Beinahe 8 Monate lang...
... hab ich gerätselt was auf dem Giebel gegenüber wohl stehen könnte.
Konnte nur das "...ühne" entziffern. Als ich hier einzog, trugen die Bäume auch noch Blätter...
Doch jetzt blickte ich im richtigen Moment nach oben, als die Nachmittagssonne das Relief deutlich hervorgehoben hat...
Das tolle an der menschlichen Wahrnehmung ist ja, sobald man es einmal entschlüsselt hat, kann man es immer wieder und ich wundere mich, warum ich das nicht schon viel früher lesen konnte und es mir erst jetzt möglich war, mit dem richtigen Suchbegriff mehr über die Geschichte meiner Umgebung herauszufinden:
Auszug aus
http://www.brunnenstrasse.de/_buch/13.shtml :
Nicht vergessen werden soll auch noch »Essig-Kühne«. Denn wenn man von der Brunnenstraße aus in die Voltastraße hineingeht, hatte die Firma Kühne beiderseits der Straße ihr Werk. Schon 1722 gründete ein gewisser Johann Daniel Epinius eine kleine Essigbrauerei in Berlin. Nach seinem Tod verkaufte die Witwe den Betrieb 1761 an einen Daniel Teichert, und zwei Generationen später ging er an den Vetter Carl Ernst Wilhelm Kühne. Er gab ihr seinen Namen, der fortan für ein Familienunternehmen stand, das Markengeschichte schrieb. Die »Brauerei« zog etwa 1890 auf das Gelände an der Brunnenstraße, hier wurde die damals modernste Technik eingeführt. Im Krieg wurde der Großteil der Produktionsbetriebe zerstört, trotzdem schaffte es die Firma, sich danach zu einem der wichtigsten Feinkosthersteller hochzuarbeiten.
Nach dem Mauerbau flüchtete auch Kühne, wie viele andere Firmen, aus Berlin. Der Firmensitz wurde nach Hamburg verlegt, doch die Produktionsstätte im Wedding blieb bestehen. Als das AEG-Werk 1983 geschlossen wurde, zog die traditionsreiche Firma Essig-Kühne, die beiderseits der Voltastraße nicht nur ihr Werk hatte, sondern an der Ecke zur Brunnenstraße sogar ein Kino betrieb, in die Provinzstraße nach Reinickendorf, wo sie noch heute angesiedelt ist.
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