deutschland offenbar wahrscheinlicher macht!
Aufgrund des Aussehens und der Höhenstufen fallen die übrigen, seltenen Spezies der Familie Glasschnecken (Vitrinidae) weg.
Eucobresia diaphana (diaphana = die "Durchsichtige") schafft es bei dem zu kleinen, in der Evolution rückgebildeten Gehäuse nicht, sich bei Gefahr dahin zurückzuziehen; nur ganz junge Tiere passen noch hinein.
Der bandförmige Mantel (links auf dem Foto zu sehen) des dunkelgrauen bis schwarzen Tieres bedeckt den Apex (die "Spitze" an der Stelle der kleinsten Windungen) des Gehäuses nahezu ganz.
Man ahnt auf dem Bild die schwarzen Augen an den Enden der oberen Fühler.
Was die helle, aderförmige Zeichnung unter der Schale ist und welche Organe die braun-schwarz-gelben Bänder des vorderen Teils darstellen, weiß ich immer noch nicht ...
Insgesamt habe ich mich aber an dem bunten, nicht häufig gefundenen Zwerg, der wohl im feuchten Holzmulm überwintert hat, mal wieder sehr erfreut.
Staunen ist wichtig!!!

Fund und Fotos: Regental nördlich Regenstauf/Oberpfalz, Bayern - 26.4.2023.

28.4.2023 f