Barranquilla - Casa vieja
Da Barranquilla an der Mündung des Rio Magdalena liegt, einer wichtigen Wassertraße ins Landesinnere, war und ist es bis heute ein Umschlagplatz für Industriegüter. Daher glaube ich, dass die Stadt im 19. Jahrhundert durchaus nicht arm war - viele Häuser vermitteln den Eindruck, Villen und Prachtgebäude reicher Händler aus alten Tagen zu sein. Auch dieses Haus, das zwar keine Villa in dem Sinn ist, war dennoch nicht Wohnstätte armer Leute, zumindest damals. Heute trägt es noch den Glanz alter Zeiten mit sich und gibt der Stadt in gewissen Straßen einen Hauch von Melancholie.
Nebenbei bemerkt gab es Ende des 19.Jhdts. eine größere Einwanderungswelle; vor allem aus Europa, auch aus Deutschland, aber auch aus arabischen Ländern des Mittelmeerraumes. Auch dies hat ihre Spuren in der Architektur hinterlassen. Einige Häuser zieren Muster aus jener Kultur oder sind deutlich von deren typischen architektonischen Formen geprägt.
Und weiterhin nebenbei bemerkt gab es in der Zeit auch Überlegungen, das Zentrum von Barranquilla durch Kanalsysteme, die sich aus dem Wasser des besagten Flusses speisen sollten, eine Art Venedig Kolumbiens zu machen. Leider ist es dazu nie gekommen.
Andreas Boeckh 07/02/2010 12:42
Diese Art Architektur findet man im karibischen Kolumbien oft (in Baranquilla war ich noch nicht). Sie hat - wie hier - zumeist einen melancholischen Charme, da sie von einer anderen Vergangenheit stammt, und da die Dekadenz nicht zu übersehen ist.Gruß
Andreas