Bei uns wird jetzt geschossen - Eine wahre Geschichte

Bei uns wird jetzt geschossen - Eine wahre Geschichte

Leute ich muss euch was ermaunzen, was meint ihr was ich heute erlebt habe. Das glaubt ihr mir nie, ich glaube es selber kaum. Aber es ist wahr. Ich bin heute wieder durch den Garten gestrolcht und habe das Rotschwänzen beobachtet. Das brütet vorne am Hauseingang in so einem komischen Holzkasten. Die Kinder sind schon geschlüpft, es sind 5 Stück. Die werden nun immerzu von den Eltern gefüttert. Die fliegen den ganzen Tag über hin und her und bringen dann immer irgendwelche Insekten angeschleppt. Die Jungen piepsen dann ganz laut, bevor ihnen die Eltern die Insekten in die Schnäbel stopfen. Mir würde so was nicht schmecken, iiiigitt. Ich habe mal versucht ob ich an den Holzkasten rankomme. Nur so zum Spaß, aber der hängt echt zu hoch. Außerdem ist da noch ein Gitter davor. Er ist für mich unerreichbar. Die armen Rotschwänzchen Kinder, die sitzen da wie im Knast. Ich hätte die gerne befreit. Die Mamadosie hat meine Spring-Versuche gesehen und zu mir gesagt: „Oscar, wenn du die Rotschwänzchen fängst, dann bekommst du mit mir richtigen Ärger. Ich warne dich, lass die Pfoten von ihrem Nest. Die Rotschwänzchen Eltern werden nicht gefangen und ihre Kinder auch nicht! Hast du das verstanden?“. Hmmmm, grummel, dann eben nicht. Ich bin dann ums Haus herum gelaufen, denn am Giebel vom Geräteschuppen hängt auch noch ein Holzkasten. Der hat kein Gitter davor und da brüten die Meisen drin. Der Kasten hängt frei am Weinspalier. Die Meisen Kinder machen fast genau so viel Krach wie die Rotschwänzchen Kinder und deren Eltern füttern die auch immer zu. Also habe ich versucht am Weinspalier hochzuklettern. Ich war auch schon zur Hälfte oben, da kam schon wieder die Mamadosie an und hat mit mir ganz laut geschimpft, dass ich da runter kommen soll. „Die Meisen sollst du auch nicht fangen, hörst du! Oscar, komm da sofort runter!“ Mann, nichts darf ich. Ich habe meine Öhrchen auf „Durchgang“ gedreht und bin einfach weiter geklettert. Die Mamadosie hat noch einmal gerufen: „Oscar, komm sofort runter, sonst passiert was!“ Na ja, was soll schon passieren? Außer, dass die Mamadosie sauer ist, wüsste ich nicht was. Aber da hatte ich mich mächtig geirrt. Plötzlich, wie aus dem Nichts, schoss neben mir ein Wasserstrahl entlang. Der hat richtig geklatscht, als er zur Erde fiel und mich fast noch am Schwanz getroffen. Was war das denn jetzt? Ich bin ganz schnell vom Weinspalier runter gesprungen und hoch auf die Wiese gerannt. Die Mamadosie hat dann gerufen: „Oscar, ich habe dich gewarnt. Das passiert jetzt immer, wenn du an die Nistkästen gehst. Lass endlich die Vögel in Ruhe!“ Ich bin dann gucken gegangen, mit was die Mamadosie den Wasserstrahl abgeschossen hat und da sah ich eine ganz große Pistole auf der Mauer liegen. Fast schon ein Sturmgewehr. So eine Art Pamp Garn. Wie ein Wasserwerfer. Ich fasse es nicht, die Mamadosie hat sich bewaffnet. Und das schlimmste ist noch, dass sie sogar fähig ist auf mich zu schießen. ICH, wo ich doch ihr Schatzi bin. Ihr ein und alles und ihr bester Freund. Das muss ich jetzt erst mal verdauen. Zum Glück hat sie mich nicht getroffen. Zielen kann sie wirklich nicht. Na ja, ich habe jetzt nachgegeben, ich will ja keinen Ärger. Ich gehe jetzt in Nachbars Garten, da brüten auch genug Vögel.
Euer Oscar.


Anmerkung der Dosie:

Ich wusste mir heute nicht mehr anders zu helfen, Oscar ist unmöglich. Er klettert nur noch in den Büschen, Bäumen und Hecken herum und sucht nach Vogelnestern. Bei uns hier wird aber auch an jeder Ecke gebrütet. Die Nistkästen am Weinspalier und der Kasten für die Rotschwänzchen hängen schon ewig und seit vielen Jahren da. Alle anderen Katzen, die wir schon hatten, haben zwar auch mal einen Vogel gefangen, sie sind aber nicht gezielt nach deren Nestern herumgeklettert. Mir fiel jetzt ein, dass ich noch diese Kinder- Wasserpistole habe. Die spritzt ca. 20 m weit und der Strahl ist auch nicht scharf. Ich habe NICHT direkt auf Oscar gezielt, sondern neben ihm. Das hat gewirkt. Wenn er jetzt wieder zu den Nistkästen hoch klettern will, rufe ich ihn und nehme die Pistole in die Hand. Ich brauche nicht mal abzudrücken, da rennt er schon weg. Ich überlege jetzt schon, ob wir die Nistkästen hier ganz abnehmen sollen, wenn die Vögel mit dem Brüten fertig sind. Aber so richtig gefällt mir das auch nicht.