.BILORA Radix
Große Innovationen kommen oft von den kleinen Herstellern. So war es auch bei der Radix von BILORA. Sie kam kurz nach dem Krieg auf den (ausgehungerten!) Markt.
Die Leute hatten wenig Geld, eine Box wollten sie aber auch nicht unbedingt. Die Idee bei BILORA: Eine Kamera zu bauen, die so einfach zu bedienen war wie eine Box, die preisgünstig hergestellt werden konnte, mit einem attraktiven Äußeren. Mit einfacher Filmtechnik: Also AGFA Karat-Film, einfache Schaltmechanik und kein Rückspulen. Quadratisches Bildformat, keine Überlegung ob hoch oder quer. 16 Aufnahmen, eine paraktikable Zahl. Mäßige Lichtstärke, dadurch preisgünstiges Objektiv und vernachlässigbare Entfernung. Keine Belichtungszeiten, nur eine Blende zum Anpassen an die Helligkeit. Schnellschalthebel für den Filmtransport. War damals noch kaum gebräuchlich. Aber BILORA in Radevormwald war Fahrradzulieferer und kannte die Daumenbewegung für die Fahrradglocke. Kein Auslöseknopf, sondern Auslöseschieber für verwacklungsfreies Auslösen.
Es war wohl die gute Idee zur falschen Zeit, vielleicht auch von einem zu kleinen Hersteller.. Die Radix wurde nicht der verdiente, große Erfolg.
Deshalb versah man sie schließlich mit Belichtungszeiten und lichtstärkeren Objektiven. Damit war aber die ursprüngliche Idee zerstört.
Die Idee wurde 15 Jahre später wieder aufgegriffen. Alles war genau wie bei der Radix. Nur waren jetzt die Kameras hässlich und primitiv.
Aber es war ein ganz großer Hersteller dahinter und so wurde es zu einem Riesenerfolg: Mit der KODAK Instamatic
Sammlung Kleinfeldt (Geschenk von Eduard Kürbi/BILORA) - Aufnahme mit CANON PRO 1
Michael Jo. 27/10/2017 15:47
wieder schlauer geworden,was meine vermeintliche Kenntnis über
deutsche Kamera-Geschichte betrifft:
die Biloras waren mir bisher ausschliesslich
als ' Boxen-Boy 's präsent - aus Blech etliche
und zuvor (oder hernach ?) auch ' softig '
gerundete Bakelite-Boxen mit einem markanten
Auslöserstift an der Vorderseite (Objektiv-Platine);
dazu die gefälligeren Bellas sowohl
im Blech- als auch im Bakelite-Kleid.
Radix ? - sagte mir bis zu Deiner
Präsentation hier garnichts;
doch interessant dieser Ansatz
(und Dein Bogen zu den Instamatics ..).
Servicefreundlich hier der praktische
Schlitzschrauben-Zusammenbau
- so bisher wohl auch noch nirgendwo (?) gesehen.
Und die versenkte Messinggewindehülse
über dem Anastigmat ?
vermutlich für einen Dahtauslöser ??
LG. Michael
Volkmar Kleinfeldt 28/04/2013 10:48
Schade Achim, dass sie nicht mehr da ist.Aber so konnte ich vielleicht wenigstens Erinnerungen und Emotionen wecken?
Danke für die Anmerkung und einen schönen Sonntag,
Volkmar.
Werner ES 21/02/2010 14:04
He he...ja...an eine Kodak erinnere ich mich auch noch. Diese Entwicklungen standen auch am Anfang meiner fotografischen Laufbahn! ;o)Volkmar Kleinfeldt 19/04/2009 12:08
Hallo Sven, ja, das ist der Auslöser. Er wurde über das Gehäuse gezogen, nicht wie ein Knopf gegen die optische Achse gedrückt. Dadurch Verringerung der Verwacklung. Den Text habe ich inzwischen ergänzt, war ein kleines "technisches" Problem ...Gruß Volkmar
Sven Jönsson 19/04/2009 11:27
War der Auslöser der gezackte Schieber oben drauf??Herrliche Nahaufnahme! Interessante Blendeneinstellung, so noch nicht gesehen!
VG Sven