Baxmannbrunnen
Vor vielen Jahren lebte in Oldendorf der Ratskellerwirt und Stadtmusikant Baxmann. Er war ein Mensch, dem jeder gern aus dem Wege ging. Die Leute erzählten sich, dass er mit dem Bösen einen Bund geschlossen habe. Durch Kornschmuggel und Betrügereien war er reich geworden. Es soll sogar vorgekommen sein, dass er Wanderer, die bei ihm einkehrten, nachts beraubte und tötete.
So vermehrte sich sein Reichtum, bis er eines Tages krank wurde und starb.
Als das Trauergefolge, das ihm das letzte Geleit gegeben hatte, in die Stadt zurückkehrte, sahen die Leute mit Entsetzen, dass Baxmann am Fenster seines Hauses stand. Er musste zum zweiten Male begraben werden. Aber, o Schrecken, als die Leute den Friedhof verließen, ging der eben Beerdigte mit ihnen nach Hause. Er blieb in dem Hause und trieb nachts darin sein Unwesen. Wenn er auch den Bewohnern des Hauses nichts Böses zufügte, so war er ihnen und den Nachbarn unheimlich. Die Oldendorfer wandten sich deshalb an das Paderborner Kloster und baten um Hilfe.
Das Kloster schickte zwei Mönche, die Baxmann aus Oldendorf verbannen sollten. Er wurde auf einen Wagen gebannt, der von vier schwarzen Pferden gezogen wurde. So ging es aus dem Ostertore hinauf über Barksen zum Walde. Je näher sie dem Walde kamen, desto schwerer kamen die Pferde vorwärts. Ihnen brach der Schweiß aus allen Poren, dass sie schließlich wie Schimmel aussahen. Unbedacht hatte sich der Knecht einmal umgesehen, da war der Bann gebrochen. Baxmann eilte wieder nach Oldendorf zurück. Die beiden Pater mussten erneut ihres Amtes walten. Jetzt nahmen sie Baxmann in die Mitte. Es gelang ihnen, den Wagen mit dem Gebannten durch das Hohensteintal und das Totental hinaus bis zur Quelle des Hollenbaches zu bringen. An diese Quelle, die man nach ihm Baxmannbrunnen nannte, wurde Baxmann gebannt. Er sollte erst erlöst sein, wenn er die Quelle mit einem Sieb leergeschöpft hätte. Die Oldendorfer glaubten, dass sie ihn für immer los wären. Aber dennoch sollte für Baxmann noch einmal die Erlösungsstunde schlagen.
Es zog ein strenger Winter ins Land. Die plätschernden Bäche froren bis auf den Grund zu, und selbst die Quellen versiegten. Baxmann sah seine Stunde gekommen. In fieberhafter Eile zerschlug er die Eisplatten. Die Eisstücke füllte er ins Sieb und schüttete sie auf die Wiese. So befreite er den Brunnen von Eis und traf auf die Erde. Baxmann atmete befreit auf, der Bann hatte seine Wirkung verloren, er war frei.
Die Oldendorfer waren erschrocken, als sie von der Rückkehr Baxmanns hörten und ihn auch wieder am Fenster seines Hauses stehen sahen. Sie wollten nichts mehr von ihm wissen und ließen aufs neue die Mönche von Paderborn kommen, die ihn wieder an die Quelle bannen sollten. Jetzt wurde ihm die Aufgabe gestellt, mit einem Fingerhut den Born auszuschöpfen. Das ist ihm bisher nicht gelungen. Er wird wohl bis ans Ende der Zeiten die Baxmannqualen ertragen müssen
Canon 10D
1/125 Sek.
F/5,6
ISO 100
58 mm
Commenti
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Gudrun Schröder 05/05/2007 16:09
@DorotheaDa hast du recht. Ich habe schon versucht, wenigstens das Schild wegzustempeln, aber das hat nicht so gut geklappt. Wenn ich wieder dorthin kommen, probiere ich es noch einmal.
Danke für deine Anmerkung!
LG Gudrun
DoroS 04/05/2007 23:34
Das ist eine nette Geschichte. Ich hätte aber das rote Schild und das Auto nicht ins Bild gebracht. Das ist so ein schöner Brunnen, den würde ich von einem anderen Standpunkt erneut versuchen.LG Doro
Sylvia Schulz 04/05/2007 19:57
na Hauptsache er hat daraus gelernt, eine nette Geschichte, lg Sylvia