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Aufstieg zur Fischerbastei in Budapest

Aufstieg zur Fischerbastei in Budapest

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Aufstieg zur Fischerbastei in Budapest

Einerseits suchte ich dieses Bauwerk auf, um einen schönen Blick über Budapest zu haben, andererseits war es die einzigartige Architektur, die mich nicht nur dorthin trieb, sondern auch veranlasste, darüber einiges zu ermitteln.

Der Entwurf für die Fischerbastei geht zurück auf den Architekten Frigyes Schulek. Der Bau erfolgte in der Zeit von 1895 bis 1902. Die Architektur vereint neogotische und neoromanische Elemente. Der Standort an der Stadtmauer entspricht dem Bereich, an dem sich im Mittelalter eine Schutzbastei der ortsansässigen Fischergilde befand. Um an den Einsatz dieser Fischergilde zu erinnern, wurde die Bezeichnung Fischerbastei (ungarisch Halászbástya) gewählt. Darüber hinaus war im Mittelalter der Fischmarkt in Nähe der einstigen Schutzbastei untergebracht.

Nach der feierlichen Eröffnung des Bauwerkes am 09.10.1905 wurde es knapp 40 Jahre später in den Wirren des Zweiten Weltkrieges erheblich beschädigt. Zwar erfolgten nach Kriegsende einige Reparaturen, aber umfassende Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen fanden erst ab 1984 statt. Zu diesem Zweck bediente man sich der ursprünglichen Pläne. Bis 2003 währten die Arbeiten an der Fischerbastei – seither ist das Gebäude wieder in seiner ganzen Schönheit zu bewundern.

Dies betrifft unter anderem auch die typischen sieben Türme der Bastei. Jeder dieser Türme ist einem der sieben Magyarstämme gewidmet, die sich gegen Ende des 9. Jahrhunderts auf dem Gebiet niederließen, das heute Ungarn entspricht. Die spiralförmige Struktur der Türme hingegen symbolisiert die Form von Zelten, die vermutlich auch den Magyaren als Unterkünfte dienten. Die nahezu 140 Meter messende Hauptfassade ist parallel zur Donau gelegen – zwischen der Matthiaskirche und dem Hilton Budapest. Da 1896 die Budapester Milleniumsausstellung stattfand, wurde auch die Fischerbastei einbezogen. Hierfür sprechen insbesondere die sehr großzügig angelegten Treppenaufgänge und die attraktiven Zinnen. Zusätzlich ging es aber darum, dafür zu sorgen, dass die Budaer Hauptkirche rascher von der Burgstraße aus zu erreichen war. Ergänzend konnte ein seit längerem beschädigter Teil der Stadtmauer restauriert werden.

Die Fischerbastei gilt als eklektizistisches Bauwerk, da hier unterschiedliche Stilelemente aufeinandertreffen. Die Bastei ermöglicht es, die Architekturgeschichte nachzuvollziehen, die den Zeitraum von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts umfasst.

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