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Helmut Spiegelmacher


Premium (World), Aachen

Aushängeschild.4

Blankenheim.
Seit drei Wochen ist die Gemeinde Blankenheim Eigentümerin des aus dem Jahr 1913 stammenden Bahnhofgebäudes in Blankenheim-Wald. Für 30 000 Euro konnte die Kommune das historische, hundertjährige Gebäude erwerben. Wenn es nach ihr ginge, würde sie es jedoch möglichst schnell wieder in andere Hände geben, um finanzielle Belastungen für das Gemeindesäckel zu verhindern.

Um nach möglichen Interessenten für die Räumlichkeit zu fahnden, wird das Gebäude derzeit in den Internet-Portalen Immowelt und Immoscout angeboten.

Bahnhof soll schnell wieder verkauft werden

Erdgeschoss und Obergeschoss des alten Gebäudes sind ausgebaut, das Dachgeschoss teilausgebaut. Mit Ausnahme des Geräteschuppens ist der Bahnhof unterkellert. Interessenten stehen die Räumlichkeiten einer ehemaligen Gaststätte, Stellwerkräume, Schalterhalle, drei Wohnungen und Geräteschuppen zur Verfügung. Ofenheizung und in Teilbereichen eine Heizöl-Zentralheizung sind vorhanden, doch energetisch ist das alles nicht auf dem heutigen Stand.

„Im Moment bietet der Bahnhof kein gutes Renommee für Blankenheim. Er soll aber ein kleines adrettes Schaufenster für die Gemeinde werden“, sagt Erich Schell, bei der Gemeinde zuständig für die Wirtschaftsförderung. Die Gemeinde wünsche sich eine kombinierte private und öffentliche Nutzung. Schell verschweigt nicht, dass die Bausubstanz „sicherlich nicht die beste“ sei. Doch was soll mit dem betagten Gebäude, das im Idealfall wieder ein Schmuckstück der Gemeinde werden könnte, geschehen?

„Gute Ideen dafür haben wir auch im Rathaus, aber kein Geld“, sagt Schell. Wer sich für das Gebäude und dessen Nutzung interessiere, müsse also schon bereit sein, „etwas mitzubringen“.

Der Bahnhof werde im Leitbild von Blankenheim als ein herausragender infrastruktureller Faktor angesehen. „Uns ist sehr stark daran gelegen, dass dieses touristische Eingangstor für Rad- und Wandertourismus hergerichtet wird“, sagt Schell. Wünschenswert wäre eine Anlaufstelle für die ankommenden Gäste. Zu begrüßen wäre es auch, wenn wartende Fahrgäste in einem kleinen Bistro eine Erfrischung zu sich nehmen und auch dort Fahrräder oder E-Bikes ausleihen könnten.

„Die Gemeinde Blankenheim erwartet ein Betreiber- und Finanzierungskonzept mit Einbindung von öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten“, ist der Anzeige zu entnehmen, die die Verwaltung online gestellt hat. Denkbar seien dort auch Fahrkartenverkauf und kulturelle Veranstaltungen. Hinsichtlich möglicher Interessenten hält sich die Gemeinde alle Optionen offen: Sowohl Mieten, Verpachten als auch Erwerben seien denkbar. „Von besonderer Wichtigkeit sind sowohl die Idee als auch die Darstellung der Nachhaltigkeit“, stellt die Gemeinde Blankenheim klar.

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