BEAMTENSCHRIFTSATZ über 13.265,232 Reichsmark
Als deutscher Beamter kommt man an der (schön gelegenen) Gedenkstätte Wannseekonferenz in Berlin nicht vorbei. Sie dokumentiert den perfidesten und menschenverachtendsten organisierten Völkermord, der in der Geschichte der Menschheit jemals stattgefunden hat - begangenen im Namen des Deutschen Volkes an rund 6 Millionen Juden in ganz Europa. Heute Abend wird darüber eine Fernsehdoku im ZDF gesendet, von der der Regisseur sagt, sie sei zwar eine Fiktion, aber so und kaum anders könne man sich vorstellen, was vor 80 Jahren an dieser Stätte passiert ist. Ich habe für Euch aus dem Fundus exemplarisch ein in der Ausstellung ausgestelltes Kunstwerk und einen dazu passenden Beamtenschriftsatz abfotografiert.
Der Unterzeichnete August Frank leitete ab Anfang Februar 1942 im neu entstandenen Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt das Amt A. In dieser Funktion war Frank in die Verwertung des Vermögens der im Zuge des Holocaust ermordeten Juden involviert. Um den Besitz der ermordeten Juden für die SS zu sichern, wies Frank am 26. September 1942 an, dass die Habe der „umgesiedelten Juden […] hinsichtlich des eingebrachten Gutes […] künftig in allen Anordnungen als Diebes-, Hehler- und Hamstergut zu bezeichnen“ sei.
Bei Kriegsende tauchte Frank mit dem Pseudonym Franz Müller unter und arbeitete in einer Zementfabrik. Am 17. Dezember 1945 wurde Frank durch Angehörige der US-Armee festgenommen und inhaftiert. Frank wurde anschließend mit 17 weiteren Beschuldigten ab dem 13. Januar 1947 vor einem amerikanischen Militärgericht angeklagt. Insbesondere wurde Frank seine Verantwortung für die Verwertung des Vermögens der ermordeten Juden vorgeworfen. Frank wurde in den Anklagepunkten Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen für schuldig befunden und am 3. November 1947 zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Das Urteil wurde später jedoch in eine fünfzehnjährige Haftstrafe umgewandelt. Nach teilweiser Haftverbüßung wurde Frank am 7. Mai 1954 aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen. Später lebte er im badischen Weingarten und verzog von dort 1979 nach Karlsruhe, wo er im März 1984 verstarb. (Quelle: WIKIPEDIA)
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