Beim Barte des Trolls

Beim Barte des Trolls

Das war eine Begegnung der besonderen Art: abends, es war schon stockdunkel, legten wir mit unserem Schiff in einem der kleineren Häfen der Lofoten an. Ich schlich mich von Deck, um alleine ein klein wenig die Gegend zu erkunden. Zu sehen war nichts, rein gar nichts. Trotzdem ging ich weiter und kletterte auf einen Hügel in der Hoffnung, doch noch einen Blick auf irgendetwas zu erhaschen. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, sah ich mich diesem Gewirr gegenüber und verschwand fast darin. Der Geruch war streng, mir war nicht mehr wohl. Ich stand da auf meinem Hügel und versuchte, mir einen Überblick zu verschaffen. Und sehr zu meinem Schrecken stellte ich fest, daß ich fast Aug in Auge gegenüber einem Troll stand. Das dichte Gewirr war sein Bart. Trolle sollen den Menschen ja nicht sonderlich gut gewogen sein, was also tun?
Denkt Euch aus, wie es weiterging!
Es ist natürlich kein Trollbart. Schade eigentlich. Auf der Fahrt von Bergen nach Kirkenes hatten wir über lange Strecken Schneetreiben und sehr schlechte Sicht. Wir waren mit der M.S. Trollfjord unterwegs und hatten natürlich die Hoffnung, daß der Kapitän vielleicht in den Trollfjord reinfahren würde. Das machen sie ja üblicherweise im Winter nicht. Der Kapitän hatte versprochen, es zu versuchen. Aber als wir im Raftsund waren, herrschte wieder dichtes Schneetreiben und starker Wind, an eine Fahrt in den Trollfjord war gar nicht zu denken. Das Schiff stellte sich im 90°-Winkel zum Eingang des Fjords und der Kapitän strahlte mit zwei starken Scheinwerfern die Einfahrt des Fjordes an. Das Bild zeigt den starken Schneefall im Scheinwerferlicht.
Oder doch den Bart eines Trolls?
;-)