Besuch beim Gedenkfriedhof für die Opfer der NS-Euthanasie in Weilmünster 01
Ein stiller und bedrückender, vielen wahrscheinlich gar nicht bekannter Ort.
Man sollte ihn immer mal wieder aufsuchen ….
Zitiert von der Homepage der Gemeinde Weilmünster:
„Seit der Gründung der »Provinzial-Irrenanstalt« 1897 gehört dieser Friedhof zum Klinikum Weilmünster. Bis 1996 wurden hier Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestattet.
Der Friedhof ist 2003 als Gedenkstätte für die Opfer der NS-»Euthanasie« gestaltet worden. Psychisch kranke und behinderte Menschen wurden in Weilmünster zwangssterilisiert und durch Entzug von Nahrung und Pflege systematisch unterversorgt. Sie starben durch überdosierte Medikamente oder in der Gaskammer nach ihrer »Verlegung« in die Mordanstalt Hadamar bei Limburg.
Zwischen 1937 und 1945 führte die Unterbringung in der Landesheilanstalt Weilmünster für über 6.000 Menschen in den Tod, darunter alle jüdischen Patientinnen und Patienten.
Das Ermittlungsverfahren gegen Personal der Landesheilanstalt Weilmünster wegen Beteiligung an der NS-»Euthanasie« wurde 1953 eingestellt, die Morde gerieten in Vergessenheit. Neue Gräber wurden über denen der »Euthanasie«-Opfer errichtet.
Seit 1991 erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof an die Krankenmorde und seit 2003 dokumentiert die Gedenkstätte alle Namen der hier beerdigten NS-Opfer. Hinter jedem der Namen verbirgt sich eine Lebensgeschichte. Wenige davon sind überliefert. Sie werden in der Gedenkstätte vorgestellt.
Weitere Informationen zur Geschichte des Klinikums Weilmünster finden Sie in der Ausstellung in Haus 105 sowie in dem Buch von Christina Vanja (Hg.): Heilanstalt – Sanatorium – Kliniken. 100 Jahre Krankenhaus Weilmünster 1897 – 1997. Kassel 1997.
Die Opfer der NS-»Euthanasie« sind auf den Gräberfeldern 1 bis 13 und dem jüdischen Friedhof bestattet nach Ihrem Sterbedatum ….“
https://www.weilmuenster.de/leben-in-weilmuenster/historie/63-ns-euthanasie.html
Hessen, Landkreis Limburg-Weilburg, Weilmünster, Gedenkfriedhof für die Opfer der NS-Euthanasie, 13.08.22.
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