Aus Obermayer´s Taschenbücher
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Aus dem dem "Daschenbuch Teutsche Elek-Droh-Lokomotiven" stammt dieser Auszug über die Weiterentwicklung der E94.
Das Taschenbuch hat als Auflagejahr 1977 und ist natürlich längst vergriffen.
Und somit könnt Ihr die Geschichte der E101 nicht mehr nachprüfen.
:-)
Über die E94 ist ebenso wie zur E44 scheinbar alles geschrieben und alles gezeigt worden.
Auch dazu, dass während der 1940er eine Lieferung von insgesamt 25 Stück an die Slowakei bzw. Rumänien geplant war, die wegen aber dem Kriegsverlauf nicht mehr zur Ausführung kam.
Die KEL 2, das war die Fabrikationsbezeichnung für den Bau der E94 als kriegswichtige Elektrolok, scheint „endlich“ in den Fach- und Populärmedien nachgewiesen.
http://www.deutsches-krokodil.de/bre94.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_E_94#Erhaltene_Lokomotiven_der_Reihe
Und doch?
?
!
Es ist kaum bekannt, dass es ebenso wie bei den Kriegsloks der Reihen 42 und 52 mit der projektierten aber nie gebauten 53, in Mallet-Ausführung, auch mit der KEL 3 eine verstärkte, größere Fassung nicht nur entworfen, sondern auch in immerhin 13 Exemplaren als E 100 gebaut wurde.
Wenn gleich diese Baureihengeschichte nicht nur kurios, sondern im Sinne so mancher Ereignisse jener Zeit als im höchsten Maße mysteriös zu bezeichnen ist.
Schon die höchst komplexe Projektierung, nach dem die E 100 eigentlich als Doppellokomotive gebaut werden sollte, zeigt die Schwierigkeiten eines solchen Vorhabens in Kriegszeiten.
Durch einen Bombenangriff auf das Maffei-Werk in München wurden die ursprünglichen Pläne vernichtet und so kam es zur Einrahmenausführung mit immerhin 13 Exemplaren.
Betriebserprobungen am Semmering als gezogene bzw. geschobene Lok zeigten die Grenzen der Kurvengängigkeit auf.
Nach diesen Probefahrten wurden immerhin 5 E 101 wie ursprünglich vorgesehen als Doppellokomotive im Voraus gebaut und gleich nach Norwegen verschifft.
Doch der Frachter Palita wurde am 21.10.1942 versenkt, als er sich auf dem Weg von Kristiansand nach Narvik befand.
Somit blieb von den Doppelloks der Reihe E101 kein Exemplar der Nachwelt erhalten.
Dagegen traf ich eine der fünf zur Deutschen Bundesbahn gelangten E100 als 198013-3 am 06.12.1989 im Bw Rosenheim an, als sie nach der Ausmusterung auf die Überführung zur Zerlegung in Italien wartete (die anderen 8 E100 waren Kriegsverluste in Norwegen bzw. bei der Überschiffung über die Ostsee).
Groß zum Einsatz kamen die E100 bzw. 198er bei der Deutschen Bundesbahn übrigens nicht, sie bildeten die strategische Reserve für den Verteidigungsfall und waren in Bundeswehr-Depots mit Gleisanschluss hinterstellt.
Nur Phantasie??
Ich habe mir erlaubt auf das bekannte und nicht verwirklichte Projekt einer „53“ aufbauend, den auch in der Literatur angeführten Gedanken einer E100 ein bisschen „weiter zu spinnen“
http://www.malletlok.de/ge/ge_d/br53.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegslokomotive#.E2.80.9EBaureihe_53.E2.80.9C
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bedeutender_Schiffsversenkungen#1942
Übrigens die Veröffentlichung erfolgt auch gerade vor dem Hintergrund, dass u.a. behauptet wird, eine bestimmte 1020.039 sei bis zum Einsatzende 1994 tannengrün gewesen oder einer mir bekannten FC-Veröffentlichung, welche zuletzt um Ostern 2014 glaubhaft machen wollte, im Lahntal stehe das verbliebene einzige Formsignal.
Weil eben im Netz so die einen oder anderen „Enten“, im harmlosen Fall. verbreitet werden.
Zum Nachdenken über die Glaubwürdigkeit und zum Ansetzen bezüglich Hinterfragen.
Gerade auch, wenn wie hier versucht, eine halbwegs plausible Legende daher kommt.
Und es in Medien wie diesen als nachgewiesen erscheint :-)
Andere haben sich mit solchen verlängerten Baureihen auch schon auseinander gesetzt:
Die Gründe der Entstehung dieser "Machbarkeitsstudie" sind zweigeteilt:
1) als These / Anti-These, ob etwas "Unglaubliches" für bare Münze genommen werden kann, wenn es denn nur mit einer plausiblen Legende daher kommt
2) als reine Fiktion, als Spass an der Spielerei um bekannte Fakten
1) Was nehmen wir für "bare" Münze?
Es soll bitte dass sich jemand vorgeführt fühlen soll.
Wer liest denn eigentlich bei der Masse an Info´s überhaupt denn genauer?
Wir sind doch alle darauf geeicht auf die Schnelle querzulesen.
Damit soll dieser Punkt gut sein.
2) Der Spass an der Fiktion:
Ausgehend von Halbwissen, dass angeblich mit der Besatzung in Norwegen einige E44 dorthin gebracht worden sein sollen, entwickelte sich diese Story.
Den Einsatz von E44 oder auch nur Hinweise darauf, konnte ich auf die Schnelle aus allgemein zugänglichen populären Quellen nicht verifizieren.
Vielleicht bin ich da auch der gleichen Modellbahn-Katalog-Ente aufgesessen, wie sie Trix in Form einer "grünen" Bügelfalten-E10 Mitte der 1960er zeitweise produzierte bzw. im Katalog abbildete.
Zur Kriegszeit in Norwegen mit Bahnbezug noch kurz diese Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Weser%C3%BCbung
http://de.wikipedia.org/wiki/Polarbahn_%28Norwegen%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Nord-Norgebanen
Das aber deutsche Bahnfahrzeuge nach Norwegen verbracht wurde, ist mit den Eilzugwagen als gesichert anzusehen.
Und so entspann sich ausgehend vom nicht realisierten Projekt der "53" und der in der Literatur ebenso angeführten E100 diese von mir geschriebene Fiktion, die ich visuell zusammengestümpert habe.
Und Sinn hätte der Einsatz einer solchen E100, einer großen E94 eben nur auf der Erzbahn Kiruna nach Narvik gemacht.
Ich glaube aber persönlich, dass beide angedachten Projekte, "53" oder E100, nur eine Frontdienst-Verhinderungsbeschäftigung waren, und keinen realistischen Bezug zum wirklichen Bedarf an Bahn-Betriebsmitteln hatten.
Dagegen kamen die 52er und 42er im Krieg nach Norwegen und blieben dort auch in erheblicher Stückzahl zurück:
http://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_52#Type_63a_in_Norwegen
Zur 52 und 42 übrigens nannte man das nach hinten abgedichtete Führerhaus auch "Norweger-Führerhaus"
Tipp - Die Tags unten geben mit Stichworten weitere Bildverlinkungen preis, einfach draufklicken
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Bernd Freimann 12/01/2018 20:49
Das ist ja eine witzige Fotobastelei.Ich habe zunächst gestutzt über Obermayer-Taschenbücher mit Farbfotos.
Dann verstand ich das ganze und denke nun darüber nach, wie die mit diesen Achsständen hätte in einen Bogen fahren sollen ...
Gruß aus Berlin
Bernd Freimann
Cobra11-Fan 12/01/2018 20:26
das Internet hilft nicht wirklich bei der Überprüfung solcher Legendenoft stelle ich mir beim Googeln die Frage, ob mir Alcoholrythmen mir nur das liefern, was ich erwarte zu sehen:
Alternative Wahrheiten eben!
freundlich C11
Wilfried Humann 12/01/2018 20:11
Eine interessante Auseinandersetzung, danke für die Info! LG WilfriedErnst August Pfaue 12/01/2018 19:58
Lobenswert!Gruß / Ernst August
Steini_76 12/01/2018 18:04
Nur schade, dass man solche Prachtexemplare kaum mehr in Echt bestaunen kann. LG UliManfred Mairinger 12/01/2018 10:58
Eine interessante BilddokuVG Manfred
Haidhauser 12/01/2018 10:20
Schöne Story zum Wochenende!!VG Bernhard
Klaus Kieslich 12/01/2018 9:39
Ein interessantes DokumentGruß Klaus
Hansiwalther 12/01/2018 9:30
Schöne Reminiszenz. Absolut sehenswert.Gruß HansiAndre24V 12/01/2018 8:19
Solch Zugprototypen zu entdecken ist nicht immer so einfach:Aber mit Glück geht alles. Interessantes Datenblatt und die echte Wahrheit bekommen wir als außenstehender meistens so oder so nie zu wissen.
vg
Eifelpixel 12/01/2018 7:12
Da bekommt der Fan alle Infos.Immer gutes Licht wünscht Joachim
0³ 12/01/2018 6:38
ebenso richtig wie falsch ist, dass FC für Bildung sorgtdie Wahrheit liegt in der Mitte
und die Erkenntnis hängt von Medienkompedenz ab
lg 0³
Torsten TBüttner 12/01/2018 5:42
Eine interessante GeschichteFri Lo 07/03/2011 23:59
Ah die gute alte 194ger!Ein Traum aus meine Kindertagen!
LG
Fritz
Krokofan 07/03/2011 18:04
:D man könnte meinen es wäre ein Aprilscherz...Aber interessant schaut das gefährt ja aus ... :)
Davon ist aber keine erhalten oder? und wieviele gab es denn überhaupt?
Gruß
micha